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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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über die Entführung von Frilike und suchte ein Ventil dafür.
    Doch Thiustri ging nicht auf die Anspielung ein.
    »Es wird höchste Zeit, dass wir unsere Kräfte bündeln! Wir dürfen nicht mehr zulassen, dass die Römer ungehindert durch unsere Stammesgebiete ziehen und Dörfer niederbrennen und unsere Frauen entführen!«
    Ingimer nickte wütend. »Du hast recht, Thiustri! Doch um uns das zu sagen, bist du sicher nicht den weiten Weg hierher gekommen. Was also führt dich her?«
    Thiustri sah ihn einen Moment lang abschätzend an, anschließend musterte er mich. »Nein, natürlich nicht. Bliksmani schickt mich. Er hat diese Geschichten von Witandi gehört, wie er die Römer aufgehalten hat mit dem Feuerstrahl und sie dann mit dem Feuerwasser bekämpft hat. Er ist beeindruckt von deinen Taten, Witandi.« Thiustri wandte sich nun direkt an mich: »Er wünscht, dich zu treffen! Ich bin hier, um dich abzuholen und zu ihm zu bringen.«
    Ich war sprachlos. Wie frech konnte man eigentlich sein?! Ich wusste im ersten Moment nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
    » Du sollst mich abholen?! Hat er keinen Besseren gefunden als ausgerechnet dich, du Lump? Kann es sein, dass du ihm vielleicht unsere kleine Auseinandersetzung im Frühjahr verschwiegen hast?«
    Thiustris Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Sei behutsam mit deinen Worten, Witandi! Ich handele nur in Bliksmanis Auftrag. Was im Frühjahr war, zählt für mich nicht mehr! Es war ein Missverständnis.«
    »Zählt nicht mehr?« Nun wurde ich ernsthaft zornig. »Möge deine Asche bald ebenso in den Dreck getreten werden wie die deiner toten Spießgesellen!« Damit wandte ich mich um und stapfte davon.
    Thiustri griff nach dem Speer an seinem Pferd, doch Ingimer warf ihm einen drohenden Blick zu. »Ich würde mir das überlegen, Thiustri! Immerhin hast du ihm Unrecht getan und bist hier in meinem Dorf! Witandi ist zu Recht wütend auf dich. Ich glaube nicht, dass Witandi dich begleiten möchte. Außerdem ist dies gerade ein denkbar schlechter Zeitpunkt, wie du siehst …«
    Beide schwiegen einen Moment. Dann meinte Ingimer: »Hör zu, Thiustri, es tut mir leid, wenn du umsonst gekommen bist, aber wir haben hier jede Menge zu tun. Du kannst natürlich bleiben und helfen oder wieder zurückreiten. Vielleicht schickt Bliksmani ja ein paar kräftige Männer zum Baumfällen, damit wäre uns am meisten geholfen.«
    Thiustri nickte. »Ich verstehe. Aber mir kommt da eine andere Idee: Anstatt deinen Vater und Witandi im Tausch gegen die Geiseln in einigen Tagen auszuliefern, wieso kommt Witandi nicht mit zu Bliksmani, um ihn um Hilfe zu bitten und die Befreiung zu planen? Mit den Zauberkräften der beiden sowie Bliksmanis Männern sollte das doch gelingen …«
    Ingimer schwieg einen Moment. Hoffnung gärte in ihm und erfüllte ihn mit neuem Mut. »Ja, das ist eigentlich keine so schlechte Idee.« Er klopfte Thiustri auf die Schultern und strahlte ihn an. »Bliksmani kann uns helfen, die Frauen aus den Händen der Römer zu befreien! Mit seinem Zauberstock wird es ein Einfaches sein, die Römer zumindest so lange aufzuhalten, bis die Geiseln gefunden und befreit sind! Ich denke, das ist vielleicht sogar unsere einzige Chance, sie zu retten! Alleine würden wir es nie schaffen, aber so … Ich rede mit Witandi, warte hier!«
    Ingimer lief mir eilig hinterher.
    Ich hockte am Ufer des Aha und warf kleine Steinchen ins Wasser. Ich musste mich erst einmal wieder beruhigen.
    »Witandi! Wir hatten gerade eine gute Idee!«
    »Wer? Du und der Drecksack da?«, unterbrach ich ihn.
    »Ja, hör zu! Ich glaube, es tut ihm wirklich leid, was damals passiert ist. Aber darum geht es jetzt doch gar nicht. Es geht um die Frauen, meine Mutter und Frilike! Es gibt eine Möglichkeit, sie zu befreien!«
    Verdutzt und ein wenig hoffnungsvoll schaute ich ihn an. »Wie?«
    »Mit Hilfe von Bliksmani und seiner Blitzschleuder! Thiustri hatte die Idee! Mit deinen Zauberkräften und denen von Bliksmani sowie seinen Kriegern könnt ihr die Frauen vielleicht aus den Händen der Römer befreien! Wir wissen immerhin, wo sie sind: auf der Hegirowisa! Deswegen denken wir, ist es doch am besten, wenn du mit ihm zu Bliksmani reitest. Ich bin sicher, er wird dir seine Hilfe anbieten, schließlich bekämpft er die Römer bis aufs Blut und nutzt jede Gelegenheit, ihnen zu schaden!«
    Verdammt, ja, er hatte recht! Mit einem Sturmgewehr bewaffnet, der schusssicheren Weste und einer Taschenlampe war

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