Mariannes Traenen
werde alles tun, was du willst, aber bitte : Hilf mir! Du kannst mich auspeitschen, wenn du willst. Ich werde deine Füße küssen. Aber laß bitte nicht zu, daß sie mich … daß Fremde mich … mich vergewaltigen! “ Ihre Stimme klang mit einem Mal ernst und ruhig. „Du kannst mich haben. Hier und jetzt. Ich werde gehorchen, wie du es verlangt hast.“
„Nein!“ Mehr sagte er nicht.
„Aber warum denn nicht?“, rief sie verzweifelt. „Gefalle ich dir denn nicht?“
Er schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht.“
„ Aber warum dann nicht? Oh Gott … Bitte! “
„Ich will Ihnen kein Versprechen geben, das ich nicht einhalten kann“, sagte er, und in ihren Ohren klang es kalt. „Es stimmt, diese Frau hat Sie in der Hand. Ich habe die Aufnahme gesehen – einen Teil davon.“
„Aber …“
„Sie sollten sich als erstes angewöhnen, die Türen zu schließen. Viel wird in den kommenden Wochen von Ihrer Diskretion und Vorsicht abhängen.“
„Aber“ , fügte er hinzu, und sie spürte, daß er sich dazu ein Herz fassen mußte, „ich werde vorerst nicht verhindern können, daß man Sie erniedrigt und schlägt. Es wird eine Weile dauern. Und sollte diese Frau Sie …“ Er nahm sie fest in seine Arme. „Sollte Svenja Sie an andere Männer ausliefern in dieser Zeit, so fürchte ich, bleibt Ihnen ebenfalls keine andere Wahl, als sich deren Forderungen und Wünschen zu fügen.“
Marianne durchlief es kalt.
„Sie haben leider keine andere Wahl. Sie werden sich fügen müssen, oder alles wird umsonst gewesen sein. Svenja würde sie sofort bloßstellen, wenn sie vermuten müßte, daß Sie sich nicht länger erpressen lassen.“
„Kannst du denn gar nichts für mich tun?“
„Doch.“
„Aber was? Und was nutzt es, wenn sie mich … wenn sie mich … Oh nein! “ Sie barg das Gesicht an seiner Brust und weinte still.
„Ich werde hier sein. So wie jetzt “, sagte er leise. „Ich verspreche es! Und was die Erpressung betrifft – ich werde alles versuchen, um es zu beenden.“
„Versprichst du mir das ?“, fragte sie leise, und er fühlte ihre Tränen auf seiner Haut.
„Ich verspreche es. Und diese Frau begeht schon ihren ersten Fehler und hält mich für Ihresgleichen – genau da werde ich beginnen.“
„Wie?“
„Vertrauen Sie mir. Ich werde es beenden.“
Lange Zeit sprach keiner ein Wort.
„Bitte“, sagte sie leise. „Bitte, nimm mich!“
„Was?“ Zum ersten Mal hörte sie Überraschung in seiner Stimme.
„Bitte, nimm mich!“
„Oder willst du mich nicht?“, fragte sie, als er sich Minuten lang nicht gerührt hatte.
„Du bist eine sehr schöne Frau …“, sagte er zögernd.
„Dann nimm mich. Hier und jetzt. Wie immer du möchtest. Mach mit mir, was immer du willst. Nur bitte nimm mich!“
„Warum ?“, fragte er leise.
Sie seufzte tief. „Heute “, sagte sie schließlich, „heute ist vielleicht das letzte Mal, daß ich selbst bestimmen kann, welchem Mann ich gehören will. Ab morgen …“ Sie holte tief Luft. „Ab morgen werde ich das nicht mehr können. Dann bestimmen andere über mich. Aber heute …“ Sie drückte sich an ihn. „Heute möchte ich es selbst entscheiden. Und ich will, daß du mich nimmst. Und zwar so, wie es dir gefällt. Und wenn …“ Ihre Stimme, eben noch so selbstbewußt, stockte auf einmal. „Wenn andere mich … wenn sie mich … dann …“ Sie richtete sich auf, beugte sich über ihn. „Dann … bitte … darf ich dann auch hierher kommen? Damit … damit du …“ Sie schloß die Augen und legte ihre Stirn auf seine Brust. „Dann werde ich es vielleicht ertragen können, wenn ich weiß, daß …“
„Marianne! Bitte …“
Aber sie ließ nicht zu, daß er ihren Kopf hob und sie anschau te.
„Bitte! Wenn ich weiß, daß ich danach zu dir kommen kann, daß ich dir trotzdem nicht … nicht zu … schmutzig …“ Es kostete sie große Überwindung. „Und wenn ich zu dir kommen darf, dann würde es vielleicht gehen …“
Er nahm sie fest in seine Arme, und sie verriet noch nicht einmal mehr das Brennen auf Rücken und Lenden, als er über sie kam und in sie eindrang, während sie sich für ihn öffnete. Sie spü rte die Lust in sich aufsteigen und seine Erregung, während er ihren Körper in Besitz nahm. Er war groß, ein starker Mann, und sie wollte ihm gehören. Es war ihre Entscheidung.
„Bitte !“, flüsterte sie, und ihre Lippen zitterten. „Bitte sag, daß ich dir gehöre!“
„Du gehörst mir !“,
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