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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Augen vor Müdigkeit. Das Letzte, was er brauchte, war ein zweistündiger Vortrag über die chemischen Prozesse beim Destillieren von Gift. »Wie viel hast du schon fertig?«
    »Ach, ich würde sagen … ungefähr ein Fünftel. Ich habe ja noch rund eine Woche Zeit.«
    Hobart ging zu einem großen Metallfass, das den Kerosinfässern in Kolumbien ähnelte. Oben ragte ein durchsichtiges Gummiröhrchen heraus, das mit einem Korken verschlossen war. »Und hier kommt das Pulver dann rein?«
    »Ja, aber das muss man ganz langsam und vorsichtig machen, damit nichts in die Luft gerät. Es ist stark konzentriert.«
    »Und wie viel von diesem Zeug werde ich brauchen?« Hobart setzte sich auf einen wackeligen Stuhl.
    »Das hängt von den Fässern ab. Sind sie genauso groß wie diese?« Manion deutete mit einem zitternden Finger auf das Fass mit dem Röhrchen.
    »Ja.«
    »Ungefähr ein halbes Pfund pro Fass, schätze ich, aber ich rechne das noch genauer aus.«
    Als Manion sich umdrehte, verschwand die Lichtreflexion auf seiner Brille, und Hobart konnte seine Augen sehen. Er war high. Zweifellos war das der Grund für seine begeisterte Mitarbeit. Hobart fragte sich, ob er überhaupt wusste, was er hier tat und warum, oder ob er das einfach in einen unbenutzten Teil seines Hirns verdrängt hatte. Auf jeden Fall schien er glücklich, und Hobart wollte dafür sorgen, dass er das auch blieb, bis sein Job erledigt war.
    »Wie steht’s bei dir mit Geld, Pete?«
    Manion schaute zu Boden. »Na ja, ganz okay …«
    »Bob, denk dran, dass Peter eintausend Mäuse kriegt, ehe er heute Abend heimgeht.« Er stand auf und wandte sich dem Ausgang zu. »Gute Arbeit, Peter, mach weiter so.«
    Hobart ließ Swenson vorausgehen, da er nicht sicher war, ob er allein durch den Irrgarten zurückfand.
    Im Büro öffnete Swenson eine weitere Flasche Bier. »Also, wann brechen wir auf?«
    »Wir lassen Peter erst seine Arbeit beenden, dann fahren wir. Wie läuft’s bei unseren Jungs?«
    »Anscheinend ziemlich gut. Die meisten haben mindestens schon ein sauberes Geschäft gemacht.«
    Es war wichtig, dass seine Leute sich den Ruf erwarben, gute Drogen zu einem fairen Preis zu verkaufen, denn Hobart hoffte, dass dann kein Verdacht auf sie fallen würde, wenn erst einmal das vergiftete Koks auf den Markt kam.
    Aus der obersten Schublade seines Schreibtischs zog Swenson einige zusammengeheftete Blätter. »Hier ist ein kompletter Bericht. Er ist so ziemlich auf dem neuesten Stand, ich habe ihn erst vor ein paar Tagen erstellt. Du bist ein bisschen später zurückgekommen, als ich gedacht hatte.«
    »Ja, ich auch.« Hobart stand langsam auf. »Hoffentlich macht Peter nicht zu schnell. Ich brauche unbedingt mal eine Woche Pause.«
    ***
    Ein bestens ausgeruhter John Hobart saß hinter seinem Schreibtisch und tippte Zahlen in seinen Computer. Im Hintergrund lief CNN.
    Es sah so aus, als würde es in ungefähr zwölf Monaten finanziell ein wenig eng werden für ›Clipper City Antiques and Oddities‹, aber es lohnte nicht, sich darum Sorgen zu machen. Wer wusste schon, was das nächste Jahr bringen würde?
    Seit etwas mehr als einer Woche war er wieder in Baltimore, hatte Zeit gehabt, sich etwas zu entspannen, sich darüber zu informieren, wie es bei seinen Leuten aussah, und über die Zukunft des Projekts nachzudenken. Bislang lief alles mehr oder weniger nach Plan. Ein paar kleinere Probleme waren aufgetreten, doch sie hatten sich leicht beheben lassen.
    Swenson streckte den Kopf zur Bürotür herein. »Er ist fertig.«
    Hobart sicherte die Datei, folgte ihm zum Lager und nahm eine der Gasmasken vom Haken.
    »Die brauchst du nicht mehr. Es ist alles sauber. Heute Nachmittag schaffe ich das ganze Zeug weg.«
    Hobart hängte die Maske zurück und schlängelte sich durch das Möbelchaos. Inzwischen kannte er den Weg im Schlaf. Manion war gerade dabei, einen großen Müllsack zuzubinden. Die gesamte Laborausrüstung war verschwunden, der Boden und die Wände waren gründlich geschrubbt.
    Rings um einen Abfluss im Boden, den Hobart nie zuvor bemerkt hatte, stand noch eine Wasserpfütze. Neben dem Tor waren Müllsäcke und die Reste der Holzkisten aufgehäuft, in denen die tödlichen Pilze von Osteuropa hergereist waren. In der Ecke gegenüber stapelten sich Behälter aus Tupperware. Jeder war einzeln in einen fest verschließbaren Plastikbeutel verpackt.
    Swenson deutete auf den Stapel. »Ich habe Peter das Orellanin in diese Behälter füllen lassen. Die mit rotem

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