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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Scheißkerl verhaftet wird – ich will, dass er tot ist!«, fauchte Colombar gereizt. »Seit wann arbeiten wir mit dem verdammten FBI zusammen, Alejandro? Seit wann?«
    »Das tun wir nicht, Luis. Ich finde nur, in dieser Situation …«
    »In dieser Situation werden Sie tun, was ich sage – genau wie immer.«
    Perez holte tief Atem und unternahm einen weiteren Versuch, Colombar zur Vernunft zu bringen. »Vielleicht haben Sie Recht, Luis. Es ist besser, die Sache schnell zu beenden. Wie wäre es, wenn ich Renaldo nach Maryland schicke? Er kann sich dort um das Problem kümmern. Es ist nicht nötig, dass Sie persönlich in die Geschichte verwickelt werden.«
    Colombar überlegte einen Moment. »Okay, machen Sie das.« Er stand auf und ging zur Bar am anderen Ende des Raums. »Dieses Stück Scheiße hat uns angelogen, dass er dem Kerl keine Informationen gegeben hat. Das kleine Dreckschwein würde für eine Prise Koks und fünfzig Mäuse alles tun. Dieser Hundesohn hat mich um zwanzig Millionen Dollar gebracht! Wer immer ihn gerade zurück in die Stadt fährt, ruf ihn an und sag, er soll ihn kaltmachen und die Leiche irgendwo in einen Straßengraben werfen.«
    Perez hatte bereits einen kleinen Sieg errungen und konnte eigentlich kaum damit rechnen, dass Colombar zweimal nachgab. »Das sollten wir besser nicht tun, Luis.«
    Colombar starrte ihn verärgert an.
    »Wollen Sie etwa sagen, ich kann so eine süchtige Ratte nicht umbringen lassen? Das Dreckstück hat uns Gott weiß wie viele Millionen gekostet!«
    »Wir haben verbreiten lassen, dass wir Informationen suchen und eine Belohnung bezahlen. Wenn herauskommt, dass wir den Mann getötet haben, der sie uns gebracht hat, könnten wir es künftig schwer haben, Auskünfte zu bekommen – auch wenn er den Tod mehr als verdient hat.«
    Colombar knallte sein Glas auf den Tisch, dass der Inhalt überschwappte. »Darüber gibt es nichts zu diskutieren. Lassen Sie ihn töten.«

21. Kapitel
    New York City 23. Februar
    Anthony DiPrizzio legte seinen Finger an die Lippen und deutete auf den Fernseher. Sein Consigliere nahm rasch auf dem Sofa neben seinem Schreibtisch Platz. DiPrizzio lehnte sich in seinem Sessel zurück und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm, wo Jake Crenshaw, Amerikas Sprachrohr des Konservativismus, gerade seine Show begann.
    Das Publikum war aufgesprungen – die meisten Zuschauer klatschten laut, andere reckten die geballten Fäuste in die Luft; es gab begeistertes Geschrei und beifällige Pfiffe.
    Crenshaw quittierte diesen Empfang mit wohleinstudierten Gesten und wedelte mit den Papieren in seinen Händen.
    »Ich bin heute ein wenig deprimiert«, sagte er in die Kameras. »Oh, Sie denken vermutlich, Sie wissen, warum. Sie glauben, weil ich gestern Abend drei Stunden Gefasel der Demokraten aussitzen musste – Mann, und ich dachte, ich würde mich gern reden hören.«
    Das Publikum kicherte.
    »Aber das ist es nicht, meine Damen und Herren. Warum bin ich deprimiert? Weil heute der letzte Abend der Semesterferien ist.« Der Kameramann schwenkte über das Publikum, in dem zahlreiche junge Leute saßen, auf deren T-Shirts in dicken Lettern der Name ihrer jeweiligen Universität prangte.
    »Wie Sie vermutlich wissen, haben wir diese Woche jeden Tag junge Leute von verschiedenen Universitäten als unsere Gäste einfliegen lassen.« Er wandte sich an seinen Produzenten. »Wen haben wir heute?«
    »Princeton und Yale«, ertönte aus dem Hintergrund eine Stimme.
    »Princeton und Yale … zwei gar keine so üblen Schulen«, meinte Crenshaw augenzwinkernd.
    Das Publikum lachte wieder.
    Er wandte sich um und ging zu einer verhüllten Staffelei neben seinem Schreibtisch. Die Menge jubelte in freudiger Erwartung, als er das Tuch zurückschlug. Darunter befand sich eine Tafel, die einen senkrechten roten Balken zeigte mit einer Skala in Tausenderschritten.
    Crenshaw schaute für einen Moment mit gespielter Konzentration in die Zeitung, die er in der rechten Hand hielt.
    »Es heißt hier, dass es inzwischen vierundzwanzigtausendfünfhundert Tote gegeben hat.« Er nahm einen roten Marker aus der Schale an der Staffelei und zog einen entsprechenden Strich über die rote Säule, ehe er sich wieder zum Publikum umwandte.
    »Weiter heißt es, dass die Todesfälle langsam zurückgehen. Glauben Sie, die Leute haben endlich was gelernt?« Ein unsicheres Murmeln kam aus der Menge. »Nein? Ich auch nicht.«
    Crenshaw ging zum Ende der Bühne. »Ich kriege eine

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