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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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klammern, als er Colombar sah.
    »Señor Colombar! Was ist denn los?«
    »Das da!« Colombar deutete auf Manuel.
    Cortegna verstand nicht, was er meinte. »Manuel? Er ist ziemlich krank, habe ich gehört. Eine Infektion.«
    »Er hat sich an meinem Koks vergriffen«, wiederholte Colombar zum vierten Mal.
    Cortegna schien entsetzt, doch dann legte er die Stirn in Falten. »Nein, das ist unmöglich«, sagte er schließlich, und seine Stimme klang wieder ruhiger. »Sie kennen doch unsere Schutzmaßnahmen. Manuel hat gar keinen Zugang zum Endprodukt.«
    Colombar kannte die Sicherheitsmaßnahmen in der Raffinerie, aber die Beweislage und vor allem sein Bauch sagte ihm, dass Manuel vergiftet worden war. Dass er sich nicht vorstellen konnte, wie das passiert sein konnte, machte ihn nur noch wütender.
    »Dann taugen deine verfluchten Schutzmaßnahmen nichts … oder du steckst mit ihm unter einer Decke.« Er richtete die Waffe auf Cortegna, der zurückzuweichen begann. Einer von Colombars stämmigen Männern versperrte ihm den Weg.
    »Sie wissen, dass ich das nie tun würde, Señor. Das wissen Sie doch!«
    Colombar wusste es. Cortegna war seit Jahren bei ihm und einer seiner vertrauenswürdigsten Angestellten.
    »Wieso glauben Sie, dass Manuel Koks gestohlen hat, Señor? Er mag es nicht einmal – es bekommt ihm nicht, sagt er immer.«
    Colombar begann auf der Lichtung hin und her zu laufen, wobei er seine Pistole locker in der rechten Hand hielt. Der Wächter, der ihn bei der Ankunft begrüßt hatte, hatte es geschafft, sich auf Hände und Knie aufzurappeln und kroch jetzt ziellos umher, als suche er nach seinen Zähnen. Colombar drückte fast gleichgültig und im Vorbeigehen den Abzug. Der Mann fiel flach auf den Bauch. Diesmal mit einem Loch im Hinterkopf.
    »Juan, lass das ganze Kerosin auf den Laster laden und zu mir nach Hause bringen«, befahl Colombar schließlich. »Sofort. Du da!« Er deutete auf den Fahrer des ersten Jeeps und die beiden erschrockenen Wächter der Raffinerie. »Du bringst diese beiden zu mir nach Hause.«
    Colombar schaute hinunter auf Manuel, der nach der ganzen Aufregung keuchend nach Atem rang. »Und den bindet auf meinen Gepäckträger.«
    Auf gar keinen Fall wollte er sich von diesem dreckigen Stück Scheiße seinen neuen Wagen versauen lassen.
    »Doktor! Wie schön, dass Sie so rasch gekommen sind.« Colombar schüttelte Dr. Santez, einem kleinen rundlichen Mann Ende sechzig, die Hand. Santez war seit fast sieben Jahren Colombars Leibarzt. Er kam, wann immer man ihn rief, und musste seinen wohlhabenden Patienten hauptsächlich gegen Katerbeschwerden behandeln. Und dafür zahlte Colombar ihm fünfmal mehr als das übliche Honorar.
    Der Arzt musterte ihn verwundert. Gewöhnlich lag Colombar bei seiner Ankunft auf der Couch und stank nach Tequila. Heute hingegen strotzte er geradezu vor Gesundheit.
    »Sie sehen gut aus, Luis«, bemerkte er misstrauisch.
    »Mir geht’s auch gut, Doktor, bestens sogar. Aber einer meiner Männer ist schwer krank, und ich wollte, dass Sie ihn sich mal ansehen.«
    Der Arzt wirkte erleichtert. Colombars unberechenbare Stimmungsschwankungen hatten ihn schon immer nervös gemacht. Wenn man aus einem unbekannten Grund in Colombars Haus eingeladen wurde, bestand eine gute Chance, dass man ihn irgendwie verärgert hatte und als Dünger für seine Orchideen endete.
    »Sehr gern, Luis«, sagte er und wollte ins Haus gehen, wo es einen Flügel für die Angestellten gab, die auf dem Anwesen arbeiteten.
    Colombar blockierte ihm mit ausgestrecktem Arm den Weg. »Nein, nein. Hier entlang.« Er deutete auf die Haustür.
    Draußen wurde es bereits dunkel. Sie gingen durch den Garten zu einer Garage neben dem Haupthaus, die Platz für drei Wagen bog. Die böigen Andenwinde trieben schwarze Wolken über den Himmel, und ein Sprühregen legte sich wie ein kaum wahrnehmbarer Nebel auf ihre Gesichter.
    Colombar griff in die Tasche und aktivierte den Öffner für die Garagentür. Eine der drei Türen rollte nach oben.
    Dieser Teil der Garage diente dem Gärtner als Lagerraum. An den Wänden hingen ordentlich aufgereiht die unterschiedlichsten Gerätschaften, darunter standen schwere Plastiksäcke mit Dünger, wohlgeordnet nach Marke und Verwendungszweck.
    Neben einem großen Rasenmäher lag eine Gestalt in einem fleckigen grünen Overall und hob mühsam den Kopf.
    Ein Windstoß wehte in die Garage und trug ihm einen Gestank zu, den er als Arzt bestens kannte – der Geruch des nahen

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