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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Dezember
    »John! Wie ist es gelaufen?«
    Hobart ließ sich auf das Sofa im Empfangsbereich fallen, das zwar sehr modern, aber wenig bequem war. »Gut und schlecht. Reed ist … unzuverlässig.«
    Swenson runzelte die Stirn und setzte sich ihm gegenüber. »Und was hast du getan?«
    »Ich habe ihn für seine Informationen bezahlt und die Raffinerie selbst ausgespäht.«
    »Und?«
    »Das war sehr aufschlussreich. Sie arbeiten nach einem strikteren Schema als Du Pont. Falls in den nächsten Wochen nicht irgendwas Unvorhergesehenes passiert, dürfte es kein Problem sein, an das Kerosin ranzukommen.«
    Swenson nickte zufrieden und holte zwei Flaschen Bier aus dem Nebenzimmer. »Hier haben sich die Dinge auch weiterentwickelt.«
    »Ich habe deine Neuerwerbung schon gesehen.« Hobart deutete durch die Tür auf einen großen Fernseher, der an der Wand befestigt war.
    »Tja, ich dachte, wenn die Geschichte ins Laufen kommt, bringt CNN wahrscheinlich einige interessante Sendungen.«
    »Stimmt.« Hobart rieb sich die Augen und stellte zögernd die Frage, vor der er sich lange genug gedrückt hatte. »Sind die Pilze angekommen?«
    »Sicher, sogar zwei Tage früher als geplant. Ich habe sie letzte Woche in Norfolk abgeholt. Willst du sie sehen?«
    Hobart seufzte erleichtert. Die Versandbedingungen, zu denen er gezwungen worden war, hatten ihm seit der Rückkehr aus Polen zu schaffen gemacht.
    Er stand auf und folgte seinem Partner durch einen schmalen Korridor zu einer schweren Metalltür. Daneben hingen zwei Gasmasken und zwei Schutzbrillen. »Das Zeug ist hoch gefährlich«, erklärte Swenson.
    Nachdem sie die Brillen und Masken aufgesetzt hatten, öffnete er die schwere Tür und ging hindurch.
    Das Lager hatte sich dramatisch verändert, seit Hobart es zum letzten Mal gesehen hatte. Überall waren billige Antiquitäten und dreckige Holzkisten gestapelt, an den Wänden hingen dicht an dicht alte Metallschilder, die Reklame machten für längst vergessene Haushaltsprodukte, und zwischen den Beinen von umgedrehten Stühlen waren aufgerollte Teppiche gestapelt.
    Swenson bahnte sich einen Weg durch das scheinbar undurchdringliche Möbelchaos, das offensichtlich mit Bedacht angelegt worden war, wie Hobart merkte. Jemand, der in dieses Lager kam, würde nicht einmal daran denken, sich bis auf die andere Seite hindurchzuwühlen. Aber als er Swenson folgte, erschien wie durch Zauberei ein versteckter Pfad.
    Ungefähr viereinhalb Meter vor der Rückwand des Lagerhauses erhob sich fast bis zur Decke eine regelrechte Mauer aus Möbeln.
    »Wie viel hat denn dieser ganze Plunder gekostet?«, fragte Hobart und tippte auf einen ramponierten Sessel. Seine Stimme klang durch die Gasmaske flach und dumpf.
    »Ungefähr zehntausend. Lauter Müll – ich brauchte einfach möglichst viel Krempel. Aber jetzt sehen wir wie echte Antiquitätenhändler aus.«
    »Das stimmt.«
    Swenson schob einen Perserteppich beiseite und duckte sich unter einen großen Esstisch. Hobart folgte ihm und bemerkte, dass einige Stücke in der Möbelwand sorgsam zusammengenagelt worden waren.
    Als sie unter dem Tisch hervorkamen, öffnete sich vor ihnen ein Raum, der etwa viereinhalb mal zwölf Meter groß war. Er wurde beherrscht von einem langen Klapptisch, der in die Cafeteria einer Grundschule gepasst hätte; an der Wand waren fünf große Holzkisten gestapelt, und drei leere Kisten standen in der anderen Ecke, daneben lagen die aufgebrochenen Deckel.
    Eine hagere Gestalt, die einen weißen Kittel trug, dicke Gummihandschuhe und eine Schürze, war über eine eiserne Wanne gebeugt und warf Pilze hinein. Es roch stark nach Alkohol.
    »Peter! Schau mal, wer hier ist«, rief Swenson.
    Peter Manion blickte über die Schulter und richtete sich mit einem Ruck auf, als er Hobart sah. Auch er trug Brille und Schutzmaske.
    »Schon beeindruckend, was du hier zusammengestellt hast, Peter.« Hobart ging an dem Tisch entlang, auf dem sich Glasbehälter und alle möglichen geheimnisvollen Gerätschaften häuften. Er fragte sich, wie viel davon wirklich nötig war und wie viel sich Manion zum persönlichen Vergnügen zugelegt hatte. Aber was sollte er sich darüber Gedanken machen; er konnte kaum ein Reagenzglas von einem Bunsenbrenner unterscheiden.
    »Was machst du gerade?«
    »Ich … ich bin dabei, den Wirkstoff aus den Pilzen in ein pulverisiertes Konzentrat umzuwandeln. Sehen Sie, das …«
    Hobart schnitt ihm das Wort ab. Trotz seines Nickerchens im Flugzeug brannten ihm die

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