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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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„Warum ich?“, fragte sie leise. „Ich schaffe das nicht.“
    Er hob ein Tee-Ei aus seiner Tasse und legte es in eine Untertasse. „Du könntest dich auch weigern “, schlug er ihr leise vor.
    Sie richtete sich auf und sah aus dem Fenster übers Tal. „Nein “, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Sie würde mich vernichten. Mich und Kathrin. Ich müßte das Hotel verkaufen. Und bei den Schulden – wir wären so gut wie ruiniert!“ Sie dachte eine Weile nach. „Und egal wohin ich danach gehen würde – glaubst du, sie würde jemals damit aufhören, mich mit ihrem Haß zu verfolgen?“ Sie schloß die Augen. „Eigentlich habe ich nur eine einzige Wahl“, sagte sie ruhig. „Ich bringe mich um – oder sie tötet mich auf Raten.“
    Sie fuhr zusammen, als er seine Faust auf den Tisch krachen ließ.
    „Rede noch einmal so einen Unsinn, und ich selbst prügele dir die Seele aus dem Leib!“ In seinen Augen glomm Zorn.
    „Das tust du schon “, antwortete sie schwach. „Warum mußte ich vor euch …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich könnte kotzen , wenn ich daran denke.“
    „Das hast du schon getan.“
    „Stimmt!“, kam es bitter. „Immerhin warst du rechtzeitig da.“
    „Stimmt!“
    Sie nahm die Kaffeetasse und nippte daran. Erst wenig. Dann mehr. Der heiße Kaffee tat ihr gut. „Daß du mich …“ Sie schluckte. „Daß du mich in den Mund gefickt hast …“ Ein Schauer durchlief sie. „Das ging noch. War immerhin nicht das erste Mal, daß ich dir einen blasen mußte.“
    „Marianne, mach dich nicht selbst fertig !“, warnte er sie sanft.
    „Womit? Dadurch daß ich die Dinge beim Namen nenne?“ Sie schaute ihn an. „Ich wurde gerade gedrillt wie ein Rekrut, ein Stück Scheiße hat mich gefickt, dafür mußte ich ihn wichsen, eine Psychopathin hat mich zum Kotzen gebracht, zur Strafe hast du mich ins Maul gefickt und ich mußte mir vor Euch beiden einen abwichsen.“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Ab sofort renne ich im Nuttenfummel durch mein eigenes Hotel, und jeder Macker darf mich befingern und aufs Zimmer bestellen, um mich zu ficken, wie’s ihm gerade Spaß macht. Selbst mein Lehrbub hat das Recht, mich zu behandeln wie eine billige Nutte.“ Sie knallte ihre Tasse auf den Tisch.
    „ Glaubst du, es wird besser, wenn du mich hinterher wäschst, mir einen Kaffee kochst und ich um den heißen Brei herumrede?“ In hilfloser Wut schüttelte sie ihr Haar zurück und schaute wieder aus dem Fenster.
    „Nein, das wird es nicht “, hörte sie ihn leise sagen. „Ändern tut sich dadurch an deiner Situation nichts.“
    „Warum tust du es dann?“ Sie schaute ihn skeptisch an.
    Er schüttete vorsichtig ein wenig Milch in seinen Tee und ließ sich mit der Antwort Zeit. „Du hast mich darum gebeten.“
    „Ich habe dich gebeten, mich loszuketten.“ Der Vorwurf war unüberhörbar und klang gallig.
    „Das kann ich auch jetzt noch tun.“ Rudolf ließ sich nicht provozieren.
    „Nein “, sie schüttelte den Kopf. „Kannst du nicht.“ Sie überlegte kurz, dann ließ sie beide Fäuste auf den Tisch fallen. „Ich drehe mich im Kreis!“, sagte sie leise. „Und du …“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich bin dir keine Hilfe ?“, fragte er.
    Marianne antwortete spät. „Dann erkläre mir, was du tust“, sagte sie schließlich.
    „Verstehst du das nicht selbst?“ Er war die Ruhe selbst, nahm einen Schluck Tee und stellte unhörbar seine Tasse zurück.
    „Ich verstehe, daß du mich schlägst, erniedrigst, quälst, aus einem Napf saufen läßt und mich fickst.“ Sie nagte eine Sekunde an ihrer Oberlippe. „Was für ein Spiel spielst du, Rudolf?“
    Er lachte leise. Dann stützte er sich mit beiden Ellenbogen auf den Tisch. „Ich kann dich nicht so schnell aus deiner Lage befreien, wie du dich dort selbst hinein gebracht hast. Ich kann es dir erträglich machen, so lange es dauert. Ich kann dich schlagen, erniedrigen, quälen und ficken – ich muß zulassen, daß auch andere das tun. Und sie werden es tun. Ich kann dich hinterher waschen, dich in den Arm nehmen und dir einen Kaffee kochen.“ Er ließ eine kleine Pause. „Sieh‘ mich bitte an!“ Er kniff die Augen zusammen. „Oder ich kann gehen, wenn du mir nicht vertraust.“ Und leise fügte er hinzu: „Ich brauche auch nicht um den heißen Brei zu reden.“

    Minutenlang herrschte Schweigen.
    „Möchtest du, daß ich gehe ?“, fragte er leise.
    „Woher weißt du so genau, wie man eine Frau schlägt, demütigt

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