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Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen

Titel: Mark Tate - 011 - Ein Mager läßt die Puppen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Hary
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Geschichte? Wie kann denn so was vorkommen? Du hattest doch noch nie einen Unfall mit dem Wagen, obwohl du schon so viele Jahre lang fährst – und viel fährst.«
    John war das ganze Gerede zutiefst zuwider. Aber er mußte den Männern, die ihm geholfen haben, dankbar sein. Ohne sie wäre er wahrscheinlich gar nicht mehr am Leben. Trotzdem hätte er gern gehabt, daß sie wieder gingen. Er wollte mit seiner Frau allein sein.
    Um vom Thema abzulenken, fragte er: »Was ist mit den Kindern? Sind sie schon im Bett?«
    »Natürlich. Schau einmal auf die Uhr, John. Es geht schon auf acht zu. Du weißt doch, daß die beiden immer um sieben im Bett liegen.«
    Das ist gut, dachte John. Laut sagte er, zu den Männern gewandt: »Da sitze ich nun herum und biete euch noch nicht einmal etwas zum Trinken an. Ein schöner Gastgeber bin ich.«
    Ein paar lachten. Der Bärtige hob beschwörend die Hände.
    »Nein, John, also das ist nun wirklich nicht nötig.« Er räusperte sich. »Ich trinke eigentlich nur Whisky.«
    Auch John mußte jetzt lachen, obwohl er sich eigentlich nicht danach fühlte.
    Seine Frau machte »Oh!« und schlug die Hand vor den Mund. »Ich habe selber nicht daran gedacht.« Sie wandte sich an den Schrank. »Moment, wird gleich erledigt.«
    Dora öffnete das Barfach und brachte eine dickbauchige Whiskyflasche zum Vorschein.
    »Ah, echten Schottischen«, sagte der Bärtige und leckte sich die Lippen.
    Dora schenkte aus. Die Männer gingen erst nach dem dritten großen Glas, was bedeutete, daß die Flasche bis auf den Grund geleert war.
    Dora begleitete die Männer nach draußen. John hörte, wie sie die Haustür schloß. Ihre Schritte näherten sich. Er spürte, wie sein Herz heftiger pochte.
    Was war mit seiner Frau? War sie noch ein normaler Mensch? War sie nicht in Wirklichkeit eine magisch belebte Strohpuppe, die ihm das Aussehen von Dora nur vorspiegelte?
    Alles in ihm verkrampfte sich.
    Wenn seine Frau kein normaler Mensch war, saß er jetzt rettungslos in der Falle. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die Männer wären noch eine Weile geblieben.
    Nein, entschied er für sich, das hätte nur einen Aufschub gegeben.
    Die Tür wurde aufgestoßen. Dora kam herein. Ihr Gesicht war bleich und ausdruckslos. In ihren Augen war ein seltsamer Schimmer. Dora kam direkt auf ihren Mann zu. Johns Haltung versteifte sich. Er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Dann war Dora heran. Sie hob die Hände, beugte sich zu ihm herab, umarmte ihn und begann zu schluchzen.
    »Oh, John, bin ich froh, daß du wohlauf bist.«
    John konnte nicht sagen, wann er jemals in seinem Leben so erleichtert gewesen war wie in diesem Moment.
     
    *
     
    Es dauerte eine Weile, bis sich Dora Holleway wieder beruhigt hatte. John löste sich von ihr und trat ans Fenster. Draußen war es dunkel. Da das Haus etwas abseits und erhöht stand, gelangte nur wenig Licht der Straßenbeleuchtung herauf. Das letzte Stück des Weges gehörte zum Grundstück. Die Lampe unten am Tor konnte man von hier aus einschalten. Draußen war alles ruhig.
    »Vielleicht ist es besser, wenn wir draußen alles beleuchten«, sagte John geistesabwesend und ging zum Schalter. Als er zum zweiten Mal aus dem Fenster sah, war es schon besser.
    Deutlich konnte John Holleway den geschlungenen Weg erkennen. Er hatte ihn vor zwei Jahren asphaltiert und die Scheune, die direkt an das Haus gebaut war, in eine geräumige Garage und Hobbywerkstatt verwandelt.
    Ein idyllisches Fleckchen Erde, dachte John, allerdings nur, wenn einem nicht gerade irgendwelche Schauergestalten an den Kragen wollen.
    Und da glaubte er an dem breiten Tor, das die Männer nicht wieder geschlossen hatten, einen Schatten zu sehen.
    John fegte die Gardine beiseite und schaute genauer hin.
    Ja, er hatte sich nicht getäuscht. Etwas bewegte sich am Zaun entlang. Auf die Entfernung war nicht genau zu erkennen, um was es sich handelte. Und dann war der Spuk wieder verschwunden.
    Benommen trat John wieder zurück.
    »Irgend etwas stimmt mit dir nicht«, sagte Dora, seine Frau, mißtrauisch.
    Er wandte sich ihr zu.
    »Was meinst du damit?« fragte er leichthin.
    Sie zuckte die Achseln und ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Ich kann es nicht genau definieren. Aber du hast mir noch nicht genau erzählt, was passiert ist.«
    Er setzte sich neben sie auf die Couch, nahm ihre beiden Hände in seine und drückte sie fest. Ernst betrachtete er ihr Gesicht.
    Dora Holleway war mittleren Alters, wie ihr Mann. Ihr

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