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Marissa Blumenthal 02 - Trauma

Titel: Marissa Blumenthal 02 - Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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unter dem gleichen Problem litt. Wir wissen bereits, daß sie blockierte Eileiter hatte.«
    »Die Frauenklinik wird euch solche Informationen nicht herausgeben«, sagte Robert.
    »Warum nicht?« sagte Marissa. »Es könnte von Wichtigkeit sein. Nach allem, was wir schon wissen, könnte es schwere Folgen für das öffentliche Gesundheitswesen haben. Es ist durchaus möglich, daß wir vor so etwas… etwas wie einem toxischen Schocksyndrom stehen.«
    Robert sah erst Marissa, dann Wendy an. Er fand ihren Eifer beunruhigend, vor allem, wenn er an Marissas kürzlichen Ausbruch in dem chinesischen Restaurant dachte. Er zweifelte nicht daran, daß Wendy unter dem Einfluß der gleichen Hormonpräparate stand.
    »Macht euch nur keine großen Illusionen!« sagte Robert. »Selbst wenn ihr der Sache auf den Grund kommen solltet, ändert das an eurem eigenen Zustand gar nichts. Und ich bezweifle ernsthaft, daß ihr in der Klinik weiterkommen werdet. Wenn Sie euch Informationen über Patientinnen ohne deren ausdrückliche Zustimmung gäben, wäre das im höchsten Maße unmoralisch und verstieße vermutlich auch gegen das Gesetz.«
    Doch davon wollte Marissa nichts hören. »Die Sache mit der Tbc hat mich von Anfang an beschäftigt. Ich will wissen, was dahintersteckt, ganz gleich, was es mich kostet. Ich habe gerade mit Cyrill Dubchek gesprochen. Vielleicht kann er das Ansehen des CDC in die Waagschale werfen.«
    Robert schüttelte nur den Kopf. Er mißbilligte ganz offensichtlich ihr Vorhaben. »Nun«, sagte er, »dann will ich die beiden großen Detektivinnen mal mit ihren Plänen allein lassen.«
    Damit griff er nach seiner Tasse und ging hinaus.
    Als seine Schritte nicht mehr zu hören waren, brach Wendy das unbehagliche Schweigen. »Er hat ja recht«, sagte sie. »Kann gut sein, daß man uns nicht an die medizinischen Unterlagen heranläßt.«
    »Den Versuch müssen wir jedenfalls machen. Vielleicht klappt es, wenn wir uns als Ärztinnen zu erkennen geben. Weißt du, die berufliche Masche. Falls wir nichts erreichen, müssen wir uns eben etwas anderes ausdenken. Du hältst doch zu mir, oder?«
    »Unbedingt«, sagte Wendy. »Wir stehen zusammen.«
    Marissa lächelte. Sie konnte den nächsten Vormittag kaum erwarten.
     

6
      
    29. März 1990
    9.30 Uhr vormittags
      
    Marissa und Wendy betraten den Hof der Frauenklinik. Mit ihren Regenschirmen hatten sie es schwer, gegen den Wind voranzukommen.
    Dann traten sie durchs Hauptportal ein und schüttelten sich die Feuchtigkeit von den Mänteln. Regennasses Haar klebte ihnen an der Stirn.
    »Weißt du, wo die medizinischen Unterlagen aufbewahrt werden?« fragte Marissa.
    »Ich habe nicht die leiseste Idee«, sagte Wendy. »Ich gehe mal fragen.«
    Marissas Regenschirm hatte der Wind umgestülpt. Mühsam brachte sie ihn wieder in Ordnung. Währenddessen erkundigte sich Wendy am Informationskiosk. Dann machte sie Marissa ein Zeichen, ihr zu den Fahrstühlen zu folgen. Als Marissa sie eingeholt hatte, sagte sie:
    »Fünfter Stock.«
    »Hätte ich mir denken können«, sagte Marissa. »Schließlich hat sich Rebecca Ziegler ja aus dem fünften Stock gestürzt, nachdem sie ihre Unterlagen gelesen hatte.«
    »Da muß man sich fragen, was sie lesen mußte.« Marissa nickte.
    Sobald sie im fünften Stock waren, fanden sie die Abteilung ohne jede Mühe. Schon wenn man aus dem Fahrstuhl trat, hörte man das Schreibmaschinengeklapper. Erleichtert stellte Marissa fest, daß sich die Abteilung in entgegengesetzter Richtung von Linda Moores Sprechzimmer befand. Zu diesem Zeitpunkt wäre Marissa nicht gern jemandem in die Arme gelaufen, der sie kannte.
    Es war nicht zu verkennen, daß hier die medizinischen Unterlagen aufbewahrt wurden. An den Wänden standen Dutzende von Aktenschränken. Drei Sekretärinnen mit Kopfhörern schrieben nach Diktat. Eine Frau am Schreibtisch rechts vom Eingang begrüßte Marissa und
    Wendy und fragte sie: »Kann ich Ihnen helfen?« Die Frau, nach Marissas Schätzung um die Fünfzig, trug ein Namensschildchen: Helen Solano, Abteilung medizinische Unterlagen, Archivarin. Vor ihr stand ein Computerterminal.
    »Ich bin Dr. Blumenthal«, sagte Marissa in berufsmäßigem Ton.
    »Und dies ist Dr. Wilson.« Wendy nickte Mrs. Solano zu, die ihrerseits lächelte.
    »Wir haben eine Frage an Sie«, sagte Wendy. »Wir möchten gern wissen, ob das Archivsystem der Frauenklinik es gestattet, alle Fälle von blockierten Eileitern gesondert auszudrucken.«
    »Durchaus«, sagte

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