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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Kalaschnikow gegriffen, um mit ihr auf dieses verdammte Feuer einzuschlagen, aber der Sog war immer stärker geworden und schließlich hatten die Flammen ihn verschluckt.
    Mit rasenden Kopfschmerzen war er irgendwann in einem dunklen Wald wieder erwacht.
    Nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hatte und wieder bei Sinnen war, überlebte er die nächsten Monate nur mit Hilfe seiner Ausrüstung. Ursprünglich in Zorn, Verzweiflung und Selbstmordabsicht ins Feuer geworfen, hielt sie ihn nun am Leben. Mit der AK-47 war das Jagen ein Leichtes gewesen und Munition hatte er zu der Zeit noch genug. Er versteckte den Rest der Ausrüstung unter den gigantischen Felsbrocken, die hier überall herumlagen. Bis an die Zähne bewaffnet, hatte er sich dann auf die Suche gemacht. Die Suche nach Menschen, nach der Klärung seines Aufenthaltsortes, nach Antworten.
    Er war in diesem unbekannten Land irgendwann auf den breiten Fluss, von dem er heute wusste, dass er die Weser war, gestoßen und ihm nach Süden gefolgt. Dort hatte er dann ziemlich schnell Menschen gefunden, einen Trupp Jäger, der tief beeindruckt gewesen war von seinen Jägerqualitäten mit der AK-47.
    In kürzester Zeit war er der gefeierte Held dieser Leute geworden, die sich Angrivarier, was in ihrer Sprache »Speerhüter« bedeutete, nannten. Während er anfangs noch dachte, er sei einfach nur wahnsinnig geworden und in einem endlosen Flashback gefangen, erkannte er schnell die Ernsthaftigkeit seiner Situation sowie die Möglichkeiten. Er war auf eine Art zurückgebliebene Stammesgesellschaft gestoßen. Doch schon bald mehrten sich die Hinweise, dass er eine unglaubliche Zeitreise in die Vergangenheit gemacht hatte!
    Warum und wie das alles passiert war, wusste er natürlich nicht. Er hatte einige Schwierigkeiten, die Sprache zu lernen, wurde aber trotzdem schnell als Halbgott gefeiert. Er selbst führte dies auf sein Gewehr und seine Schutzweste, die ihn praktisch unverwundbar machten, zurück. Mit der Zeit lernte er jedoch von diesen Menschen, dass seine Ankunft als die Erfüllung einer uralten Prophezeiung gesehen wurde. Damit war sein weiterer Weg vorgezeichnet und das kam ihm gelegen. Kampf war alles, was er gelernt hatte, und auch diese Leute wollten, dass er für sie kämpfte. Und das tat er dann auch! Erst gegen verfeindete Gruppen von Chatten, dann gegen einige versprengte Sugambrer und Brukterer, gegen Cherusker, mit denen es seit jeher Stammesrivalitäten um Land gegeben hatte, und schließlich gegen die Römer!
    Diese hatten sich infolge seiner kriegerischen Aktivitäten sogar von ihrem brüchigen Friedenszustand in diesem Land, das sie »Germanien« nannten, verabschieden müssen.
    Von gefangenen römischen Infanteristen hatte er erfahren, dass nach Rom der Ausbruch eines »immensum bellum« gemeldet wurde, eines »gewaltigen Krieges«. Und er war der Urheber!
    Seine beispiellosen Erfolge im Kampf führten zu Unruhen in zahlreichen Stämmen zwischen dem Oberlauf der Weser und der Lippe im Westen. Er wusste ebenfalls vom Legaten Vinicius und dem Statthalter selbst, Ahenobarbus, die beauftragt worden waren, ihn endlich zu besiegen und zu töten – doch es gelang ihnen nicht. Im Gegenteil – er war sogar weiter so erfolgreich, dass man ihm schon bald einen Kriegsnamen, Bliksmani, gab und zum obersten Kriegshäuptling des Stammes bestimmte. Den einen oder anderen Widersacher hatte er dabei elegant aus dem Weg geräumt. Heute stand er praktisch an der Spitze eines etwa 15 000 Menschen umfassenden, höchst kriegerischen Völkchens am rechten Ufer der Mittelweser. Er konnte sich die Mädchen aussuchen, wurde geachtet, gefürchtet und verehrt und seine Guerilla-Taktiken bescherten ihm zahlreiche Erfolge im Kampf. Ein altes Weib hatte ihm schließlich von dem Menschenopfer berichtet und dem tagelangen Zauberritual, das ihm den Weg hierher ermöglicht hatte. Er begann, an die Prophezeiung zu glauben. Er war bestimmt für größere Dinge und wusste manchmal selber nicht, ob er ein Gott war oder bloß ein Mensch.
    Jedenfalls hatte er in den letzten Monaten begriffen, wo ihn dieser Weg hinführen könnte: ganz nach oben, nicht nur an die Spitze der kleinen und eigentlich unbedeutenden Angrivarier. Sie waren für ihn nur noch Mittel zum Zweck. Er würde erst die Römer zurückschlagen und dann ihre hervorragende Infrastruktur nutzen, um die Stämme zu vereinen. Anschließend würde er anfangen, sein eigenes Imperium zu bauen – ein Reich sogar mächtiger und

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