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Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Genovefa Adams
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jemanden wie ihn hielt das doch nicht auf. Zumindest theoretisch.
    Leo tigerte durch seine
spärlich möblierte Wohnung.
    Er war ohnehin nicht allzu oft
daheim, da lohnte sich die Mühe nicht. Wenn er nicht bei einem Einsatz war, war
er meistens bei Marie, war joggen, beim Sport oder sonst irgendwo unterwegs.
Sein Zuhause war bei seiner Mutter gewesen. Nach deren Tod hatte er die Wohnung
nicht mehr ertragen können und war ausgezogen.
    Seine aktuelle Wohnung gefiel
ihm zwar, aber er hatte es trotzdem nicht zugelassen, dass Marie sie ihm „ein
bisschen gemütlicher“ machte, wie sie es ausdrückte.
    Verdammt, was sollte er mit
einer Wohnung, die Marie ihm gemütlich gemacht hatte, die sie aber nicht mit
ihm teilte?
    Schön, hin und wieder schlief
sie mal bei ihm. Dann lagen sie Rücken an Rücken nebeneinander im Bett und
nichts weiter passierte, herzlichen Glückwunsch. Er hätte sich dafür ohrfeigen
können, dass er ihr als Teenager mal gesagt hatte, dass er es nicht so mit dem
Kuscheln und dem unverbindlichen Körperkontakt hatte. Damals hatte das auch
zugetroffen, aber irgendwie hatte er den Zeitpunkt verpasst, Marie mitzuteilen,
dass sich das geändert hatte. Zumindest in Bezug auf sie.
    Jedenfalls wollte er nicht im
Bett liegen, neben sich ein „ Dirty Dancing “-Poster hängen haben   und sein Baby, das doch eigentlich zu ihm
gehörte, war nicht bei ihm. Da hatte er lieber kahle Wände, die konnten ihn
wenigstens nicht an jemanden erinnern, an den er nicht denken wollte. Denn das
tat manchmal ziemlich weh.
    Damit konnte er nicht umgehen.
Er war noch nie traurig gewesen wegen einer Frau, von Liebeskummer ganz zu
schweigen. Er hatte immer den Absprung geschafft, bevor es ernst wurde.
    Daniela war ihm einfach nur
gehörig auf die Nerven gefallen. Aber es hatte ein oder zwei Frauen gegeben,
die er verhältnismäßig nett gefunden hatte. Irgendwann kam jedoch immer der
Zeitpunkt, an dem er feststellte, dass sie dem Vergleich mit Marie nicht
standhielten. Sie waren jede für sich ganz nett, aber das Gesamtpaket stimmte
nicht. Keine war gleichzeitig so hübsch wie Marie, so lustig wie Marie, so süß
wie Marie und erst recht keine verstand ihn so gut wie Marie.
    Streng genommen verstand ihn außer
Marie niemand so wirklich.
    Deswegen hatte er es mit den
anderen nie ernst werden lassen. Er war ja kein Unmensch und wollte auch nicht,
dass eine sich ernsthaft Hoffnungen auf den dauerhaften Platz an seiner Seite
machte.
    Überhaupt, er konnte keiner
Frau das Leben zumuten, das er zu bieten hatte. Ständig unterwegs, wochenlang
kein Kontakt, Unsicherheit, ob er noch lebte.
    Marie konnte das nicht gut
ertragen. Sie hatte es ihm nie so direkt gesagt, aber er kannte sie und wusste,
wie sie sich fühlte. Wenn er sich nicht so sicher gewesen wäre, dass sein Job
ein großes Problem für sie war, hätte er sich vielleicht getraut sie zu fragen,
ob sie es nicht als Paar miteinander versuchen wollten.
    Natürlich, er hätte seinen
Beruf an den Nagel hängen und Fliesenleger oder Bademeister werden können. Aber
das wollte und konnte er nicht .. Er hatte durch seinen
Job eine ziemlich ehrenvolle Aufgabe, er diente der Bundesrepublik Deutschland
und verteidigte das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes. Welcher
Tierarzt oder Zahntechniker konnte das schon von sich behaupten?
    Er fühlte sich in der Pflicht
seinem Land gegenüber und es machte ihn zufrieden, diese Pflicht zu erfüllen.
Er wäre bereit gewesen, für Marie einen normalen Job mit normalen Arbeitszeiten
und normalen Aufgaben anzunehmen, aber er wäre nicht glücklich damit geworden.
    Und das konnte er Marie doch auch
wieder nicht antun. Dann wären sie zusammen und er wäre ständig schlecht
gelaunt, weil er lieber in den Krieg ziehen wollte als ins Büro. Es war doch
besser, für die gute Sache zu kämpfen und notfalls auch zu sterben, als
irgendeiner völlig sinnlosen Tätigkeit nachzugehen und Geld mit etwas zu
verdienen, das niemandem nützte.
    All das war schön und gut, aber
Leo wusste selbst, dass er sich Gedanken um Probleme machte, die er nicht
hatte. Schließlich war es sinnlos, über ihr Leben als Paar nachzudenken, denn
davon war er meilenweit entfernt. Er hatte es nicht einmal geschafft, sie ein
zweites Mal zu küssen.
    Kai war so ein Volltrottel. Leo
war wütend auf seinen Kameraden, obgleich er wusste, dass dieser ihm bestimmt
nicht absichtlich in die Quere gekommen war. Er konnte sogar verstehen, dass
Kai ziemlich überrascht gewesen sein

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