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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Händen.
    »Sind die Damen am Fischen oder Tauchen interessiert?« fragte ein bärtiger Mann.
    »Das kommt drauf an«, sagte Wendy. »Was kostet denn bei Ihnen eine ganztägige Tauchfahrt?«
    »Kommen Sie an Bord!« sagte der Mann. »Dann können wir alles besprechen. Mein Name ist Rafe Murray. Ich bin der Kapitän des Schiffs.«
    Mit einer Sicherheit, die Erfahrung verriet, trat Wendy auf die 60 Zentimeter breiten Planken, die zum Boot führten, und schwang sich auf die Schanzverkleidung der Oz. Dann stieg sie zum Deck hinab.
    Marissa wollte ihr ebenso schwungvoll folgen, blieb dann aber mit einem Fuß auf dem Steg und dem anderen auf dem Boot zögernd stehen. Der Kapitän reichte ihr die Hand, und so kam sie, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, an Deck.
    Aus der Kabine trat ein gutaussehender, muskulöser jüngerer Mann. Lächelnd tippte er zur Begrüßung der Frauen an seinen uralten australischen Hut.
    »Das hier ist mein erster Maat und Tauchlehrer, Wynn Jones«, sagte der Kapitän. »Kennt das Riff wie seine Hosentasche.«
    Wendy fragte, ob sie das Boot besichtigen könne, und folgte dann dem Kapitän vom Bug bis zum Heck überallhin. Befriedigt setzte sie sich mit ihm in die Kabine und feilschte um das Honorar für eine ganztägige Tauchfahrt.
    Marissa hatte diese harte Seite an ihrer Freundin bisher noch gar nicht gekannt. Schließlich wurden sie sich einig, und Wendy und Rafe besiegelten die Abmachung durch Handschlag. In diesem Augenblick fragte der Kapitän, ob den Damen zwei »Stubbies« genehm seien. Marissa erfuhr, daß damit kleine Flaschen Braunbier gemeint waren.
    Nach dem Bier kletterten Marissa und Wendy auf die Schanzverkleidung und sprangen auf den Steg. Damit Marissa den Sprung sicher bewältigen konnte, reichte ihr diesmal Wynn die Hand.
    Als sich der Kapitän wieder mit Wynn in die Kabine zurückgezogen hatte, schimpfte er los: »Gottverdammte billige Hurentöchter, diese Schweinehunde von Yanks! Sie hat mich so weit runtergehandelt, daß es knapp für den Brennstoff reicht.«
    »Wir sind schon vier Tage nicht mehr ausgefahren«, erinnerte ihn Wynn. »Wir bringen sie einfach nur bis zum nächsten Riff. Da können sie sich tote Dornkorallen begucken. Geschieht ihnen recht.«
    Eine Stimme rief: »Hallo!«
    »Was ist denn jetzt los?« fragte Rafe und spähte zur Kabinentür hinaus. »Vielleicht bessert sich die Lage. Wir haben einen Japs.«
    »Glaube nicht, daß das ein Japs ist«, sagte Wynn. »Sieht mir eher wie ein Chinese aus.«
    Rafe und Wynn traten in die Nachmittagssonne hinaus.
    »Was kann ich für Sie tun, Sir?« rief Rafe dem Mann auf dem Pier zu.
    »Sind Sie morgen für eine Charterfahrt frei?« fragte der Mann.
    »An was haben Sie gedacht?« fragte Rafe. Die Frauen konnte er notfalls vergessen.
    »Ich will am äußeren Riff richtig gut fischen«, sagte der Mann.
    »Wir stehen Ihnen zu Diensten«, sagte Rafe. »Aber bis zum Außenriff sind es vierzig Seemeilen. Das wird ein bißchen teuer.«
    »Das zahle ich schon«, sagte der Mann. »Aber ich liebe keine große Gesellschaft. Wie viele Leute haben denn schon für morgen bei Ihnen gebucht?«
    Rafe schaute mit hochgezogenen Augenbrauen Wynn an und überlegte, was er sagen sollte. Er wollte an das Geld dieses Chinesen heran, aber deswegen auch nicht auf das Geld der Yanks verzichten. Wynn zuckte die Achseln.
    Rafe wandte sich wieder an den Chinesen. »Wir haben gerade zwei Damen für eine Tauchfahrt gebucht«, sagte er. »Aber denen kann ich immer noch absagen.«
    »Die zwei Damen stören mich nicht beim Fischen«, sagte der Mann. »Aber lassen Sie es damit genug sein! Keine weiteren Passagiere!«
    »Ist mir recht«, sagte Rafe und bemühte sich, seine Aufregung nicht zu zeigen. »Kommen Sie an Bord, damit wir die nötigen Vereinbarungen treffen können! Für eine ganztägige Charterfahrt zum Außenriff brauchen wir eine Anzahlung.«
    Gewandt sprang der Chinese an Bord. »Ich bin Harry Wong«, sagte er. »Im Moment habe ich nicht viel Zeit. Kann ich mir das Boot für zweihundert Dollar reservieren?« Er machte die Brieftasche auf und entnahm ihr das Geld.
    Rafe nahm die Geldscheine in Empfang. »Ja, das geht in Ordnung«, sagte er. »Haben Sie sich schon überlegt, wann Sie losfahren wollen?«
    »Welche Zeit haben Sie denn den Frauen angegeben?« fragte der Mann.
    »Ich hab ihnen gesagt, um acht Uhr«, sagte Rafe. »Aber das läßt sich noch ändern.«
    »Acht ist mir recht«, sagte der Mann. »Kann aber sein, daß ich während der

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