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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Wenn wir beide nicht den Mumm haben, dem Präsidenten die Stirn zu bieten, müssen wir wenigstens das Risiko tragen.«
    Sherman nickte zustimmend. »Dir wird man sowieso die ganze Verantwortung zuschieben, das weißt du wohl?«
    »Und wenn schon«, schnaubte Beamon und klemmte sich eine Zigarette zwischen die Lippen.

26. Kapitel
    Baltimore, Maryland 1. M ä rz
    »Da sind sie.«
    John Hobart folgte dem Blick seines Partners. In der ruhigen, von Bäumen gesäumten Straße parkte unauffällig zwischen zwei anderen Wagen ein roter Nissan Maxima.
    »Gestern waren sie dort.« Swenson deutete auf eine schmale Seitenstraße, die östlich an Hobarts Grundstück vorbeilief. »Und am Dienstag dort drüben.«
    Hobart nickte nur, bog um die Ecke und ging zurück zu seinem Jeep.
    Sein Haus stand auf einem ausgedehnten Grundstück, und zahlreiche alte Bäume schützten es vor neugierigen Blicken. Hobart hatte schon vor seinem letzten Berufswechsel großen Wert auf Privatsphäre gelegt.
    Er drehte den Zündschlüssel halb um, damit er den CD-Player einschalten konnte, und lauschte einem Concerto von Bach, während er Swenson beobachtete, der lässig eine Seitenstraße hinunter ging und schließlich um eine Kurve verschwand.
    Die ersten Regentropfen schlugen gegen das Fenster, und er sah, dass der Wind wieder zugenommen hatte. Unterwürfig beugten sich selbst kräftige Bäume, und der Donner hallte durch die verlassene Straße. Hobart lächelte. Der Wettergott war ihm wohlgesinnt. Die großen, gepflegten Häuser ringsum waren in der heraufziehenden Dunkelheit und durch den dichten Regenvorhang beinahe unsichtbar.
    Das schrille Läuten des Handys unterbrach seine Gedanken.
    »Kein Anzeichen, dass irgendjemand hier drin gewesen ist«, meldete Swenson. »Nur ein Zauberer könnte dein Sicherheitssystem überlisten. Ich bin übers ganze Grundstück gegangen. Auch dort nichts Verdächtiges.«
    »Bist du bereit?«
    »Wann immer du so weit bist.«
    »Ich komme.« Hobart schaltete das Handy ab und legte es neben sich auf den Sitz. Er startete den Wagen und fuhr langsam um den Block, dicht an dem geparkten Nissan vorbei, und bog dann in seine Auffahrt ein. Die Gesichter der Insassen konnte er nicht sehen, aber er bemerkte aufgeregte Bewegungen im Wageninneren. Ein Gefühl der Erleichterung überkam ihn. Amateure.
    Hobart drückte den Öffner für das Garagentor schon lange, ehe er zum Haus kam, und konnte ohne anzuhalten hineinfahren. Während das Tor sich schloss, schaute er in den Rückspiegel, um zu sehen, ob seine Killer ihm gefolgt waren. Die Auffahrt war leer.
    Er stieg aus dem Jeep, zog sich eine Gore-Tex-Jacke über, die auf dem Rücksitz gelegen hatte, und verließ durch eine Seitentür die Garage. Seine Stiefel versanken in dem aufgeweichten Erdboden. Er stapfte durch den Hinterhof, bis er schließlich in einer dichten Baumgruppe stehen blieb. Eigentlich hätte er von hier aus direkt die Haustür im Blick gehabt, die ungefähr zwanzig Meter entfernt lag. Durch das Unwetter konnte er allerdings lediglich den trüben Schein der Hoflampen sehen.
    Die Auffahrt war der einzige mögliche Zugang zu seinem Grundstück, das ein hoher, schmiedeeiserner Zaun umgab. Er war zwar von den Vorbesitzern aus ästhetischen Gründen angebracht worden, doch seine pfeilähnlichen Spitzen verhinderten gleichzeitig, dass jemand hinüberkletterte.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Schon wenige Minuten später sah er zwei schattenhafte Gestalten die Zufahrt hinaufeilen. Während der eine weiterging, blieb der andere einige Meter vor dem Haus stehen.
    Hobart schlich vorsichtig an ihn heran. Der Mann hatte breite Schultern, und unter dem billigen Anzug, der vom Regen durchweicht an seinem Körper klebte, zeichneten sich kräftige Muskeln ab. In seiner linken Hand hielt er locker eine 45er.
    Hobart achtete darauf, sich nur zu bewegen, wenn das Toben des Unwetters jeden Laut übertönte. Da der Mann sich ganz auf die Tür konzentrierte, war es nicht weiter schwierig.
    Schließlich war er so dicht hinter ihm, dass er den Atem anhalten musste, damit sein Gegner ihn nicht im Nacken spürte. Mit einem Blick auf die Waffe überzeugte er sich, dass er den Finger nicht am Abzug hatte, riss sie ihm blitzschnell aus der Hand und drückte ihm den Lauf an die Wange.
    Der Mann erstarrte. Nur seine Augen spähten nach rechts auf die Pistole.
    Hobart legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte ihn hinunter auf den Boden, bis er mit dem Gesicht im tiefen Schlamm lag.

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