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Marlene Suson 2

Marlene Suson 2

Titel: Marlene Suson 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Lord
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aber ein Stinktier namens Hiram Flynt hat sie ihr mit Hilfe eines bestechlichen Richters abgegaunert.“
    „Hiram Flynt“, wiederholte Jerome stirnrunzelnd. „Wieso kommt mir der Name so bekannt vor?“
    „Keine Ahnung, es sei denn, ich hätte erwähnt, daß er der Pflanzer war, der mich als Fronarbeiter gekauft hat.“
    „Wie ist es ihm gelungen, Megan die Plantage abzuschwin- deln?“
    „Als ihr Vater starb, beauftragte Flynt ein niederträchtiges, hoch bei ihm in der Kreide stehendes Individuum mit Namen Charles Galloway, der Witwe den Hof zu machen und sie zu hei- raten, um damit die Vormundschaft über Megan zu bekommen.“
    „Und gleichzeitig die Kontrolle über die Plantage.“

Stephen nickte. „Dokumente, die ich in Galloways Koffer gefunden habe, beweisen, daß sowohl er als auch der für die Vor- mundschaft zuständige Richter, ein Mann namens Baylis, von Flynt bestochen worden waren.“
    „Wo ist dieser Galloway jetzt?“
    „Bei einer Kneipenschießerei umgekommen.“
    „Wie praktisch“, bemerkte Jerome trocken.
    „Ja, nicht wahr? Wirst du mir dabei helfen, Megans Plantage wieder zurückzubekommen?“
    „Sag mir nur, was ich tun soll.“
    „Megan hat versucht, die Vormundschaft anzufechten, doch das Gericht in Virginia hat eine Verhandlung abgelehnt. Jetzt bleibt ihr nur noch eine Petition an den Kronrat. Ich habe alle Unterlagen, die ich in Galloways Koffer gefunden habe, nach England mitgebracht. Würdest du deinen Einfluß geltend machen, damit Megan eine Verhandlung bekommt?“
    „Selbstverständlich.“ Wieder schaute Jerome gedankenverlo- ren in sein Cognacglas und stellte es dann plötzlich mit einer ruckartigen Bewegung auf den Tisch. „Jetzt weiß ich, weshalb mir Flynts Name bekannt vorkommt.“
    Der Herzog stand auf, ging zum Schreibtisch und blätterte ei- nen Stapel Briefe durch. Einen zog er heraus und entfaltete ihn. „Der ist mir vor ein paar Wochen zusammen mit der anderen Post von Royal Elms nachgeschickt worden. Adressiert war er an einen gewissen Lord Dunbar auf Royal Elms. Da ein solcher Lord nicht existiert, nahm ich mir die Freiheit, den Brief zu öff- nen. Er ist von Hiram Flynt, der offenbar der irrigen Meinung ist, dieser nicht existierende Lord Dunbar sei sein Schwiegervater.“
    Stephen lachte auf.
    „Ich begreife nicht ganz, was daran so amüsant ist“, sagte Jerome konsterniert.
    Das würde Hiram Flynt auch nicht, wenn er die Wahrheit über seine Frau, auf die er so ungemein stolz war, erfuhr. Die verlogene Kate konnte von Glück sagen, wenn ihr Mann, der für seinen Jähzorn berüchtigt war, sie nicht auf der Stelle erwürgte. „Flynt hat eine Frau geheiratet, die sich als Lady Katherine ausgibt, als Tochter dieses mysteriösen Lords.“
    „Hast du eine Ahnung, wer sie wirklich ist?“
    „Vermutlich eine Hure, die als Fronarbeiterin deportiert wurde und ihrem Herrn entkommen ist.“

„Flynt schreibt, daß er und seine Frau im Begriff stünden, sich nach England einzuschiffen, und daß sie einen Besuch auf Royal Elms planen, damit er seinen Schwiegervater kennen- lernen kann.“ In Jeromes Augen trat ein teuflisches Glimmen. „Weißt du, Stephen, ich werde diesem Hiram Flynt auf Royal Elms einen denkwürdigen Empfang bereiten.“
    In einem kleinen Zimmer am Ende des langen Korridors sah Meg zu, wie Stephen mit großem Engagement die Entwürfe und Stoffmuster der Schneiderin prüfte, die er hatte kommen lassen.
    Es irritierte sie ein wenig, wieviel Zeit und Aufmerksamkeit ihr Mann dem Kleid widmete, daß sie auf dem Ball, den Rachel und Jerome auf Royal Elms planten, tragen sollte. Offenbar wollte er sich bei diesem gesellschaftlichen Ereignis nicht mit seiner Frau blamieren.
    Gleich nachdem Jerome verkündet hatte, daß er und Rachel diesen Ball zu Megs Ehren geben wollten, hatte Stephen die Schneiderin aus York herbeizitiert. Sie stand in dem Ruf, die beste Couturière in Nordengland zu sein.
    „Lieber hätte ich Madame d’Artemis aus London geholt, aber dafür ist die Zeit zu knapp“, hatte er Meg erklärt.
    Alle seine Mätressen hat er immer zu Madame gebracht ...
    Der Gedanke, daß sie nicht die erste Frau war, um deren Garderobe er einen solchen Aufwand trieb, tat weh.
    Ihre Mutter hatte ihr so oft versichert, wie fade und unschein- bar sie war, daß Meg sich nie sonderlich für Kleider und Mode interessiert hatte. Sie wußte ja, daß eine elegante Toilette an sie verschwendet war, weil sie dafür einfach nicht die richtige Figur mitbrachte,

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