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Mariannes Traenen

Mariannes Traenen

Titel: Mariannes Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M.
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herunter. Mit großen Augen starrte sie ihn an.
    „Da, schau“, sagte er und deutete zum Schreibtisch. „Eigentlich wollte ich dir das alles noch nicht zeigen, aber nun ist es besser, du weißt Bescheid.“
    Marianne drehte sich um. Auf dem Schreibtisch standen drei Laptops. Sie schaute auf die Bildschirme. „Was …“ Sie hielt kurz inne, dann stand sie auf und ging zu den Rechnern, um sich zu vergewissern. „Aber das ist doch …“Sie sah Rudolf entgeistert an.
    „Daß sie Kameras installiert haben, hat sie dir ja schon verraten “, erklärte er. „Ich habe mich in ihren Datenstrom eingeklinkt.“
    „Aber …“ Marianne schüttelte ungläubig den Kopf. „Nach dem Auftritt von Svenja und Gunther am Donnerstag konnte ich es mir denken, daß sie das vorhaben. Und Freitag ergab sich dann die Gelegenheit. Es war klar, daß sie noch mehr Material sammeln würden, gegen dich – und natürlich auch gegen die Kunden. Wenn man mal damit angefangen hat …“ Er zuckte die Achseln.
    „Aber warum?“ fragte Marianne. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück, als er auf sie zuging.
    Er blieb stehen. „Verdorbene Ware, Marianne.“ Sein Blick war ernst. Er rieb sich kurz den Bart, dann ging er mit einer beschwichtigenden Geste an ihr vorbei zu einem der Rechner. „Sieh her!“ Er klickte ein paarmal mit der Maus und regelte einen kleinen Lautsprecher auf.
    „ … Was ich will? … Ich will eine Aufnahme von dir und Kathrin. Hier drin. Vor zwei fremden Männern. Und die werden euch in eure frechen Mäuler ficken und mich dafür bezahlen. … Und wenn mein Konny endlich begriffen hat, was ihr zwei seid, dann … Dann wird man sehen. Vielleicht mache ich aus Euch eine feste Einrichtung. Bringt ein hübsches Taschengeld, zwei Sklavinnen, die man verleihen kann und die sich nicht wehren können. Weil ich sie in der Hand habe und erpressen kann, wozu ich will. Für Mutter und Tochter als Duo kann man von den richtig Perversen schon einiges verlangen … “
    Rudolf drehte den Ton wieder ab. Marianne starrte auf den Monitor. Sie sah sich selbst nackt und in Fesseln vor Svenja niederknien. Sah, wie sie ihre Knie umfaßte, wie Svenja die Kniende vor sich ins Gesicht schlug und dann aus dem Bildfeld stolzierte. Im Gesicht ein triumphierendes Grinsen.
    „Allein damit habe ich sie in der Hand wegen Erpressung, Nötigung und – wenn ich die Rechtslage richtig verstehe – sogar wegen Vergewaltigung.“ Er griff zur Maus und schaltete wieder um auf das Standbild aus Zimmer 312. „Aber es würde die Falsche treffen. Und weil sie dümmer ist als boshaft fürchte ich, daß ihr der Skandal zunächst sogar gleichgültig wäre.“ Er schaute Marianne an und hob die Schultern. „Ich glaube, sie würde die Tragweite gar nicht richtig erfassen. Aber das hier … Es kommt einfach zu früh. Ich habe nicht genug.“
    „Hast du …“ Marianne hustete trocken. „Hast du … mich …“
    „Marianne, dieser Walter hat die Kameras mit einem Bewegungsmelder gekoppelt. Alles, was sich in dem Raum abspielt, hat Gunther – und habe ich. Auch die Szenen mit dir und mir “, beantwortete er die Frage in ihren entsetzten Augen.
    Er ging vorsichtig auf sie zu und nahm sie bei den Händen.
    „Verdorbene Ware“, wiederholte er. „Man kann Bereiche verpixeln, wenn man Gesichter unkenntlich machen will. Man kann Stimmen verfremden oder ganz wegschneiden. Man kann sich die Stellen zusammen schneiden, die einem ins Konzept passen. Ich muß im Prinzip nur das nehmen, was Gunther rausschneiden würde. Du kannst dir sicher sein, Sektionsdirektor Schickl wird dich nie mehr wiedersehen wollen, sobald ich mit ihm geredet habe.“
    Marianne stand starr vor ihm. Vorsichtig nahm er sie in den Arm und führte sie zurück zum Bett.
    „Verstehst du jetzt, warum es so wichtig war, daß du gehorchst?“
    Marianne schüttelte den Kopf. „Ja … Nein … Ja …“ Sie schloß die Augen. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“, fragte sie leise.
    „Weil es so schon schlimm genug für dich war. Hätte ich von dir verlangen sollen, auch noch eine Textrolle zu spielen?“ Er sah sie eindringlich an. „Die einzige Alternative wäre gewesen, daß du dich ganz verweigert hättest.“ Er ließ einen Engel durch den Raum gehen. „Was hätte ich tun sollen?“
    Marianne nickte. „Ja … Es …“ Sie schluckte.
    „Möchtest du etwas trinken?“
    Sie nickte. „Ja bitte. Du hast recht. Es … es ist logisch, es …“ Sie schaute ihm hinterher, wie er zur

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