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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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welchem.«
    Fallon beschloss, es sich zu sparen, nach einer Beschreibung zu fragen; davon hatten sie bereits zwanzig. »Sonst nichts?«
    Richardson machte mit seinen Dehnübungen weiter. »Mir fällt gerade ein, dass ich ihn später an diesem Tag noch mal gesehen habe.«
    Fallon horchte auf. »Wo war das?«, fragte er. Auf die Klettertouren, die er an diesem Nachmittag noch hatte machen wollen, würde er wohl verzichten müssen.
    »Bei einem kleinen Einkaufszentrum in der gleichen Straße. Ich musste an einer Ampel halten, und er stieg gerade in sein Auto.«
    Fallon kritzelte in sein Notizbuch. Sein Herz schlug schneller. »Erinnerst du dich zufällig noch, was das für ein Wagen war ?«
    »Klar. Es spaziert ja nicht jeden Tag jemand in die Bank mit einem Koffer voll Geld. Wir dachten alle, er sei ein Drogendealer oder so was in der Art. War er das?«
    »Nicht ganz.«
    Richardson schien enttäuscht. »Es war ein roter Cherokee. Nicht einer aus dieser coolen neuen Serie – einfach einer der alten Kästen. Ich hab noch gedacht, ein Kerl mit derart viel Knete könnte sich doch wohl was Besseres leisten.«
    »Fällt dir vielleicht sonst noch was ein? Hing irgendwas am Spiegel, hatte es Beulen, eine Aufschrift – irgendwas, ganz egal.«
    »Nee – es sah ziemlich neu aus. Hatte bloß so einen dieser Aufkleber ›Save the Chesapeake‹, weißt du?«
    Fallon schaute ihn verständnislos an.
    »Nie gesehen? Damit fahren viele aus Maryland rum. Ich bin dort zur Schule gegangen. Blöde Gegend – überhaupt keine gescheiten Klettergebiete.«

29. Kapitel
    Baltimore, Maryland 6. M ä rz
    »Was, zur Hölle, läuft hier?« Robert Swenson kam in die Wohnung marschiert.
    Hobart schaute verärgert von einem dicken Computerausdruck auf. Er hatte Kopfschmerzen, gegen die anscheinend kein Aspirin half.
    »Was gibt’s denn, Bob?«, fragte er, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    »Ich habe gerade gesehen, wie einer unserer Jungs vor irgendeinem Gefängnis in New York umgelegt worden ist, und jetzt höre ich, dass der Kerl, der ihn erschossen hat, von einem anderen Gebäude aus weggepustet worden ist, als er flüchten wollte.«
    Hobart lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte den Ausdruck mit der Schrift nach unten auf den Schreibtisch. »Ich hab’s auch gesehen«, entgegnete er gelassen. »Glück für uns – da müssen wir doch nicht so bald dichtmachen, wie wir gedacht haben.«
    Swenson beäugte ihn misstrauisch. »Woher willst du wissen, dass er nicht längst geredet hat?«
    »Ich habe einen … Freund mit entsprechenden Beziehungen. Er hat es bestätigt.«
    »Ist er zuverlässig?«
    Hobart nickte. Er hatte seinen »Freund« vor zehn Jahren dabei erwischt, wie er sich bei einer Drogenrazzia die Taschen mit Bargeld voll stopfte. Statt ihn zu verpfeifen, hatte er den Mund gehalten und sich gedacht, dass er vielleicht eines Tages einmal davon profitieren könnte.
    Nach seiner Bestätigung, dass Nelson geschwiegen hatte, hatte sein Freund ihm erklärt, damit seien alle Schulden beglichen und den Hörer aufgelegt, ehe Hobart ihm noch einmal drohen konnte.
    »Sie haben den Namen des Schützen noch nicht bekannt gegeben, aber im Fernsehen bringen sie ein Bild von ihm. Du kennst ihn nicht zufällig, oder?«, fragte Swenson.
    »Karns«, sagte Hobart mit vorgetäuschter Empörung. »Es war doch ein Fehler, ihn in der Truppe zu behalten. Unberechenbar. Er muss gehört haben, dass Nelson redet, und hat sich wohl gedacht, er könne auf diese Weise die Strychningeschichte wieder gutmachen.«
    »Und wer hat ihn deiner Meinung nach umgelegt?«
    »Na, vermutlich das FBI. Sie haben Mist gebaut und versuchen jetzt, das zu vertuschen. Sieht nicht allzu gut aus, wenn ihnen der Starzeuge weggeschossen wird.« Hobart merkte, dass sein Partner nicht so recht überzeugt war.
    »Und wo warst du gestern um zehn Uhr?«, fragte Swenson unsicher. Hobart lächelte. Er konnte seinem Partner förmlich ansehen, wie gern er glauben wollte, dass er nichts damit zu tun hatte. Es würde also nicht schwierig sein, ihn zu überzeugen.
    »Ich war im Büro und habe mich mit unseren Finanzen beschäftigt.«
    Swenson war am Tag der Schießerei in Washington gewesen und konnte deshalb nicht wissen, ob das stimmte oder nicht. Zweifellos würde er bei erster Gelegenheit nachprüfen, wann die entsprechende Datei abgespeichert worden war. Hobart hatte vorher die Uhr im Computer verstellt, sodass sie 10.35 Uhr anzeigen würde, ungefähr eine halbe Stunde nach dem Vorfall.

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