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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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haben sie zu beachten. Und ich muß jetzt an die Arbeit. Steht bei Ihnen beiden nicht in Kürze ein Termin zur Messung des Hormonspiegels an?«
    Marissa und Wendy nickten. Marissa sagte: »Können Sie es sich wenigstens noch einmal überlegen und uns später Bescheid zukommen lassen?«
    »Da gibt es für mich nichts mehr zu überlegen«, sagte Dr. Wingate.
    »Ich kann Ihnen unmöglich eine Genehmigung erteilen. Das ist endgültig. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen…«
    Vor den Fahrstühlen sahen sich die beiden Frauen ins Gesicht. »Sag mir jetzt nur nicht, daß Robert recht hatte!« warnte Marissa. »Sonst fange ich nämlich an zu schreien.«
    Im Erdgeschoß blieben sie in der Nähe des Informationskiosks stehen. »Kennst du jemand von den Angestellten gut genug, um ihn zu bewegen, sich Zugang zum Computer zu verschaffen?« fragte Wendy.
    »Leider nicht. Aber mir ist gerade eine andere Idee gekommen. Sie hilft uns zwar in dieser Sache nicht weiter, könnte aber einige offene Fragen über Rebecca Ziegler beantworten. Da es ein Selbstmord war, muß ihre Leiche an den amtlichen Leichenbeschauer gegangen sein, der eine Obduktion gemacht haben dürfte. Vielleicht hat man dabei auch die Eileiter untersucht.«
    »Das ist einen Versuch wert«, sagte Wendy. »Laß uns ins städtische Leichenschauhaus fahren und sehen, was zu machen ist! Aber vorher muß ich bei mir im Büro anrufen und mich vergewissern, daß man mich im Augenblick nicht unbedingt braucht.«
    »Ich rufe inzwischen den Leichenbeschauer an«, sagte Marissa. Gemeinsam begaben sie sich zu einer Reihe öffentlicher Telefonstände. Wendy hatte ihren Anruf zuerst erledigt und wartete, bis Marissa eingehängt hatte.
    »Ich habe noch Zeit«, sagte Wendy.
    »Fein«, sagte Marissa. »Es war gut, daß ich den Leichenbeschauer angerufen habe. Es war ein Fall für ihn, aber man hat das Memorial mit der Obduktion beauftragt. Fahren wir also dorthin!«
    Nach der Enttäuschung über ihren Mißerfolg in der Frauenklinik erwartete Marissa jetzt eine angenehme Überraschung. Sie erfuhr, daß die Obduktion an Rebecca Ziegler von ihrem Freund Ken Mueller vorgenommen worden war. Nun konnte sie darauf vertrauen, daß es keine Schwierigkeiten machen würde, an das Ergebnis heranzukommen.
    Eine Sekretärin sagte Marissa: »Ken ist im Obduktionsraum. Er ging erst vor wenigen Minuten rein, und ich glaube nicht, daß er vor Ablauf einer Stunde wieder rauskommt.«
    »In welchem Raum?« fragte Marissa.
    »Raum drei«, sagte die Sekretärin.
    »Können wir nicht auf ihn warten?« fragte Wendy, als sie durch die Pathologie zu den Obduktionsräumen gingen. Sie hatte nie Gefallen an Obduktionen gefunden. Wenn sie an einige ihrer einschlägigen Erfahrungen beim Medizinstudium dachte, wurde ihr bereits mulmig.
    »Es ist besser, wenn wir die Gelegenheit ausnutzen, ihn sofort zu sprechen«, sagte Marissa. Gerade wollte sie den Obduktionsraum betreten, als ihr Wendys blasses Gesicht auffiel. »Bist du auch okay?« fragte sie.
    Wendy gestand ihr, daß Obduktionen nie ihre starke Seite gewesen seien.
    »Dann wartest du hier draußen«, sagte Marissa. »Ich beeile mich. Bin auch nicht gerade scharf darauf.«
    Als Marissa durch die Tür trat, schlug ihr sofort ein bedrückender Gestank entgegen. Mit einem Blick überflog sie den Raum und blieb auf zwei Gestalten in Kitteln und mit Handschuhen haften, die obendrein Schutzmasken trugen. Zwischen den beiden Männern lag auf einem Tisch aus rostfreiem Stahl die blasse nackte Leiche eines jungen Mannes.
    »Ken?« rief Marissa schüchtern. Beide Männer blickten auf. Sie waren gerade dabei, die inneren Organe herauszuschneiden.
    »Marissa!« antwortete Ken durch die Maske. »Wie geht es dir? Komm her! Ich mache dich mit dem schlechtesten Jungassistenten bekannt, der je im Memorial Dienst getan hat.«
    »Vielen Dank für die Blumen«, sagte Greg.
    Marissa ging bis an den Fuß des Obduktionstischs. Nun stellte Ken ihr Greg förmlich vor. Statt ihn weiter zum Spaß schlechtzumachen, lobte er ihn nun in den höchsten Tönen. Greg winkte Marissa mit dem Skalpell zu.
    »Interessanter Fall?« fragte Marissa, um ein Gespräch in Gang zu bringen.
    »Hier gibt es nur interessante Fälle«, sagte Ken. »Wenn ich anderer Ansicht wäre, hätte ich mich zur Dermatologie versetzen lassen. Ist das ein Höflichkeitsbesuch?«
    »Sicherlich nicht«, sagte Marissa. »Ich habe erfahren, daß du die Obduktion an einer Frau namens Rebecca Ziegler vorgenommen

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