Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
Vom Netzwerk:
Stimme des Mannes, der laut gebrüllt hatte, nicht gerade eine beruhigende Wirkung auf mich hatte. Seltsam guttural hatten sich die Worte angehört – abgesehen davon hatte ich auch rein gar nichts davon verstanden.
    Dann vernahm ich ein lautes Poltern und wieder ein Wiehern. Wehrte sich dort hinten etwa ein Pferd dagegen, weiter über den Bohlenweg zu gehen? Es war aus Protest hochgestiegen und das Poltern wurde durch die Vorderhufe verursacht, die auf die Bohlen zurückkrachten. Seinem Besitzer schien dies nicht zu gefallen.
    Atemlos stieg ich eilig auf eine Erle, um besser sehen zu können. Tatsächlich! Von Süden kommend, schemenhaft zwischen zahlreichen Bäumen, konnte ich Bewegungen ausmachen!
    Ich reckte mich ein wenig höher und schob einige störende Zweige beiseite.
    Ja, ich erkannte nun mindestens drei Männer mit ebenso vielen Pferden – und sie waren keine zweihundert Meter entfernt! Alle drei hatten die Pferde eng an den Zügeln gepackt, doch eines von ihnen wehrte sich und bockte erneut. Es warf seinen Kopf nach hinten und versuchte auszureißen. Einer der Männer, ein dunkel gekleideter Hüne, holte aus und versetzte dem Tier mit einem lauten Ruf einen derben Faustschlag ans Maul. Das Pferd riss für einen kurzen Moment noch heftiger an seinen Zügeln, fügte sich dann aber schnell der Kraft des Mannes. Ich glaubte sogar aus dieser Entfernung die Panik in den rollenden Augen des gequälten Tieres erahnen zu können.
    Mein Mund war von einem Moment auf den anderen wie ausgetrocknet und meine Gedanken kreisten wie wild. Ich konnte es gar nicht glauben! Ich hatte noch nie gesehen, wie jemand einem Pferd einen Kinnhaken versetzt hatte! War ich mir wirklich sicher, dass ich diese rohen Typen um Hilfe bitten wollte? Eigentlich eher nicht … Bis eben gerade hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als auf ein Zeichen von Zivilisation zu treffen. Und nun standen dort vorne drei Menschen. Wie waren die überhaupt angezogen? Ich kniff die Augen zusammen und versuchte noch einmal angestrengt, zwischen den sich ständig bewegenden dünnen Ästen der Erle hindurch mehr Einzelheiten zu erkennen.
    Alle drei trugen über ihren Hosen knielange Hemden, die am Bauch durch einen Gürtel zusammengehalten wurden. Die Kleidung wirkte seltsam altmodisch – zumindest hatte ich noch nie jemanden gesehen, der so herumlief. An der Hüfte des Vordersten baumelte ein langer, dünner Gegenstand, der fast so aussah wie … wie … ein Schwert?!
    Konnte das wirklich sein? Das war völlig unbegreiflich! Warum um alles in der Welt sollte jemand mit einem Schwert durch diesen Wald laufen?
    Ich kniff die Augen wiederum zusammen, verlagerte meine Stellung ein wenig und versuchte, noch genauer hinzusehen. Doch der Länge und Form nach konnte es nur ein Schwert sein! Natürlich war es möglich, dass ich mich auf diese Entfernung täuschte, aber – es sah verdammt noch mal einfach GENAU so aus! Warum also lief jemand mit einem Schwert durch den Wald? Befand ich mich am Schauplatz für ein Fantasy-Live-Rollenspiel oder so?
    Aber da war noch die Sache mit dem Faustschlag. Der hatte wirklich brutal ausgesehen und die Panik des Tieres war echt gewesen, ohne Zweifel!
    Ich betrachtete die drei Gestalten noch eingehender. Ihre Hosen steckten in hoch geschnürten stiefelartigen Schuhen. Alle hatten lange Haare, wobei einer von ihnen es zu einem vom Kopf abstehenden Zopf gebunden hatte. Lange, dichte Bärte rundeten das insgesamt ziemlich grimmige und grobe Erscheinungsbild der drei ab. Ich war mir nicht mehr so sicher, ob ich wirklich auf mich aufmerksam machen wollte. Und schon im nächsten Moment erkannte ich zu meinem neuerlichen Schrecken, dass die beiden anderen lange, gefährlich aussehende Speere mit sich führten. Zumindest einer von ihnen trug außerdem einen kleinen runden Schild auf dem Rücken.
    Langsam kam die Truppe näher. Die Männer unterhielten sich lautstark in einer Sprache, von der einzelne Fetzen an mich herangetragen wurden. Verstehen konnte ich kein Wort davon und ein ungutes Gefühl beschlich mich. Was sollte ich jetzt tun? Wo zur Hölle war ich hier bloß hingeraten?
    Ich beschloss im nächsten Augenblick, nicht entdeckt werden zu wollen. Für diesen Zweck war mein jetziger Platz auf der blattlosen Erle allerdings ziemlich unbrauchbar. Hektisch sah ich mich nach allen Seiten um. Was nun? Zurück in den Wald rennen? Dafür war es zu spät! Höher klettern? Unsinn, da noch kein Laub an den Bäumen war und ich sofort

Weitere Kostenlose Bücher