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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Wendy.
    »Dann werfen Sie die Heckleinen los, wenn ich rufe!« sagte Rafe und ging in die Kabine. Wynn war schon vorn im Bug beschäftigt. Sein nackter Rücken glänzte in der Sonne.
    Marissa fühlte das Boot zittern, als die Motoren auf volle Touren gedreht wurden. Wynn fing an, die Bugleinen zu lösen.
    »Okay, Ladys!« schrie Rafe. »Loswerfen!«
    Wendy nahm die Steuerbord-, Marissa die Backbordleine. Sie lösten sie aus den Klampen und warfen sie auf den Steg. Als das Boot ablegte, bebte es in allen Fugen.
    Bis sie aus dem Jachthafen heraus waren, blieben Marissa und Wendy im Heck und beobachteten das Leben und Treiben in dem geschäftigen Hafen. Sobald das Boot das offene Meer erreichte und der Kapitän die Geschwindigkeit erhöhte, gingen sie nach vorn zur Kabine.
    Wynn war immer noch im Bug und rauchte, lässig an eins der beiden Beiboote gelehnt, eine Zigarette. Marissa fiel auf, daß er heute einen anderen Hut aufhatte, der allerdings ebenso mitgenommen aus-
    sah wie der vom Vortag. Zur Dekoration hatte er ein Fischnetz um das Hutband geschlungen.
    Dann entdeckte Marissa etwas an Deck, das gestern noch nicht dagewesen war: einen Käfig mit schweren Metallgittern. Oben war er mit einem Kabel an einem der vorderen Davits befestigt.
    »Wofür ist denn der Käfig da?« schrie Marissa durch den Motorenlärm und zeigte durch die Windschutzscheibe nach vorn.
    »Das da?« sagte Rafe und beobachtete eine Boje, der sie sich näherten. »Das ist ein Haikäfig.«
    »Wofür zum Teufel soll der gut sein?« erkundigte sich Marissa bei Wendy. Die zuckte die Achseln und fragte Rafe: »Wir fahren doch nicht irgendwohin, wo es Haie gibt, oder?«
    »Wir sind hier auf dem Ozean«, antwortete Rafe. »Und im Ozean gibt es Haie. Es besteht immer die Möglichkeit, daß einer auftaucht. Aber keine Sorge! Der Käfig ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, besonders am Außenriff. Ja, meine Damen, da fahre ich Sie hin, Sie Glückliche. Am Außenriff findet man alle Fischarten und die schönsten Korallen. Auch das Wasser ist dort am klarsten.«
    »Ich will aber keine Haie sehen!« schrie Marissa.
    »Werden Sie wahrscheinlich auch nicht!« schrie Rafe zurück. »Aber Wynn wollte den Käfig haben. Nur zur Vorsicht. Er ist wie ein Sicherheitsgurt.«
    Marissa führte Wendy in den Salon hinunter und schloß die Tür hinter ihnen. Abrupt wurde das Motorengeräusch leiser.
    »Was ich da eben gehört habe, gefällt mir gar nicht«, sagte Marissa.
    »Haikäfig! Worauf haben wir uns nur eingelassen?«
    »Marissa, beruhige dich!« sagte Wendy. »Alles, was der Kapitän gesagt hat, stimmt. Auch auf Hawaii habe ich ab und zu Haie gesehen. Aber die kümmern sich gar nicht um Taucher. Meiner Meinung nach ist es ein gutes Zeichen, daß diese Männer sogar einen Haikäfig haben. Es zeigt nur, daß sie vorsichtig sind.«
    »Du machst dir keine Sorgen?« fragte Marissa.
    »Nicht im mindesten«, sagte Wendy. »Komm, reg dich doch nicht so auf! Es wird dir wunderbar gefallen, glaube mir!«
    Marissa sah ihre Freundin prüfend an. Anscheinend glaubte sie an das, was sie sagte. »Okay«, fuhr Marissa fort. »Wenn du mir ehrlich sagst, daß die Taucherei sicher ist, will ich versuchen, mich zu beruhigen. Mir gefällt nur die Sache mit den Haien nicht. Ich habe immer eine gewisse Angst vor dem Meer gehabt. Das hat mich zwar nicht davon abgehalten, darin zu schwimmen. Aber ich war mir auch immer bewußt, wo ich bin. Und wie gesagt, ich mag kein schlüpfrigen, schleimigen Lebewesen.«
    »Ich kann dir persönlich dafür garantieren, daß du kein schlüpfriges und schleimiges Lebewesen anzufassen brauchst«, sagte Wendy.
    Wieder spürten Marissa und Wendy, wie das Boot bebte, als Vollgas gegeben wurde. »Komm jetzt!« drängte Wendy. »Wir gehen an Deck und genießen die Fahrt!«
    Angesteckt von der Begeisterung ihrer Freundin, folgte Marissa ihr an Deck.
    Das Boot lag ziemlich genau auf Ostkurs. Es fuhr genau auf die noch tiefstehende Sonne zu. Zuerst kamen sie durch klares türkisblaues Wasser. Aber bald ging es über das Riff selbst, und da nahm das Wasser ein dunkleres Blau an.
    Wendy veranlaßte Wynn, die Tauchausrüstungen abzumachen, damit sie sie überprüfen konnte. Gemeinsam mit Marissa ging sie alle technischen Einzelheiten durch, um deren Gedächtnis aufzufrischen.
    Nach der Überprüfung der Tauchausrüstungen setzten sich Marissa und Wendy in die Sportfischerstühle und genossen die eindrucksvolle Aussicht.
    Als Wynn sich zu ihnen gesellte, sagte Wendy zu

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