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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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allmächtig! Ich mache dich zu meinem mächtigsten Fürsten und wir werden ein riesiges Reich beherrschen, größer als das Römische!«
    Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten – Zorn und Wut brachen gleich einer gewaltigen Welle über mich herein. So sprang ich auf und sprach die Worte, zu denen ich mich unter keinen Umständen hätte hinreißen lassen sollen.
    »Für wen hältst du dich eigentlich?«, schrie ich ihn an. »Den Herren über Leben und Tod, nur weil du zufällig so ein beschissenes Gewehr hast? Ich bin dein Neffe und habe dich verzweifelt um Hilfe gebeten! Und du erzählst mir hier im Ernst, ich solle sie für DEINE Zwecke opfern? Damit du die Märtyrer geliefert bekommst, um die Chauken auf deine Seite zu ziehen? Für deinen komplett verrückten Traum eines Reiches? Mit dir als Kaiser? DU BIST JA IRRE!«
    Meine Stimme überschlug sich nun vor Erregung und einer noch nie zuvor gespürten Rage. Ich brüllte jetzt aus vollem Halse. »ICH LIEBE FRILIKE! Ich werde alles tun, um sie zu befreien – und wenn es mein Leben kostet! Ich KANN sie nicht bei den Römern verrotten lassen! Und lass Julia aus dem Spiel! ICH LIEBE FRILIKE UND NICHT JULIA! ACH JA: NENN MICH NICHT ›JUNGE‹!«
    Bebend, flach atmend und mit geballten Fäusten stand ich mitten im Raum. Gerade wollte ich mich zur Tür wenden, um hier wegzukommen, als mein Blick auf die Person fiel, die dort stand. Offenbar schon einige Zeit, ohne dass ich es bemerkt hatte.
    Ich drehte mich ganz zur Tür um. Es war Julia. Fassungslos und entsetzt starrte sie mich und meinen Onkel an. Tränen schimmerten in ihren Augen.
    »Leon! Was … Wie … Wer ist Frilike?«, stammelte sie.
    Ich erstarrte vor Schreck. Sie war dünn geworden, hatte nun kurzes braunes Haar und war in eine römische Toga gehüllt. Sie stand im Türrahmen wie ein Häufchen Elend und sah mich mit bebender Unterlippe an.
    »WER IST FRILIKE? WAS HAST DU MIR ANGETAN, DU SCHWEIN?« Sie schlug die Hände vors Gesicht und fing hemmungslos an zu weinen. »Ich dachte, du wärest gekommen, um mich zu holen und zurückzubringen«, wimmerte sie nun mit tränenerstickter, zitternder Stimme. »Stattdessen bittest du Bliksmani um Hilfe, deine neue Liebe zu retten? Bin ich dir so egal geworden? Was bist du bloß für ein Mensch?«
    Klagend und stöhnend brach sie auf dem Boden zusammen.
    Bestürzt schaute ich zu meinem Onkel. Doch dieser lächelte mich nur herablassend an und machte eine kurze Handbewegung, so, als wolle er mir hiermit Julia präsentieren.
    Ich ging zu ihr und versuchte sie in den Arm zu nehmen, um sie zu beruhigen.
    »Ich kann dir alles erklären, Julia! Ich wusste gar nicht, dass …« Doch sie schlug meinen Arm weg und unterbrach meine Worte. Ich kam gar nicht dazu, ihr irgendetwas zu erklären.
    »FASS MICH NICHT AN! NIE WIEDER! Du hast mir das alles angetan, nur wegen dir bin ich in diesem Albtraum gefangen!« Sie rappelte sich langsam wieder auf. »Ich hasse dich, Leon Hollerbeck! Ich hoffe, deine Frilike verrottet, wo auch immer sie ist! Und du gleich mit!« Dann spuckte sie mir ins Gesicht, warf mir noch einen hasserfüllten Blick zu und lief den Korridor hinunter zum Ausgang. Erstarrt und ebenfalls völlig verstört sah ich ihr nach. Wieso entwickelte sich alles zu einer Katastrophe? Konnte nicht ein einziges Mal etwas so laufen, wie ich es mir vorstellte? Mein Onkel hatte jedenfalls seinen Spaß. Ein verzerrtes Schmunzeln umspielte seinen Mund und einige seiner gelb-braunen Zähne wurden sichtbar. »Na, das ist jetzt wohl nicht so gut gelaufen, oder? Aber sie wird sich schon wieder beruhigen, glaube mir. Frauen reagieren immer so emotional.«
    Mit einem Ruck wandte ich mich zu ihm um. »Halt bitte einfach den Mund«, sagte ich langsam. »Mich hält hier nichts mehr. Ich muss mich um die Rettung Frilikes bemühen! Wenn du mir nicht hilfst, dann mach ich es eben alleine!«
    Wütend und enttäuscht drehte ich mich zur Tür um.
    »Junge, versteh mich nicht falsch, aber ich muss dich vor diesem Fehler bewahren! Die Römer werden dich massakrieren und die Geiseln am Ende auch. So erreichst du nichts! Glaube mir, es ist das Beste, du vergisst deine kleine Freundin! Kümmere dich lieber um Julia oder schieß sie ebenfalls in den Wind. Zu den Römern lasse ich dich jedoch nicht gehen! Immerhin bist du mein …« Er stockte kurz. »… Neffe!«
    Was hieß das denn jetzt schon wieder? Er würde es doch wohl nicht wagen …
    »Ich muss dich hier festsetzen, Junge! Ich lasse dich nicht

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