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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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hielten mich gepackt, massierten und rieben mich an ihren Schenkeln. Dann versuchte sie wieder, sich auf mich zu setzen, schaffte es aber nur ein kleines Stück. Offenbar empfand sie große Schmerzen dabei. Ein abgelegener Winkel meines alkoholvernebelten Gehirns flüsterte mir zu, dass sie wohl noch Jungfrau sein müsse. Natürlich! Ich fasste nach oben, wollte sie ein wenig streicheln und liebkosen. Meine Hände glitten über einen dünnen, fast mageren Körper …
    Erstaunt riss ich meine Augen jetzt ganz auf. Frilike hatte beim bloßen Anblick einen … ich überlegte kurz … einen üppigeren Eindruck gemacht! Genau das war es!
    Irritiert, auch ein wenig erschrocken zog ich die Hand zurück.
    Mit einem leisen Aufschrei schreckte ich hoch. War dies überhaupt Frilike? Aber wenn nicht, wer war es dann? Ich stöhnte und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, doch in mir drehte sich alles. Außerdem waren meine Augen vom Schlaf noch so verklebt, dass ich wohl einige Sekunden brauchen würde.
    Ich blinzelte nun verzweifelt und plötzlich fühlte es sich nicht mehr so gut an wie gerade eben. Von einem Moment auf den anderen fühlte ich mich … benutzt! Ich war mir jetzt sicher, dass die Frau auf mir NICHT Frilike war! Es war zwar ziemlich dunkel, aber nun reichte das Mondlicht endlich aus, um mich erkennen und erahnen zu lassen, wer da auf mir saß: Lioflike!
    »Was tust du da, verdammt?!«, stöhnte ich gepresst, nervös auf Werthliko blickend, der keinen Meter von mir entfernt selig seinen Rausch ausschlief. Egal, wie die Umstände auch sein mochten, unangenehm war es sicher nicht, was Lioflike gerade tat. Steil aufgerichtet stand meine Männlichkeit zwischen ihren nackten Schenkeln, fast wie eine Ermahnung an mich, jetzt bloß nichts Falsches zu sagen. Die dunkle Behaarung zwischen ihren Beinen bildete einen starken Kontrast zu ihrem weißen Fleisch – und allein dieser Anblick hatte eine beinahe magische Anziehungskraft auf mich. In meinem Kopf kämpften Verlangen und Vernunft einen verzweifelten Kampf miteinander, den die Vernunft nach einigen Sekunden gewann. Ich schob mich auf meinen Ellbogen ein Stück von Lioflike weg.
    »Ruhig, Witandi! Ich weiß, was ich tue! Keine Bange! Du wirst sehen, ich kann dir eine gute Frau sein!«
    Gute Frau? Dieses Mädchen war offenbar geistesgestört, mindestens aber berechnend, rücksichtslos und eiskalt.
    »Lass mich sofort los oder ich vergesse mich!«, flüsterte ich nun erbost, stieß sie von mir herunter und riss endlich meine Hose hoch.
    Lioflike rappelte sich umständlich wieder auf und schob ihr Kleid über die Beine. »Das wird dir noch leidtun, Witandi!«, zischte sie empört. »Vergiss nicht, ich bin auch die Tochter eines Häuptlings!« Dann sprang sie hoch und lief eilig aus der Scheune.
    Mein Kopf schwirrte. Ich war noch ziemlich betrunken, war gerade aus dem tiefen Schlaf gerissen worden – und nun diese Drohung. Eines war mir klar: Jemand wie Lioflike würde diese Demütigung nicht einfach so hinnehmen. Offenbar sah sie in ihrer Schwester eine Konkurrentin und versuchte verzweifelt, meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Mit allen Mitteln.
    Glücklicherweise war ich noch rechtzeitig aufgewacht, um den Vollzug des Aktes zu verhindern. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Was, wenn ich sie geschwängert hätte? Ich hätte sie heiraten müssen! Eine grauenvolle Vorstellung! Das hätte Frilike am Boden zerstört.
    Aber wie ging es jetzt weiter? Würde Lioflike jemandem erzählen, was hier heute Nacht vorgefallen war? Beunruhigt legte ich mich wieder hin und schloss die Augen. Werthliko hatte glücklicherweise nichts mitbekommen. Oder doch?
    Am nächsten Morgen nieselte es immer noch und der Boden war völlig durchweicht und schlammig. Es würde unmöglich sein, durch die feuchten Wiesen und das Moor bis zu Skrohisarns Hütte zu kommen. Der Sturm hatte keine schlimmeren Schäden angerichtet, es mussten lediglich einige Strohdächer ausgebessert und größere gebrochene Äste beseitigt werden. Den heutigen Tag würden wir also noch in Ingimundis Dorf bleiben müssen. Das war mir auch sehr recht, denn ich hoffte, einige Zeit mit Frilike verbringen zu können. An meinen Gefühlen für sie hatte sich nichts geändert. Ich hoffte bloß, ihrer Schwester aus dem Weg gehen zu können.
    So suchte ich Frilikes Nähe, wo es nur ging, und wenn ich einmal woanders war, zum Beispiel bei den Pferden, so kam auch sie, natürlich immer unter irgendeinem Vorwand, schon

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