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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Eindruck, auch das Beben der Erde nicht bloß geträumt zu haben. Etwas war hier im Gange und sie würde herausfinden, was es war!
    Als sie aufstand, fiel ihr Blick auf Leons Radiowecker. Dieser zeigte in roten Digitalziffern »1:21«. Es war mitten in der Nacht! Verunsichert machte sie sich auf den Weg ins Wohnzimmer.
    Bruno war völlig außer sich. Sein Bellen nahm kein Ende und zwischendurch hörte sie, wie er mit den Pfoten auf dem Boden scharrte und knurrte. Irgendwas stimmte dort nicht! Außerdem war es bitterkalt. Stand hier etwa irgendwo eine Tür offen?
    Sie war in den Flurbereich eingetreten und fand diesen in grünlichem Licht diffus erleuchtet. Auch das dröhnende Sturmgeräusch war jetzt viel deutlicher und lauter zu hören. Die Quelle dieses Lichts schien im Wohnzimmer zu liegen und so schritt sie äußerst bedacht und langsam um die Ecke.
    Der Anblick, der sich ihr durch die verschlossene Glastür des Wohnzimmers bot, jagte Julia einen Riesenschrecken ein! Ein entsetzter Aufschrei entfuhr ihrem offenen Mund. Im Kamin flackerte und rotierte ein unwirkliches grünliches Feuer mit einer solchen Geschwindigkeit, dass alles, was nicht niet- und nagelfest war, umhergewirbelt wurde! Unter der Wohnzimmerdecke kreisten aufgeschlagene Bücher, Zettel und Zeitschriften, auch ein altes Bild und einige der kleinen Holzplättchen, die Leon heute Nachmittag gefunden hatte. Am Kamin hatte sich eine golden schimmernde Decke, die ein wenig wie Alufolie aussah, verhakt und flatterte jetzt wild im Sog der wirbelnden Luft. War das eine Erste-Hilfe-Decke? Oder so ein Ding zum Ersticken von Feuer?
    Unaufhörlich und monoton den Kamin anbellend stand Bruno vor der offenen Terrassentür. Genau davon war sie aufgewacht! Was war hier passiert? Von Leon selbst war nichts zu sehen! Panik erfasste sie! Sie musste einen Feuerlöscher finden! Verzweifelt versuchte sie sich zu erinnern, wo Leon einen aufbewahrte. Hatte er überhaupt einen?
    »LEON?!«, kreischte sie nun beinahe, doch es kam keine Antwort. Auf dem Flur drehte sich Julia panisch im Kreis und schlug die Hände vor den offenen Mund. Oh Gott, was sollte sie tun? Zuerst Bruno hier rausholen? Oder den Feuerlöscher suchen?
    Julia fasste einen Entschluss: Sie wollte die Wohnzimmertür öffnen und den Hund rufen! Das würde das Einfachste sein. Hauptsache, Bruno war erst einmal in Sicherheit. Aber wo zur Hölle war bloß Leon? Wahrscheinlich draußen, Hilfe holen oder den Feuerlöscher, was auch immer!
    Sie schaute noch einige Sekunden ins Wohnzimmer. Der Sturm ließ ein wenig nach, denn die schimmernde Decke stand nicht mehr so stramm im Wind. Auch das Flackern des Feuers wurde stetig geringer. Sie legte ihre Hand auf die Türklinke und drückte sie vorsichtig hinunter.
    Sofort spürte sie die Kraft des Sogs in dem Raum, als sie die Tür langsam öffnete. Er zog und zerrte an ihr wie ein unsichtbarer Riese mit übermenschlichen Kräften. Doch sie spürte instinktiv, dass sie dem Sog würde standhalten können, wenn sie sich dagegenstemmte. Außerdem ließ er von Sekunde zu Sekunde ein wenig in seiner Intensität nach.
    Sie machte einen Satz zu dem samtgrünen Sessel und hielt sich dort kurz fest. Dann tastete sie nach dem Lichtschalter. Sie betätigte ihn, doch nichts geschah. Der Strom war ausgefallen!
    »Scheiße!«, fluchte sie und wandte sich zu dem Hund um. »Bruno, komm!«, rief sie ihm zu, doch dieser tänzelte nur nervös auf der Stelle, leckte sich fahrig die Schnauze und bellte dann weiter.
    Mühsam tastete sich Julia voran, direkt auf den Hund zu. Das Brausen des Wirbels war immer noch lautstark, doch zum Glück entließ er nun auch die Zeitschriften aus seinen Klauen, die flatternd zum Boden fielen.
    Tür schließen und dann raus hier , dachte Julia stur. Sie machte einen Satz am Kamin und an Bruno vorbei und war an der Terrassentür. Erst jetzt fragte sie sich, warum sie nicht einfach von außen gekommen war, aber das spielte nun keine Rolle mehr.
    Mit einem schnellen Griff schloss sie die Tür. Schlagartig ließ die Kraft des Wirbels noch ein Stück nach. Na also! Dann packte sie Bruno am Halsband und zerrte ihn hinter sich her in Richtung Flur. Doch direkt vor dem Kamin, an dem sie ja wieder vorbeimussten und in dem immer noch dieses eigenartige Feuer brannte, hielt Bruno plötzlich ruckartig an und machte eine heftige Bewegung zurück. Seine Aufmerksamkeit galt jetzt voll und ganz dem Feuer, vor dem er panische Angst zu haben schien. Er war völlig erstarrt;

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