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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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fast so ein Gefühl, als sei er dabei, in einem überfüllten Theater »Feuer!« zu brüllen.
    »Offensichtlich treten die Symptome erst anderthalb bis zwei Wochen nach dem Konsum auf. Mit dem Tod ist dann innerhalb von drei Tagen zu rechnen. Ein Gegenmittel scheint es nicht zu geben.«
    Beamon trat unwillkürlich zurück bei dem Ansturm der Fragen, die ihm zugerufen wurden. Er hob eine Hand, um die Journalisten zu beschwichtigen.
    »Bislang sieht es so aus, als sei nur Kokain vergiftet worden, aber lassen Sie mich betonen, dass in den Anzeigen nicht ausdrücklich von Koks die Rede war. Momentan sollte man alle Drogen als tödliches Risiko betrachten.«
    Beamon lehnte sich gegen das Pult und schaute zum ersten Mal direkt in die Kamera. »Wenn Sie Drogen nehmen, hören Sie auf damit. Gehen Sie in eine Klinik, reden Sie mit Ihrem Pfarrer, fangen Sie an zu trinken oder zu stricken – was auch immer. Selbst wenn wir morgen diese Burschen fassen, lässt sich nicht sagen, wie viel von diesem Zeug noch in Umlauf ist.«
    Er winkte Calahan und den Präsidenten zu sich. Die beiden Männer kamen fast widerstrebend ans Mikrofon.
    »Ich denke, wir haben jetzt Zeit für ein paar Fragen.« Sämtliche Hände schossen nach oben.
    Keiner der beiden Männer rührte sich, deshalb deutete Beamon auf eine Frau, an die er sich noch erinnerte. »Stacey.«
    Sie schien fast zu elegant gekleidet für eine Reporterin, und er wusste, dass sie ein wenig mehr Klasse als die meisten ihrer Kollegen hatte.
    »Wenn sich bei diesem Gift erst nach zwei Wochen die Symptome zeigen, ist es möglich, dass diese ersten tausend Opfer nur die Spitze des Eisbergs sind? Hat das FBI eine Schätzung darüber, mit wie vielen Toten zu rechnen ist?«
    Calahan schien keine Anstalten machen zu wollen, auch nur den Mund zu öffnen, deshalb antwortete Beamon an seiner Stelle. »Es ist möglich, dass die ersten tausend nur die Spitze des Eisbergs sind. Allerdings gibt es viel zu viele unbekannte Faktoren, um abzuschätzen, was uns noch erwarten könnte.« Alle ließen das Mitkritzeln sein und reckten erneut die Hände.
    »Gill.« Allmählich kannte er keine Reporter mehr, von denen er wusste, dass sie wenigstens einen Funken Anstand besaßen.
    »Mr. Beamon, es hat eine Menge Gerüchte gegeben, dass die ganze Sache eine geheime Operation der Regierung sei, um den illegalen Drogenhandel in den USA zu stoppen. Möchten Sie etwas dazu sagen?«
    »Nein, das möchte ich nicht. Aber wir haben ja den besten Experten für Regierungsoperationen hier bei uns. Mr. President?«
    Jameson trat wütend ans Mikrofon. »Das ist lächerlich. Ich darf daran erinnern, dass man uns häufig dafür kritisiert hat, bei der Bestrafung von Kriminellen nicht hart genug durchzugreifen und mehr Wert auf Resozialisierung zu legen. Derartige Gerüchte entstehen bei einem solchen Ereignis zwangsläufig – sie entbehren jedoch absolut jeglicher Grundlage.«
    Jameson trat zurück und flüsterte Beamon zu, er solle zum Ende kommen.
    Beamon beugte sich zum Mikrofon. »Wir haben noch Zeit für eine Frage. Kim?«
    »Sie haben erwähnt, dass Sie eine Reihe von Spuren verfolgen. Möchten Sie etwas dazu sagen und uns verraten, wie lange es Ihrer Einschätzung nach dauern wird, diesen Fall zu lösen?«
    Beamon lächelte. »Nein, das möchte ich nicht, und wann der Fall gelöst sein wird, weiß ich nicht. Aber seien Sie versichert, dass wir alles Menschenmögliche tun. Danke sehr.«
    Hobart schaltete den Fernseher aus und trank den Rest von seinem Bier.
    »Sie haben absolut nichts in der Hand«, bemerkte er.
    Swenson musterte ihn besorgt. »Aber zwischen dir und diesem Beamon gibt es irgendeine Verbindung?«
    »Ja«, gab Hobart zu. »Muss zehn Jahre her sein – wir haben damals bei einem Fall zusammengearbeitet. Peter Manion war einer meiner Informanten. Er wollte mich für dumm verkaufen, und da hab ich ihn ein bisschen rumgeschubst, Peter ist über einen Tisch gefallen und hat sich den Arm gebrochen. Kurz darauf kam Beamon dazu und flippte aus. Er hat Manion ins Krankenhaus gebracht und mich angezeigt.«
    »Und was ist passiert?«
    Hobart lächelte. »Ich hab mich natürlich gewehrt – hab Peter dazu gebracht, dass er aussagt, Beamon sei bei der ganzen Sache mit dabei gewesen. Die verfluchten Anhörungen zogen sich ein Jahr lang hin, in dem wir beide auf unbezahltem Urlaub waren. Am Ende wurde ich gefeuert, und er wurde degradiert und nach … Montana geschickt, glaube ich.«
    Swenson nickte gedankenvoll.

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