Mariannes Traenen
und Elsa betrachtete aus zusammengekniffenen Lidern, wie sie sich sogar noch mehr auftat. Nur wer Elsa gut kannte, konnte ihrem harten, kantigen Gesicht entnehmen, daß der Anblick Mariannes beim Essen sie mit Erleichterung erfüllte. Leise vor sich hin schimpfend machte sie sich auf den Weg, um ihrer Chefin noch ein Glas Saft zu bringen, das diese mit dankbarem Lächeln annahm.
Zum Mittagstisch hatte Josef Steiner, der Bürgermeister, wieder das Gespräch mit ihr gesucht. Doch heute hatte Marianne sich nicht in der Lage gefühlt, mit ihm die üblichen Nettigkeiten auszutauschen. Also hatte sie dringendes Geschäft vorgeschützt, nur um Kathrin zu bitten, auch heute nachmittag die Rezeption zu übernehmen, sie fühle sich nicht gut. Seit zwei Uhr war sie nun wieder in ihrer Wohnung und kämpfte mit sich selbst. Svenja hatte ihr befohlen, mit rasierter Scham zu erscheinen. Und gerade dieser simple Akt der Intimrasur, zu dem war sie nicht mehr fähig. Es wäre ihr vorgekommen wie eine Selbstverstümmelung. Das Selbsteingeständnis ihrer Degradierung von einer freien Frau zum reinen Objekt des Gebrauchs durch Männer, über deren Rechte auf sie eine andere Frau entscheiden würde. Und diese Entrechtung empörte sie. Doch so sehr es sie empörte, so wenig hatte sie eine Möglichkeit, die aufsteigende Wut und Bitternis herauszuschreien. Wem hätte sie es an den Kopf schreien wollen? Den Bürgern der Gemeinde? Um deren sicheren Urteils über sie und ihre Tochter wegen war sie doch erst in diese ausweglose Lage gekommen. Sie begann, ihren Haß und ihre Verachtung auf alle Menschen auszudehnen, mit denen sie bis vor kurzem noch gleichberechtigt an einem Tisch saß. Und deren Urteil Marianne nun zur Sklaverei verdammte, während sie selbst frei bleiben durften. Der Gedanke daran machte sie rasend.
Rudolf fand sie geg en vier Uhr in heller Aufregung in ihrem Zimmer hin und her rennend und laute Selbstgespräche führend. In wirren Fetzen sprudelte die Empörung aus ihr heraus. Er hörte sich das alles ruhig und mit unbewegter Miene an, wie es seine Art war.
„Ich finde es schön, wenn die Frau rasiert ist “, sagte er irgendwann gelassen, und Marianne glotzte ihn mit offenem Mund an. „Es gefällt mir tatsächlich“, bekräftigte er. „Komm!“ Er hakte sie unter und führte sie ins Badezimmer. „Zieh dich bitte aus und setz dich auf den Wannenrand. Ich helfe dir dabei.“
Mechanisch gehorchte sie und saß schließlich mit gespreizten Beinen auf dem Wannenrand. Mit erstaunten Augen, als gälte es nicht ihr selbst, ließ s ie sich von Rudolf einschäumen, nachdem er den größten Teil ihres Vlieses zuvor mit seinem Bartschneider entfernt hatte. Sie fühlte den kalten Schaum, und den Rasierer mit den scharfen Klingen an ihren intimsten Stellen.
„Kauere dich hin. Brüste auf den Boden, den Hintern hoch !“, befahl er ihr.
Mit sichtlichem Widerstreben nahm sie die Haltung wie von ihm beschrieben ein.
„Diese Stellung nennt man Platz “, erklärte er leise, während er ihre Po-Falte mit dem Rasierer von restlichen Haaren befreite.
„Wie bei einem Hund “, bemerkte Marianne bitter. Und wunderte sich zugleich, wie einfach es ihr fiel, diesem fremden Mann widerspruchslos zu gehorchen.
„Sie ist praktisch “, sagte er leise und rieb sie sauber.
„Für die Männer “, kommentierte sie und versuchte, die widersprüchlichen Gefühle in sich zu verleugnen.
„Für die Sklavin auch “, sagte er nur.
„Ich bin keine Sklavin!“ Sie wollte aufspringen und protestieren. Doch mit festem Griff in ihren Nacken brachte er sie dazu, in ihrer kauernden Stellung zu verharren.
„Im Moment bist du das.“
Im gleichen Moment spürte Marianne seine warme Hand an ihrer intimsten Stelle. Vorsichtig ließ er einen Finger in sie hinein gleiten, und sie konnte ein tiefes Stöhnen nicht unterdrücken. „Im Moment bestimmst nicht mehr du selbst darüber, wem du dich hingeben mußt“, sagte er leise und begann, mit langsamen, kreisenden Bewegungen die Knospe zu liebkosen. „Also bist du eine Sklavin.“ Es war, als würde die ganze Anspannung der vergangenen Tage beginnen, in ihr zu fließen. „Heute abend wirst du so vor mir sein“, flüsterte er, und das Fließen in ihrem Unterleib überwältigte Marianne mehr und mehr. „Du brauchst dich deswegen nicht zu schämen!“ Seine Bewegungen wurden fordernder und Marianne konnte nicht anders, als sich ihnen lüstern entgegen zu werfen. „Du bist eine schöne Frau, wenn du
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