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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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stürmischen Kuss, von der Euphorie des Moments gepackt und entflammt in Anbetung dieser Frau. Ich konnte sie nicht einfach so gehen lassen! Ein solches Gefühl hatte ich noch nie erlebt und ich wollte, dass es nie enden mochte!
    »Mir ergeht es genauso, Witandi! Ich könnte auch immer so weitermachen, doch wir müssen vorsichtig sein. Vater würde mich für Unzucht hart bestrafen! Wir sehen uns später!«
    Dann riss Frilike sich los und war im nächsten Moment verschwunden.
    Ich blieb liegen und träumte den Traum der Verliebten.
    Später am Abend saßen wir erneut bei Ingimundi in der Halle und besprachen das weitere Vorgehen. Ich musste mich immer wieder zwingen, mich auf das Gesagte zu konzentrieren, denn meine Gedanken kreisten einzig und allein um eine Sache:
Frilike!
    Sie und Lioflike halfen ihrer Mutter bei allerlei Dingen im Haushalt, kümmerten sich um die kleinen Kinder ihrer Cousinen und bedienten die Anwesenden. Frilike warf mir dabei immer wieder verschwörerische Blicke zu. Nur ihre Schwester Lioflike schmälerte meine Glückseligkeit ein wenig. Ihre finsteren Blicke ließen keinen Zweifel daran, dass sie mir die erneute Demütigung in der Scheune nicht ohne Weiteres verzeihen wollte. Auch ihrer Schwester gegenüber reagierte sie schroff, kühl und abweisend, doch Frilike kannte die Ursache dafür nicht und war erstaunt und verunsichert.
    »Aber wir können unsere Männer jetzt nicht mehr so bewaffnen, wie wir es vorhatten!«, warf Ingimer ein. »Wir brauchen Eisen und Schmiede für gute Waffen, mit Holzspeeren und Knüppeln werden wir die eisenbedeckten Soldaten Roms kaum bekämpfen können.«
    Einer der erfahrenen Männer Ingimundis, Giskregi, hatte dafür plädiert, sich den Widerständlern weiterhin anzuschließen, um die Römer dauerhaft zu vertreiben. Er hatte ein hitziges Gemüt und wurde schnell laut. Sein Gesicht war rot angelaufen und nun schlug er mit der Faust auf den Tisch.
    »Wozu sollen dann all die guten Männer gestorben sein, frage ich dich, Ingimundi?«, dröhnte er. »Willst du, dass dein Sohn für nichts gefallen ist? Wir müssen den Kampf nun mit aller Härte fortsetzen, die Römer endgültig vertreiben!«
    »Ich stimme dir zu, Giskregi«, antwortete Ingimundi mit kraftvoller Stimme. »Die Rache wird unser sein und natürlich werden die Römer mit Blut für Ingimodi und die anderen guten Männer bezahlen. Aber wir können nicht so weitermachen, wie bisher geplant! Der beste Schmied der Gegend ist tot und mir fehlen jetzt Waffen! Du weißt selbst, dass viele der Männer keine guten Waffen besitzen. Es war nicht geplant, dass wir in diesem Sommer bereits kampfbereit sind. Und nun wird es sogar noch schwieriger, es im nächsten Sommer zu sein!«
    Ingimer nickte.
    »Ich stimme Vater zu. Es bringt nichts, die Römer mit Speeren und Pfeil und Bogen anzugreifen. Wir brauchen eigene Schwerter – in großer Zahl! Ich habe Brukterer getroffen, die sagten, dass an einem Fluss namens ›Lupia‹ so viele von ihnen den Winter verbrächten, wie es Sterne am Himmel gibt. Wir dürfen unsere Kräfte nicht jetzt schon aufreiben.«
    Farsturian, ein ebenfalls baumlanger, junger Kerl mit rotblonden Haaren und einem mächtigen Gebiss, kaute ruhig auf einem getrockneten Fleischstreifen.
    »Aber die Zahl der Großen und Kleinen Chauken ist genauso unermesslich, wir sind mehr als es Tropfen im Fluss gibt! Und ich denke, wir haben bereits einen Erfolg errungen! Wir haben die Römer erfolgreich zurückgeschlagen! Sie werden es nicht wieder wagen, uns auf einer Zusammenkunft zu stören! Sie haben gesehen, dass die Götter mit uns sind, und sie fürchten sich vor Bliksmani! Heil sei mit ihm! Meiner Meinung nach sollten wir die Männer ausreichend bewaffnen und dann im nächsten oder übernächsten Jahr eine große Armee aufstellen – mit allen verbündeten Stämmen!«
    »So? Und was machen wir, wenn die Steuereintreiber im Herbst wieder da sind? Geben wir ihnen wieder Wagenladungen voller Getreide mit, das kaum für uns selbst reicht? Und jedes zwölfte Stück Vieh?«
    »Dieses Jahr wird sicher keiner kommen, um Tribut zu fordern«, sagte Ingimundi bestimmt.
    Giskregi wandte sich übellaunig ab.
    Ingimundi drehte sich nun zu mir um. »Witandi, du hast deine Meinung bisher noch nicht geäußert. Was denkst du?«
    Ich hatte gerade verträumt seiner Tochter nachgeschaut und wandte mich nun aufgeschreckt wieder den Männern zu. Alle Blicke ruhten fragend auf mir.
    »Jaaa«, gab ich lang gezogen von mir und

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