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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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zwar befohlen, an Ort und Stelle zu bleiben, doch sie mußte jetzt wissen, was da vor sich ging. Sie eilte zur Haustür und fand sie weit offen.
    Drinnen umarmte ihr Mann gerade die schönste Frau, die sie je im Leben gesehen hatte. Das bezaubernde Geschöpf hatte wallendes tiefschwarzes Haar, riesengroße Augen, eine perfekte Nase und einen verführerischen Mund mit zwei allerliebsten Grübchen.
    Helle Eifersucht wallte in Meg auf. Erst im nachhinein be- merkte sie Jerome, den Mann, den sie heute nachmittag bei dem kleinen Pächterhaus getroffen hatte. Mit nacktem Oberkörper stand er da und sah mit einem breiten Grinsen zu, wie ihr Stephen und diese Frau sich in den Armen lagen.
    In diesem Augenblick entdeckte Jerome Meg an der Tür. Er runzelte überrascht die Stirn, doch dann schien er zu begreifen, und er kam an Stephen und der Frau vorbei auf Meg zu.
    „Sieh da, die kleine Amerikanerin“, sagte er freundlich und wies mit der Hand auf Stephen. „Ist das der Stephen, mit dem Sie verheiratet sind?“
    Meg nickte.
    Das berückende Wesen löste sich von Stephen und starrte Meg sichtlich schockiert an. „Das ist deine Frau, Stephen?“
    „Weshalb haben Sie mir nicht gesagt, daß Sie mit Arlington verheiratet sind?“ fragte Jerome.
    Mit Arlington verheiratet! Verständnislos schaute Meg zu Jerome auf. Was in aller Welt meinte er?
    Stephen trat neben Meg und faßte nach ihrer kalten Hand. „Sie kennen meine Frau bereits?“

„Ja. Ich traf Lady Arlington heute nachmittag bei Tom San- ders’ Haus.“
    „Warum nennen Sie mich ,Lady Arlington’?“
    „Weil Sie die Gemahlin des Earl of Arlington sind“, antwortete Jerome.
    Ihr müßt mir glauben. Ich schwöre, ich bin Earl . . . Arlington.
    Stephen drückte ihre Hand. „Warum hast du mir nicht erzählt, daß du den Duke of Westleigh schon getroffen hast?“
    Der freundliche, charmante Jerome hatte so gar keine Ähn- lichkeit mit dem eisigen, arroganten Herzog, von dem Stephen gesprochen hatte.
    „Aber Sie sagten doch, Sie wären der Verwalter von Wingate Hall“, sagte Meg vorwurfsvoll.
    „Das war ich auch . . . bis zur Rückkehr Ihres Mannes.“ Mit Besitzerstolz legte Jerome den Arm um die schöne junge Frau. „Und das ist Rachel, meine Herzogin und die Schwester Ihres Mannes.“
    Eine namenlose Erleichterung durchflutete Meg, als sie er- fuhr, wer die Frau war. Im gleichen Augenblick jedoch kam ihr zum Bewußtsein, wie häßlich und unvorteilhaft sie neben dieser Schönheit wirken mußte.
    Nach einem fast anbetenden Blick auf seine Frau sagte der Herzog zu Stephen: „Vielleicht kann ich jetzt, nachdem Win- gate Hall wieder in rechtmäßiger Hand ist, meine Rachel dazu bewegen, mit mir nach Royal Elms heimzukehren.“
    Die verblüffenden Enthüllungen der letzten Minuten waren einfach zuviel für Meg, um sie zu verinnerlichen. Wingate Hall gehörte also doch Stephen. Außerdem war er ein Graf und sie somit eine Gräfin. Seine Schwester, die angeblich Selbstmord begangen hatte, war nicht nur am Leben, sondern offensicht- lich bei bester Gesundheit. „Aber Stephen sagte mir doch, daß Rachel ...“
    „Man hat mich falsch informiert“, fiel Stephen ihr ins Wort.
    Meg kam sich vor wie im Traum. Stumm betrachtete sie ihre neue Schwägerin. Rachel erwiderte den Blick. Aus ihren Augen sprach Überraschung und noch etwas – war es Mißbilligung? Wer wollte es dieser hinreißenden Frau auch verübeln, wenn sie Meg für eine unpassende Partie für ihren Bruder hielt?
    „Stephen.“ Rachels Stimme klang beunruhigt. „Was ist mit Fanny?“

Megs Herz zog sich zusammen. Wer war Fanny?
    Stephen preßte die Lippen zusammen. „Jesus Christus, sag bloß nicht, daß diese Verlobung immer noch besteht. Ich bin da- von ausgegangen, daß unsere ehrgeizige Fanny längst ein anderes Opfer von Stand und mit dem nötigen Kleingeld aufgetan hat.“
    „Das hat sie tatsächlich“, warf Jerome ein. „Sie hat sich letzten Sommer verlobt, doch geheiratet hat sie den bedauernswerten Burschen noch nicht.“
    „Wer ist es denn?“
    „Lord Felix Overend.“
    Stephen lachte laut auf.
    Verständnislos schaute Meg ihren Mann an. Wie konnte er es nur so lustig finden, daß seine Braut ihn wegen eines anderen Mannes verlassen hatte? Nun ja, in englischen Adelskreisen hatte man anscheinend ganz andere Vorstellungen von Ehe und Treue als sie.
    „So ein Lackaffe!“ rief Stephen, immer noch sichtlich erhei- tert. „Dieser Bund wurde im Himmel geschlossen.“
    Jerome grinste. „Du

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