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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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blickte nervös in den Rückspiegel. Sein Verfolgungswahn und seine Depressionen hatten in den letzten Wochen derartige Ausmaße angenommen, dass seine Frau schon außer sich vor Sorge war. Das Gesicht, das ihm aus dem Spiegel entgegen schaute, war fast nicht wiederzuerkennen. Die zwanzig Pfund, die er abgenommen hatte, hatten sich zwar vorteilhaft auf seinen Bauch ausgewirkt, aber seine Züge waren hager geworden, und mit seinen rotgeränderten Augen und dem Bartschatten sah er aus wie ein völlig anderer Mensch.
    Er schüttelte heftig den Kopf und riss den Blick von seinem Spiegelbild los, aber das andere Bild ließ sich nicht vertreiben, denn Gott selbst hatte es ihm geschickt, und es war ein Bild der Hölle. Es zeigte Menschen, die sich in Qualen auf einem asphaltierten Spielplatz wanden, und hinter ihnen lachte die Fratze Satans. Andere hatten in den Fernsehberichten nur ein heruntergekommenes Wohngebäude gesehen. Er wusste es besser. Es war nicht Gott gewesen, der ihn diesen Weg geschickt hatte, sondern sein uralter Widersacher.
    In einiger Entfernung sah er ein Motel und nahm die nächste Abfahrt. Der Mercedes rauschte zischend durch eine große Pfütze, als er auf den Parkplatz hinter dem Gebäude fuhr und zwischen zwei Lastern parkte, da er hoffte, dort würde sein Fahrzeug weniger auffallen.
    Blake atmete tief durch und stieg aus. Durch den Regen lief er auf Zimmer 115 zu und merkte erst vor der Tür, dass er unbewusst den Atem angehalten hatte. Energisch klopfte er. Die Tür schien sich wie von selbst zu öffnen, und er trat ein.
    »Schönen guten Tag, Reverend«, sagte John Hobart. Er hatte sich dicht an die Wand gedrückt, sodass man ihn bei halb geöffneter Tür nicht sehen konnte.
    »Das muss aufhören, John.«
    Hobart ging an ihm vorbei und setzte sich an einen Tisch. Er griff nach einer Dose Coke und nahm einen tiefen Schluck. Mit der freien Hand deutete er auf den Stuhl ihm gegenüber. Blake nahm Platz.
    »Hat Sie jemand kommen sehen?«
    Blake schüttelte den Kopf. »Der Parkplatz war leer. Es regnet in Strömen.«
    »Mit welchem Auto sind Sie hier?« Er wusste, dass Blake einen Cadillac mit dem auffälligen Nummernschild AMEN fuhr.
    »Mit Ericas Wagen.«
    Hobart stellte die Dose ab. »Die ganze Sache ist keine so gute Idee, Reverend. Für Sie, meine ich. Sie riskieren dabei eine Menge.«
    »Ich weiß, aber ich musste unbedingt mit Ihnen reden.« Blake blickte stumm durch den Raum, obwohl es nichts zu sehen gab. Hobart kannte diese Angewohnheit; er hatte es Hunderte Male erlebt – der Reverend bereitete sich auf eine Rede vor.
    »Ich habe vor ein paar Tagen einen Fernsehbericht gesehen. Es sah aus, als habe die Hand Gottes zugegriffen, und die Leiber der Menschen wanden sich in diesem unbarmherzigen Griff.« Sein Blick war leer geworden. Er schien gar nicht mehr zu wissen, dass Hobart noch im Zimmer war.
    »Lassen Sie mich das erklären, Reverend …«
    »Zwanzigtausend Menschen sind tot, John. Ich habe gehört, dass zwanzigtausend Menschen tot sind.« Endlich schaute er ihn an. »Es muss aufhören, John. Das muss augenblicklich aufhören.«
    Hobart schob die halb leere Coladose mit dem Zeigefinger auf dem Tisch herum.
    »Bisschen zu spät dafür, finden Sie nicht?« Es war eine rein rhetorische Frage. Er würde sich von niemandem den Erfolg dieser Operation verderben lassen.
    »Das muss augenblicklich aufhören«, wiederholte Blake.
    Hobart schaute ihn an und unterdrückte ein Lächeln. Blakes Stimme klang dünn, er sah krank und schwach aus. Sein Versuch, ihm Befehle zu erteilen, war ein Witz. Der gute Reverend hatte ihm gar nichts mehr zu sagen.
    »Haben Sie den Bericht gesehen, den CNN heute gesendet hat?«
    Blake schüttelte den Kopf. »Hören Sie, was ich sage, John? Wir müssen …«
    Hobart schnitt ihm das Wort ab. »Darin wurde eine anonyme Quelle aus der DEA zitiert. Der Kokainkonsum bei Gelegenheitsverbrauchern ist um siebzig Prozent gesunken – bei gewohnheitsmäßigen um fünfunddreißig. Der Heroinkonsum ist um vierzig Prozent gesunken. Die Anmeldungen in Entzugskliniken sind um neunhundert Prozent gestiegen, sodass die Leute dort schon auf dem Boden schlafen müssen.« Er trank sein Cola aus und warf die leere Dose quer durch den Raum in einen Papierkorb.
    »John, haben Sie mich nicht gehört? Zwanzigtausend Menschen sind tot! Wir haben zwanzigtausend Menschen umgebracht!«, rief Blake verzweifelt und ließ den Kopf in die Hände sinken.
    »Herrgott, Reverend. Es gibt in den USA

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