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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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Verlobte, eine chaukische Häuptlingstochter, deren Schönheit ebenfalls weithin gerühmt wurde.
    Julia wurde auf den Boden geschleudert und Haduolf erstattete kurz Bericht. Dann liefen Thiustri und er wieder los – diesmal in die Richtung, aus der sie gestern gekommen waren. Sie wollten den Flüchtling unbedingt vor Einbruch der nächsten Nacht zurückgeschafft haben, da sie ihn sonst sicher nicht wiederfinden würden. Aber das war ja nun mit dem neuen Fang auch gar nicht mehr so wichtig …
    Hetigrim drehte sich zu Julia um und musterte sie, wie sie dort auf dem Boden hockte und einfach nur die Erde anstarrte, vor Kälte und wohl auch vor Angst zitternd. Ihr feuchtes Haar klebte in ihrem Gesicht und ihre Kleidung war völlig verschmutzt und durchnässt. Einer ihrer Füße war jetzt nackt, da der ihn bislang bedeckende bizarre Schuh heruntergerutscht war. Interessiert registrierte Hetigrim die dunkelrot bemalten Zehennägel, die durch den Schmutz hindurchschimmerten. Auch das hatte er noch nie gesehen, nur davon gehört.
    Langsam schritt er auf Julia zu, kniete sich vor sie und öffnete lächelnd seine Leinenhose. Als Julia erkannte, was der einhändige Hetigrim vorhatte, schrie sie laut auf und versuchte, sich aufzuraffen, um davonzurennen. Aber der eiserne Griff des Mannes hielt sie mühelos fest. Er drückte sie brutal mit dem Stumpf seines Unterarms auf den Boden, riss ihre dünne Hose herunter, zwängte seinen Körper zwischen ihre Beine und drang schon im nächsten Moment hart in sie ein.
    Julias panische und verzweifelte Schreie gellten durch den alten Wald, doch Hilfe gab es hier keine für sie. Die Erschöpfung und die brutale Vergewaltigung ließen sie, nachdem Hetigrim von ihr abgelassen hatte, in eine gnädige Ohnmacht fallen.
    Benommen erwachte sie kurze Zeit später wieder. Ein Nebel aus Gleichgültigkeit hatte sich jetzt um sie gelegt. Sie sagte gar nichts mehr, starrte nur noch vor sich hin auf den laubbedeckten Boden, verlangte kein Essen und kein Trinken. Sie ignorierte den brennenden Schmerz zwischen ihren Beinen, das taube Gefühl der Kälte in ihren Füßen, ihren zunehmend rasselnden Atem und die aufkommenden Hustenattacken. Teilnahmslos lag sie auf dem Boden, weder wach noch schlafend, denn die Welt war für sie zusammengebrochen. Sie war ausgeliefert, schutz- und hilflos und wollte im Moment einfach nur noch sterben.
    Am Abend kamen Haduolf und Thiustri zurück. Entschuldigend mussten sie Hetigrim eingestehen, dass sie den Mann nicht wieder eingefangen hatten.
    »Wie ist das möglich?«, rief dieser erzürnt. »Dieser Gockel hatte nicht die Fähigkeiten, um erfahrenen Jägern wie euch zu entkommen! Er muss sich bei jemandem versteckt haben!«
    »Du hast recht, Hetigrim«, entgegnete Thiustri beschwichtigend, »aber wir dürfen das Gastrecht nirgends verletzen! Wenn ihn jemand aufgenommen hat, können wir nicht mehr an ihn heran! Wir wissen nicht, ob er ein Freier oder ein Unfreier war, folglich können wir nicht auf einer Auslieferung bestehen!«
    »Ja, ja!« Hetigrim wandte sich grimmig dem Feuer zu. »Er hätte gegen zwei gute Pferde eingetauscht werden können, vielleicht noch ein halbes Schwein dazu! Aber wir haben ja noch diese bunte Auerhenne hier!«
    Die drei setzten sich um die Feuerstelle und begannen zu fressen und zu saufen. Dann zogen sie die immer noch teilnahmslos auf dem Boden liegende Julia näher an die Flammen heran. Sie war schließlich ihre einzig verbliebene Beute und musste entsprechend pfleglich behandelt werden.
    Als sie alle satt und besoffen in der angebrochenen Nacht um das Feuer herumlagen, beschlossen sie einvernehmlich, sich noch einmal über Julia herzumachen. Am nächsten Tag würden sie das Mädchen kahl scheren und sie an einen chaukischen Sklavenhändler in der Nähe des Römerlagers Phabiranum verkaufen. Die blonden Haare würden ihnen noch einen hübschen Dolch oder einen guten Schild zusätzlich einbringen.
    Julia ließ dieses Martyrium nur noch teilnahmslos und entrückt über sich ergehen, erbrach sich aber vor unbändiger Übelkeit, nachdem der letzte von ihnen von ihr abgelassen hatte.
    Am folgenden frühen Morgen packten die drei kurzerhand ihre wenigen Habseligkeiten zusammen und verschnürten sie auf den Pferderücken. Zuletzt blieb nur noch Julia übrig. Sie lag zusammengerollt nahe beim Feuer, die langen blonden Haare verdeckten ihr verschmutztes, starres Gesicht. Sie wirkte wie tot.
    Da sie keine Anstalten machte, aufzustehen, stieß Hetigrim

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