Marlene Suson 1
Verlangen in ihr wuchs, während seine strei- chelnden Hände ihr lustvolle Seufzer entlockten.
Er hob den Kopf und schaute auf sie hinab. Die Bewunderung in seinen Augen war unmißverständlich.
„Du bist so wunderschön‚, sagte er mit belegter Stimme. „Sag, daß du mich heiraten willst.‚
„Nein-n-n-n.‚
Wieder erstarb ihr Protest in einem langen Seufzer, denn sein Mund glitt liebkosend an ihrem Hals hinab, tiefer und tiefer, bis seine Lippen sich um eine ihrer rosigen Knospen schlossen. Mit den Fingerspitzen strich er langsam und aufreizend an ihrem Körper hinab. Rachel bäumte sich auf vor Lust.
„Heirate mich‚, murmelte er, als er den Kopf hob, um sich der anderen Knospe zu widmen.
Er saugte an ihr, während er mit der Hand Rachels Körper er- forschte und heiße Wellen der Erregung in ihr auslöste. Ihr Atem kam stoßweise.
Er gab ihre Brust frei und strich mit den Lippen über ihre sam- tige Haut. „Heirate mich‚, flüsterte er. Mit Zunge und Händen liebkoste er sie, bis sie am ganzen Leib vor Lust brannte und sie glaubte, es nicht länger ertragen zu können. Sie bebte vor Ver- langen nach ihm, doch er schien entschlossen, es erst zu stillen, wenn er sein Ziel erreicht hatte. „Heirate mich.‚
Rachel war am Ende ihrer Kraft. „Ja ... ja‚, keuchte sie.
Doch das genügte ihm noch nicht. „Schwöre es.‚
Ihr Körper verlangte jetzt mit aller Macht nach seinem und der Erlösung, die er ihr bringen würde.
„Ich . . . schwöre . . . bitte!‚
Da drang er in sie ein, und die Wogen der Leidenschaft schlugen über ihnen zusammen.
Nachher lag sie glücklich und zufrieden in seinen Armen. Jetzt war sie ganz sicher, daß sie dem Mann, der sie so zärtlich, so lei- denschaftlich und hingebungsvoll geliebt hatte, nicht gleichgül- tig sein konnte. An diese Gewißheit klammerte sie sich.
Eine Weile lagen sie so aneinandergeschmiegt, und Rache genoß seine Nähe und Wärme mit jeder Faser ihres Körpers.
Schließlich sagte Jerome: „Verzeih mir, mein Herz, aber wir müssen aufstehen.‚
„Warum?‚ fragte Rachel widerwillig. Sie wollte nicht, daß der Zauber des Augenblicks gebrochen wurde.
„Nachdem wir das Vergnügen der Hochzeitsnacht genossen haben, ist es an der Zeit, die Sache zu legalisieren. Von hier bis York brauchen wir weniger als eine Stunde. Wir werden noch heute abend heiraten.‚
„Aber es muß doch fast Mitternacht sein!‚
„Erst halb elf.‚ Jerome stand auf und ging zur Tür.
„Du bist verrückt‚, rief Rachel. „Du kannst doch nicht einfach in die Kirche spazieren und verlangen, daß man uns mitten in der Nacht traut.‚
Er hob eine Braue. „Kann ich nicht?‚
„Weshalb noch heute? Fürchtest du, daß ich mein Versprechen zurücknehme?‚
„Ich versuche, den Skandal so klein wie möglich zu halten.
Wenn wir noch vor Mitternacht heiraten, kann ich mit Fug und Recht behaupten, daß ich dir die Unschuld erst an unserem Hoch- zeitstag genommen habe.‚ Er grinste wie ein Straßenjunge. „Man muß ja nicht unbedingt erwähnen, daß die Reihenfolge nicht ganz vorschriftsmäßig war.‚
Er verließ das Schlafzimmer und kam einen Augenblick später mit einem zartrosa Kleid zurück, das er Rachel reichte. „Probier es an. Ich denke, es wird einigermaßen passen.‚
Es war ein schlichtes Baumwollgewand ohne Borten und Rü- schen, doch immerhin besser als gar kein Kleid.
Während sie hineinstieg, zog auch Jerome sich rasch an. Das Kleid paßte überraschend gut.
„Wo hast du es her?‚ fragte Rachel.
„Ich habe es einem Stubenmädchen in dem Gasthaus abge- kauft, wo wir zum Essen eingekehrt sind. Sie sah aus, als hätte sie ungefähr deine Größe.‚
Obwohl es Rachel freute, daß er daran gedacht hatte, gab es ihr einen eifersüchtigen Stich, daß er eine andere Frau so eingehend gemustert hatte.
„Es ist zwar nicht der letzte Schrei, doch etwas Besseres war unter den gegebenen Umständen nicht zu bekommen.‚ Jerome nahm Rachels Arm und führte sie hinaus. „Wir brechen auf, so- bald Morgan hier ist.‚
„Wer ist Morgan?‚
Mit wildem Gebell kam Maxi aus dem Salon geschossen, um seine Herrin zu begrüßen. Rachel beugte sich hinab und strei- chelte ihn.
Als draußen Huf schlag hörbar wurde, neigte Jerome lauschend den Kopf. „Das wird er sein.‚
Einen Augenblick später flog die Haustür auf, und Gentleman Jack kam herein.
„Großer Gott!‚ rief Rachel wie vom Donner gerührt. „Was ma- chen Sie denn hier?‚
Ein Blick auf Jerome
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