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Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Mark Beamon 01 - Der Auftrag

Titel: Mark Beamon 01 - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Kollegen war er in blendender Laune. Etliche Männer hatten später an diesem Abend angerufen, um ihm zu danken, dass er sich mit kühlem Kopf und gründlicher Arbeit bemühte, ›das Problem‹ zu lösen, wie man es schlicht nannte. Colombar war immer schon der Ansicht gewesen, es sei wenig vorteilhaft, dass es so viele Drogenbarone gab, aber keinen König – und das wäre genau die richtige Stellung für ihn.
    Die gegenwärtige Situation war die perfekte Gelegenheit, zu zeigen, dass er über den kleinlichen Machtkämpfen zwischen den verschiedenen Gruppierungen stand und souverän die Führung übernehmen konnte. Wenn er erst einmal das Vertrauen der anderen Barone gewonnen hatte, würde er sie nach und nach aus dem Weg räumen und hätte damit die gesamte Drogenindustrie Kolumbiens unter seiner Kontrolle, denn alle würden ihm dankbar sein, dass er das Ruder übernahm, und er würde jedem das Gehalt erhöhen, sodass kaum einer den Tod seines früheren Bosses betrauern würde.
    Colombar blickte erneut in den Rückspiegel. Der dritte Jeep war noch weiter zurückgefallen, und der vorausfahrende Wagen behielt seine Geschwindigkeit nur aus Angst bei, dass er ihn wieder rammen würde. Mit einer Flut von Kraftausdrücken ging er etwas vom Gas, damit seine Männer ihn einholen konnten. Er war zwar auf dem Höhepunkt seiner Popularität, aber das schützte ihn nicht gegen eine Kugel, deshalb wollte er lieber nicht so leichtsinnig sein, seine Leibwächter abzuhängen.
    Jede Woche verließ Colombar sein festungsartiges Anwesen und reiste zu einer seiner Raffinerien oder Plantagen. Perez weigerte sich stets, ihn dabei zu begleiten, und wiederholte immer wieder, dass es eine Dummheit sei – wenn er auch nicht den Mumm hatte, es so deutlich zu sagen. Offiziell war Colombar ein ehrbarer Geschäftsmann, zumindest solange man ihn nicht bei einer dieser Visiten ertappte. Colombar hatte seinen Berater wiederholt wegen seiner übertriebenen Vorsicht aufgezogen, deshalb wäre Perez überrascht, wenn er wüsste, dass der Tag, an dem er zustimmen würde, ihn zu begleiten, sein letzter Tag auf Erden sein würde. Obwohl er es nie zugeben würde, fürchtete Colombar Männer wie ihn, die besonnen und gebildet waren und es verstanden, mit jedem Regierungsbeamten wie mit seinesgleichen zu verkehren. Durch seine Abneigung, etwas mit der praktischen Seite des Geschäfts zu tun zu haben, war Perez in Colombars Augen ungeeignet dafür, einen großen Drogenkonzern zu leiten. Aber er war der perfekte Berater.
    Colombar riss das Steuer nach rechts und fuhr blind durch die Staubwolke, die das Fahrzeug vor ihm aufwirbelte. Der Dschungel wurde immer dichter und die Fahrbahn immer schmaler. Er verringerte das Tempo und blieb in der Mitte der Straße, damit nicht ein herausragender Ast den Lack an seinem neuen Spielzeug beschädigte. Die Männer im nachfolgenden Jeep holten ihn wieder ein, da sie sich weniger Sorgen um die Lackierung ihres Fahrzeugs machten. Etwa fünf Minuten später erreichten sie die Lichtung, auf der eine kleine heruntergekommene Hütte stand.
    Colombar bog in eine Lücke, die in den Wald geschlagen war, und zog die Handbremse. Da man ihn erwartet hatte, war der ramponierte Pritschenwagen, der normalerweise hier parkte, auf die Lichtung gefahren und mit einem Tarnnetz bedeckt worden.
    »Buenos dias, Señor Colombar«, grüßte einer der Wächter und öffnete ihm die Wagentür. Er war dick mit Staub und Schweiß verkrustet, und sein Lächeln zeigte, dass er von Zahnpflege nichts hielt.
    Colombar beachtete ihn nicht und ging auf die Hütte zu. Obwohl es kein besonders heißer Tag war, klebte ihm sein Baumwollhemd am Körper. Vor kurzem war ein Regen über den Dschungel niedergegangen; nun verdunstete die Feuchtigkeit und sorgte für eine unerträgliche Schwüle.
    Colombars Leibwächter hatten sich schon auf der Lichtung verteilt und die beiden Männer, die normalerweise vor der Hütte Wache hielten, beiseite gescheucht.
    »Was war das?«, fragte Colombar und blieb stehen.
    Einer der Wächter befingerte nervös den Riemen seines Gewehrs. »Was denn?«
    Colombar blickte prüfend hinüber zu den Bäumen.
    »Ich habe was im Wald gehört – dort drüben.«
    Der Wächter seufzte erleichtert und grinste. »Ach, das ist bloß Manuel. Sie kennen ihn doch.« Er deutete auf einen seiner verrotteten Vorderzähne. »Der mit dem Goldzahn.«
    Colombar nickte ungeduldig und forderte ihn auf fortzufahren.
    »Er ist ziemlich krank und hat sich

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