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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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war gerade gestiegen. Immerhin hätte das Stabsgebäude ja auch leer und verlassen daliegen, die Führer der Truppen von Bliksmani und er selbst in einer der zahlreichen Prachtvillen untergekommen sein können. Meiner Einschätzung nach entsprach es einfach eher seinem Ego, im Stabsgebäude der römischen Offiziere und Generäle zu verbleiben, ganz seinem Anspruch auf die eigene Machtstellung folgend. Hoffentlich hatte ich also richtig gelegen.
    Ich schlich durch das Zimmer und öffnete leise die Tür. Geräuschlos schlüpfte ich hindurch und stand nun auf einem schmalen Korridor, von dem eine Vielzahl an Türen abzweigte.
    Wo anfangen? Ich überlegte, nach welchen Kriterien ein Mann wie mein Onkel seinen Schlafraum auswählen würde. Sicherheit? Fluchtwege? Leichte Verteidigung? Oder Kontrolle? Ich entschied mich für das Letztere und nahm mir vor, zuerst in den Räumen der Südfront zu suchen. Von dort hatte man einen guten Überblick über das Forum und die wichtigsten Gebäude des Lagers.
    Ich wandte mich also nach rechts und eilte auf Zehenspitzen durch den dunklen Korridor, der still und verlassen vor mir lag. Als dieser nach links abbog und eine Vielzahl weiterer Türen offenbarte, meinte ich, am Ziel zu sein. Schwach zeichneten sich ihre Umrisse in der Dunkelheit ab. Ein Stück den Gang hinab war eine etwas breitere Doppeltür zu erkennen. Verbarg sich dahinter etwa ein größerer Besprechungsraum?
    Würde mein Onkel einen der zahlreichen Diensträume umfunktioniert haben oder in die Gästezimmer gezogen sein? Ich wusste keine schlüssige Antwort darauf, also musste ich die Räume einzeln überprüfen. Vorsichtig und langsam öffnete ich die nächstgelegene Tür.
    Dahinter verbarg sich tatsächlich ein Gästezimmer, allerdings war es leer.
    Ich eilte zur nächsten Tür und öffnete diese ebenfalls vorsichtig. Wieder ein Gästezimmer, aber wiederum leer. Doch ich spürte, dass ich auf der richtigen Fährte war.
    Nächstes Zimmer. Es war etwas luxuriöser eingerichtet als die beiden letzten. In einem Bett lag eine Gestalt und schnarchte laut vernehmbar. Auch dieses Zimmer hatte einen Balkon und die Tür dorthin stand weit offen, um die kühlende Abendluft hineinzulassen.
    War das Bliksmani in dem Bett?
    Ich ging einige lautlose Schritte darauf zu, nur so weit, wie es nötig war, um den Schlafenden zu identifizieren.
    Es war nicht mein Onkel. Also huschte ich wieder hinaus. Mein Herz raste, die Anspannung war beinahe unerträglich. Jeden Moment konnte jemand aufwachen oder ich konnte mich selbst verraten durch ein lautes Geräusch.
    Als Nächstes kam die edel verarbeitete Doppeltür, die von einem hölzernen Relief mit Adlerschwingen geschmückt wurde. Offenbar ein besonderer Raum!
    Vorsichtig drückte ich. Nichts geschah! Diese Tür ließ sich nicht öffnen.
    Ich zog an der Tür. Wieder nichts! Sie war verschlossen. Instinktiv wusste ich, dass dies seinen guten Grund haben würde. Mein Onkel war hinter diesen Türen zu finden, dessen war ich mir ganz sicher!
    Aber was nun? Vielleicht konnte ich versuchen, von außen in das Zimmer zu gelangen? Von Balkon zu Balkon – vom Nachbarzimmer aus musste das doch möglich sein?! Ein einziger Blick würde schon reichen, um es zu überprüfen.
    Ich ging also zur nächsten Tür und versuchte, diese zu öffnen. Doch sie war ebenfalls verschlossen. Folglich musste ich es über das vorletzte Zimmer versuchen, in dem der Mann schnarchend gelegen hatte.
    Wieder drang ich lautlos ein und schloss die Tür. Ich schlich am Bett vorbei und trat auf den Balkon hinaus in die frische und kühle Nachtluft. Schnell sank mir der Mut – der Balkon des Nachbarzimmers war einige Meter entfernt!
    Doch es gab eine Möglichkeit, wenn auch eine waghalsige …
    In einem Abstand von ungefähr einem Meter ragten die Längsbalken der Geschossdecke des Gebäudes etwa einen halben Meter aus der Wand heraus. In einem Balanceakt würde es aber möglich sein, von Längsbalken zu Längsbalken zu springen und so den nächsten Balkon zu erreichen.
    Ich schaute nach unten. Sollte ich abstürzen, würde ich ungefähr fünf Meter tief fallen. Aber wenigstens war direkt unter mir nur die umgegrabene Erde eines Beetes. Vielleicht brach ich mir mit ein bisschen Glück nicht gleich das Genick, mein Fluchtversuch wäre jedoch definitiv gescheitert. Doch hatte ich eine Wahl? Wenn ich es nicht versuchte, war Frilike in jedem Fall verloren!
    Also schwang ich meine Beine über das Geländer und machte einen langen

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