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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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der Hilflosigkeit nur den Blick zu Boden. Konrad ließ sich wieder in den Sessel sinken. „Erzähl bitte weiter“, forderte er Rudolf mit belegter Stimme auf.
    „Svenja ließ Marianne für einen Moment alleine zurück. Ich habe mich bemerkbar gemacht und Marianne versprochen, ihr zu helfen.“ Er holte tief Luft. „Allerdings war es dazu notwendig, daß ich … daß ich sie …“
    „Er hat mich ausgepeitscht. Vor Svenjas Augen. Und ich war ihm dankbar dafür.“
    „ Was!“, schrie Kathrin und sprang auf.
    „Es war die einzige Möglichkeit “, erklärte Marianne und richtete sich an Konrad. „Deine Mutter war absolut unerfahren im Umgang mit der Peitsche. Sie hätte mich verletzt und kein Ende gefunden. Es war Rudolf, der die Sache abgekürzt und mich da herausgeholt hat.“
    „Ich höre wohl nicht recht …“ Kathrin ließ sich wieder in den Sessel sinken. Sie war weiß wie eine Wand. Konrad schwieg verbissen.
    „Es ist leider so “, fuhr Rudolf fort. „Und ich fürchte, ich habe deiner Mutter dabei eine absolut hirnrissige Geschichte aufgetischt, bloß damit sie mich für einen Komplizen hielt.“

    „Warum hast du Marianne nicht einfach losgemacht und Svenja … windelweich geschlagen? “ Es war Konrad, der das fragte. Mit tonloser Stimme und sichtlich erschüttert.
    „Nein “, fiel Marianne Rudolf ins Wort. „Ich hatte mich gefügt, um den Skandal zu vermeiden. Ich … ich wußte keinen anderen Weg.“
    „Aber Mama …“ Kathrin war entsetzt.
    „Es kommt noch schlimmer, Kathrin. Bitte beruhige dich. Ihr beide werdet gleich einen kühlen Kopf brauchen.“ Marianne schluckte und Rudolf beeilte sich, ihr ein Glas Wasser zu verschaffen.
    „Kathrin“, sagte Marianne eindringlich, nachdem sie getrunken und Rudolf das Glas zurückgegeben hatte. „Kannst du dir vorstellen, was es für einen Skandal geben wird, wenn diese Aufnahme in die Öffentlichkeit kommt? Wir wären beide erledigt. Das Hotel könnten wir noch nicht einmal mehr verkaufen.“
    Kathrin schüttelte den Kopf.
    „Marianne hat recht“, fuhr Rudolf fort. „Es kommt noch deutlich schlimmer, Kathrin. Svenja hat mir zum Ende der Auspeitschung anvertraut, daß sie vorhat, deine Mutter zu zwingen, sich fremden Männern als Sklavin zur Verfügung zu stellen.“ Er sprach ungewohnt schnell. „Sie hat das Zimmer nebenan durch Walter in eine Art SM-Studio umbauen lassen und dort mußte sich Marianne seither einer Reihe von sehr entwürdigenden Mißbräuchen selbst ausliefern. Unter anderem zwei fremde Herren, denen sie gegen ihren Willen zur Verfügung stehen mußte.“
    Kathrin starrte ihn sprachlos an.
    „Die Treffen wurden von Svenja eingefädelt und zum Teil selbst durchgeführt, oder von ihr überwacht. Sie kassierte auch das Geld von den Herren und hat Marianne dort auch selbst geschlagen und mißbraucht.“
    Die beiden sahen ihn mit offenen Mündern an.
    „Ich habe mich in die Video-Überwachung des Raumes eingeklinkt, die Walter auf Svenjas und Gunthers Geheiß dort installiert hat, und habe dadurch einiges an kompromittierendem Material beschaffen können. Wenn ihr uns nicht glaubt, dann könnt ihr die Aufnahmen gerne einsehen. Aber ich würde euch bitten, dies Marianne nach Möglichkeit zu ersparen. Jedenfalls jetzt im Moment.“
    Die beiden rührten sich nicht.
    „Zudem habe ich zwei Detektive engagiert, um Hintergrundinformationen zu beschaffen. Alles in allem habe ich einiges zusammen bekommen, um einige der Beteiligten hinreichend unter Druck setzen zu können, damit sie Marianne in Frieden lassen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, daß das für Marianne keine einfache Zeit gewesen ist. Ich habe versucht, so gut es mir möglich war, ihr da hindurch zu helfen. Aber ertragen mußte sie es letztlich selbst.“
    „ Mama! “ Kathrin standen Tränen in den Augen. Sie eilte zur ihrer Mutter, fiel vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hände. „Aber du hast doch nicht … doch nicht meinetwegen …“, flüsterte sie, und führte Mariannes Hände an ihre Wangen.
    Marianne war unfähig, darauf zu reagieren.
    „Ich hatte gehofft, spätestens nach Freitag genug in Händen zu haben, um diese Erpressung zu beenden. Leider“, fuhr Rudolf leise fort, „habt ihr beide – ohne es zu wollen – uns im letzten Moment einen ziemlich dicken Strich durch die Rechnung gemacht.“
    „Nicht, Rudolf “, widersprach Marianne. „Stelle es bitte nicht so dar.“
    „Wie dann ?“, fragte er. „Ich denke, du kennst mich mittlerweile. Ich bin

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