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Mariana

Mariana

Titel: Mariana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Dickens
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Bei jedem Zusammenprall mit anderen fluchte sie vor sich hin.
    «Hier lang, Maria», sagte Denys, als er an ihr vorbeiritt. Er sah aus, als ob er sein ganzes Leben auf Buck verbracht hätte, und Mary folgte ihm hinüber zum Waldrand. Nachdem sie zehn Minuten gewartet und den Jagdsignalen, den Rufen und dem Geläut der Hunde, das aus dem Wäldchen drang, gelauscht hatten, brach die Meute tatsächlich an dieser Stelle hervor und raste den Hügel hinauf, gefolgt von Mrs. ffrench-Burrowes, die krachend über eine hohe Hecke sprang und fast auf Mary landete. Sie und Joy wurden von den nachsetzenden Reitern mitgerissen, in dem Gewühl in eine Heckenöffnung gedrängt, mit durchgezwängt, und ehe Mary es sich versah, war Joy schon über ein Gatter gesprungen. Dabei war sie zwar gestolpert, hatte sich aber gefangen und galoppierte weiter.
    Marys Begeisterung wuchs, als sie über eine große Wiese galoppierten und dann geschickt über einen kleinen Graben sprangen. Es würde eine tolle Hatz werden, und sie lag mit an der Spitze. Eine hohe, dunkle Hecke tauchte vor ihnen auf, die nur an zwei Stellen von den Pferden genommen werden konnte, und so teilten sich die Reiter in zwei Gruppen und setzten einer nach dem anderen darüber hinweg. «Mir nach», rief ihr Denys über die Schulter zu, wandte sich nach rechts und nahm die Hecke mit einem eleganten Sprung. Bucks Hufe blitzten in der Sonne.
    Mary war dicht hinter ihm, schon ganz nahe an dem Hindernis, als zu ihrer Wut ein dicker Mann auf einem schnaubenden, schaumbedeckten pferd an ihr vorbeibrauste, zum Sprung ansetzte und sie mit Schlamm bespritzte. Sie mußte Joy verhalten, denn das Pferd war schon zu nah an der Hecke, um noch springen zu können. Es blieb auf der morastigen Absprungsteile mit einem Ruck stehen, so daß Mary fast über seinen Kopf hinweggeflogen wäre. «Aus dem Weg», schrien die Leute hinter ihr, und Mary, mit hochrotem Kopf und außer sich vor Wut, mußte Platz machen und mit Joy wieder ganz hinten aufschließen. Nachdem alle vor ihr gesprungen waren, war kaum noch etwas von der Hecke vorhanden, aber sie und Joy hatten die Nerven verloren. Zögernd kamen sie angetrabt, und zum zweiten Mal wäre Mary fast aus dem Sattel geflogen.
    «Gib ihm die Peitsche», brüllte ein Bauernlümmel ihr zu, als sie kehrtmachte, um es noch einmal zu versuchen. «Los, Joy, du mußt springen, du mußt —», stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und gab dem Tier einen Hieb auf die Flanke, daß es einen Satz nach vorn machte.
    «Du mußt —» schrie sie verzweifelt, als Joy sich sträubte und das Tempo wieder verlangsamte. Plötzlich hörte sie ein Geräusch wie von einem Traktor hinter sich. «Rüber mit dir, du —» brüllte der Lümmel, versetzte der Stute einen Hieb mit einer Dornenrute, und die überraschte Joy fand sich mit Mary, die sich an ihrem Hals festklammerte, auf der anderen Seite der Hecke wieder.
    Im Schritt ging es über das tief gewordene Feld. Sie hatten die Jagdteilnehmer aus den Augen verloren. Fünfzig Reiter, eine Meute von Hunden und ein Fuchs waren wie vom Erdboden verschwunden. Mary war bestürzt. Die einzigen Leute, die sie sah, waren ein paar Fußgänger, die mühsam über den Acker stapften, ein bärtiger Farmer auf einem Karrengaul und eine alte Dame, deren Hinterteil ebenso ausladend war wie das ihres Pferdes. Mit einem heiteren Lächeln auf den Zügen und einem großen Strauß Veilchen am Revers trottete sie so gemächlich durch den Morast, als ob sie sich an einem Sonntagmorgen im Hyde Park befände.
    Sie ritten über eine kleine Böschung und kamen auf eine Wiese, über deren Bodenwellen Joy hinwegschaukelte wie ein Schiff auf hoher See. Endlich hatten sie den Farmer erreicht.
    «Reiten Sie mir nur nach, kleines Fräulein», sagte er, «wir holen die anderen bald wieder ein.»
    In weitem Bogen — wie ein Schlachtschiff — wendete er seinen schweren Warmblüter und ritt auf eine Lücke in der Hecke zu. Mit einem zweifelnden Blick auf die alte Dame, die ihren Kurs beibehielt und wie auf einem Schaukelpferd dahinhoppelte, folgte Mary ihm auf die Landstraße. Sie war froh, daß Tom nicht da war und hören konnte, wie Joys Hufe auf dem Asphalt hämmerten. Dann drehten sie ab, ritten einen schlüpfrigen! Kreidefelsen hinunter, und — wahrhaftig — da war die ganze Gesellschaft. Alle standen am Rand eines Wäldchens, es war ein Durcheinander dampfender und schnaubender Pferde.
    Mary entdeckte Denys, und er lieh ihr sein

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