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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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»Du wirst der Hure noch folgen« , hatte Haduolf gesagt und ich hatte die Befürchtung, alle wüssten irgendwas, aber keiner sagte es mir.
    »Es ist nichts! Nichts Wichtiges …«, schränkte er ein.
    »Skrohisarn, schau mich bitte an! Weswegen vertraust du mir? Woher nimmst du diese Sicherheit?«
    Skrohisarn spürte wohl meinen verzweifelten Unterton, denn er gab seine Geheimniskrämerei im nächsten Moment schon wieder auf. »In Ordnung … Als wir bei Godagis’ Sippe ankamen, bat ich meine Schwester Hravan an dem Abend noch, die Runen über dich zu befragen!«
    »Die Runen zu befragen? Was meinst du damit?«, fragte ich ungläubig.
    Nun sah Skrohisarn mich wiederum ungläubig an. »Die Runen befragen! Über dich, dein Schicksal, deine Herkunft und deine Zukunft!«
    Ich glotzte ihn nur an.
    »Du weißt, meine Schwester ist eine Zaunreiterin, sie kann die Runen besser lesen als jeder andere in dieser Gegend!«
    Einige Blicke und Fragen Hravans ergaben mit dieser Information nun ein wenig mehr Sinn als bisher. Aber ich musste gestehen, dass ich ein bisschen enttäuscht von Skrohisarn war. Er hatte mich hinter meinem Rücken »überprüfen« lassen, auch wenn das natürlich so nicht ganz zutraf.
    »So, und was hat sie über mein Schicksal und meine Zukunft herausgefunden?«, fragte ich folglich ein wenig bissig.
    »Dass wir dir vertrauen können. Und dass dir noch Großes bevorsteht. Hravan war aber sehr verschlossen, was das anging. Sie hat mir eigentlich nicht mehr gesagt als das, was ich vorher schon wusste: Es gibt keinen Grund, dir zu misstrauen.«
    »Mir steht noch Großes bevor? Was soll denn das heißen?« Ich wusste nicht recht, was ich von solch einer Aussage halten sollte.
    »Wie gesagt, sie hat nicht mehr verlauten lassen. Sie ist sich nicht sicher …«
    Das wurde ja immer besser!
    »Sie ist sich nicht sicher? Skrohisarn, was bedeutet das schon wieder? Womit ist sie sich nicht sicher?« Ich hatte permanent das Gefühl, von einem Schlagloch ins nächste zu treten, ohne überhaupt zu ahnen, dass ich auf einem Weg voller Schlaglöcher unterwegs war. Was kam hier gerade alles hoch? Ich hatte keine Ahnung davon, dass Skrohisarn über mich mit anderen Menschen auch nur gesprochen hatte! Aber dies ging noch viel weiter, er hatte offensichtlich Dinge über mich in Erfahrung gebracht, die ich selbst nicht einmal wusste. Und er rückte nur scheibchenweise damit heraus. Meine größte Angst war, dass er vielleicht etwas von Julia wusste, aber den Zusammenhang mit mir bloß nicht richtig einschätzen konnte. Doch ich irrte mich, wie sich herausstellte …
    »Es gibt eine alte Sage«, druckste er nun eindeutig unwillig herum.
    »Sage? Was für eine Sage?«, fragte ich staunend, die Zusammenhänge gar nicht mehr verstehend. Was hatte ich mit alten Sagen zu tun?
    »Es gibt eine alte Sage, nach der schon vor uralten Zeiten der Untergang unserer Welt prophezeit wurde. Die Götter selbst würden nicht mächtig genug sein, den Untergang aufzuhalten. Sie können ihn verzögern, letztlich aber nicht verhindern! Die größte Gefahr droht von der Weltenschlange, die alles Leben verschlingen wird und nur Dunkelheit zurücklässt. Diese kann nach der Sage nur vom Schlangenkämpfer Nadarwinna aufgehalten werden. Viele sehen heutzutage die römischen Legionen als diese Schlange an! Sie schlängeln sich in endlosen Zügen, weiter als das Auge reicht, blitzend und blinkend vor Waffen und Rüstungen durch unser Land. Man sagt, die Römer seien in Wahrheit die zerstörerische Weltenschlange! Und es trifft ja zu: Was sich dieser Schlange nicht unterwirft, wird vernichtet.« Er machte eine eindrucksvolle Pause.
    Ich schaute ihn einen Moment lang an und wartete interessiert darauf, dass er fortfuhr.
    »Und? Ich verstehe nicht, was hat das …?«
    Er sah mich ebenfalls weiter an und schwieg. Ein absurder Gedanke ergriff plötzlich Besitz von mir. Nadarwinna, der Schlangenkämpfer! Er beziehungsweise seine Schwester glaubten doch wohl hoffentlich nicht …
    »Aber ich verstehe noch nicht, Skrohisarn! Du glaubst doch nicht, dass die Sage etwas mit mir …«, stotterte ich los.
    »Nadarwinna wird nicht von dieser Welt kommen, sondern aus einer anderen. Er wird ein Weltenwanderer sein, von unvorstellbar weit her und von großer Weisheit, Klugheit und Kraft!«
    »Skrohisarn, ich bitte dich! Deine Schwester Hravan glaubt doch nicht im Ernst, dass ich …«, setzte ich ungläubig nach und musste an mich halten, um nicht laut loszulachen. Ich

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