Mareks Todfeind
Frau am Ellbogen an und zog sie zur Seite. Das Ziel der beiden war eine offen stehende Tür.
Marek ging nicht hin. Er lief wieder nach vorn, bis er die oberste Stufe erreicht hatte. Über der Treppe brannte kein Licht. Nur schwach malten sich die Stufen ab. Die beiden Eindringlinge waren nicht zu sehen. Sie befanden sich noch in der Gaststube, wo sie zu hören waren.
Marek hatte genug gehört. Er ging wieder zurück. Das Ehepaar Juric hielt sich in seinem Schlafzimmer auf. Es war ein recht kleiner Raum, in dem zwei einzelne Betten nebeneinander geschoben waren, um noch Platz für einen schmalen Kleiderschrank zu haben.
Das Fenster an der linken Bettseite stand offen. Trotzdem wehte kein Wind in den Raum. Draußen war es noch immer schwül.
»Gibt es was Neues?«, fragte Karl leise. Er streichelte dabei die Hand seiner Frau.
»Nein, eigentlich nicht. Sie sind noch unten.«
»Was tun sie da?«
»Leider betrinken sie sich nicht.«
»Du hast Humor. Was können wir tun?«
»Nur warten, dass sie es leid sind und sich verziehen. Ansonsten wird es nur den Weg durch das Fenster geben.«
»Ich springe nicht!«, erklärte Miranda. Sie schüttelte heftig den Kopf. »Das kann keiner von mir verlangen.«
Karl stand nicht auf ihrer Seite. »Willst du dich denn töten lassen, Frau?«
»Wer sollte mich denn töten?«
»Die Killer.«
»Und warum sollten sie das tun?«
»Ich weiß es doch auch nicht!«, keuchte er. »Alles ist anders geworden. So verdammt fremd. Ich...«
Marek legte einen Finger auf die Lippen. Er bedeutete der Frau, nicht so laut zu sprechen.
Miranda nickte. Sie kämpfte mit den Tränen. Frantisek konnte sie so gut verstehen. Bisher war ihr Leben immer in den gleichen Bahnen verlaufen, doch jetzt war das Unheil über sie hereingebrochen, und damit wurde sie nicht fertig.
Marek verließ das Zimmer. Er ging den gleichen Weg wieder zurück und nahm seinen Lauschposten wieder ein.
Eine vage Hoffnung erfüllte sich bei ihm nicht, denn die beiden Killer hielten sich noch immer in der Gaststube auf. Er hörte sie sprechen. Da es sehr still war, verstand er sogar Teile ihres Gesprächs.
»Die sind abgehauen.«
»Nein, sind sie nicht.«
»Wo dann?«
»Wir durchsuchen das verdammte Haus. Es gibt ja nicht nur eine Etage. Ich gebe nicht auf. Vargas hat uns gesagt, dass wir sie holen sollen, und das werden wir auch tun. Ich will weiterhin ein Mensch bleiben und mit ihm Geschäfte machen.«
»Warum wollen wir sie überhaupt erledigen?«
»Er hasst sie.«
»Okay, du hast Recht, und ich habe meine Ruhe. Einigen wir uns eben darauf.«
Marek wusste, dass es verdammt ernst wurde. Sie hatten es mit Leichtigkeit geschafft, die Außentür aufzubrechen, und es würde auch kein Problem für sie werden, die nächste Tür zu knacken.
Und dann?
Marek ließ den Pfahl stecken. Noch vor Jahren hatte er es abgelehnt, eine mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe zu tragen. John Sinclair hatte ihn schließlich vom Gegenteil überzeugen können. Die Pistole hatte er eingesteckt. Er zog sie jetzt hervor und wurde das Gefühl nicht los, noch immer einen Fremdkörper in der Hand zu halten, denn gewohnt war er seinen Eichenpfahl.
Die Klinke der Tür sah er nicht, weil es einfach zu dunkel war. Doch er hörte, dass sie sich bewegte, denn sie hinterließ ein leises Kratzen oder Schaben.
Durch die Nase holte Marek Luft. Er stand vor der obersten Stufe der Treppe. Mit der linken Hand hielt er sich am Pfosten des Geländers fest, um die nötige Sicherheit zu bekommen. So zitterte er nicht zu sehr, als er in die Tiefe zielte.
»Wir brechen sie auf!«
»Gut!«
Marek stand im Licht. Das merkte er im letzten Augenblick. Wenn die beiden Männer in den hinteren Teil des Hauses eindrangen, würden sie Marek wie auf dem Präsentierteller vorfinden.
Genau das wollte er nicht. Den Schalter hatte er schnell gefunden. Einen Lidschlag später war es dunkel.
Genau mit dieser Dunkelheit bekam die Tür den nötigen Druck, um aufgebrochen zu werden...
Die Fledermäuse jagten heran. Ich sah sie als flatternde Decke und konnte mir vorstellen, wann sie über mich herfielen, um ihre Zähne in meine Haut zu hacken.
Wie ich sie genau abwehren konnte, wusste ich nicht. Marek hatte es nicht geschafft und auf dem Boden Deckung gesucht und sich so klein wie möglich gemacht.
Das mochte eine Chance sein, nur eben nicht auf Dauer. Es waren einfach zu viele Fledermäuse, und deshalb musste ich mir etwas einfallen lassen.
Als Deckung reichte der BMW
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