Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
Vom Netzwerk:
Rie- sin wie sie, konnte mit einer so bezaubernd schönen Frau wie Lady Elizabeth konkurrieren.

„Wo starrst du so angestrengt hin?“
    Charlottes Frage riß Daniela aus ihren trüben Gedanken. „Wer ist der Mann dort drüben bei Lady Elizabeth?“
    „Jetzt sag bloß nicht, es gäbe tatsächlich einen Mann, der dein Interesse geweckt hat. Wo denn?“
    Charlottes Blick folgte Danielas Geste, und ihr Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. „Das ist Lord Morgan Parnell. Der Mann ist eine Sünde wert, findest du nicht auch?“
    Daniela war wie vor den Kopf geschlagen. Das war also der berüchtigte Frauenheld. Wieso war sie nicht gleich darauf ge- kommen? Die unverfrorene, selbstsichere Dreistigkeit, mit der er sie geküßt hatte, hätte ihr verraten müssen, daß er ein Mann war, der sich auf Verführungskünste verstand. Wahrscheinlich war sie zu aufgeregt gewesen, um klar denken zu können.
    Ihre Kehle war auf einmal wie zugeschnürt. Die Vertraut- heit, mit der er und Lady Elizabeth einander ansahen, sprach Bände. Charlotte hatte sich offensichtlich geirrt, wenn sie glaubte, Lady Elizabeth würde Probleme haben, diesen Mann einzufangen.
    „Man sieht auf den ersten Blick, weshalb er so ein Herzens- brecher ist, meinst du nicht auch?“ fragte Charlotte. „Soll ich dich mit ihm bekannt machen?“
    „Nein!“ stieß Daniela so heftig hervor, daß ihre Freundin erschrocken zusammenfuhr.
    Obwohl Daniela sicher war, daß Lord Morgan in ihr nicht den Straßenräuber von letzter Nacht erkennen würde, wollte sie doch nicht das Risiko eingehen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Fragend hob Charlotte die Brauen. „Weshalb nicht?“
    „Er verkörpert genau das, was ich an den Männern so hasse“, gab Daniela bitter zurück. Sie war sicher, daß Lord Morgan Parnell aus demselben Holz geschnitzt war wie Gilfred Rigsby. „Er ist auch nur so ein müßiger, hochnäsiger Aristokrat wie alle von Basils Freunden, der sich um nichts anderes schert als sein eigenes Vergnügen.“ Für Männer wie ihn war eine Frau nur ein Spielzeug, das man benutzte und dann wegwarf, ohne auch nur einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.
    „Aber Daniela, Lord Morgan ist bei allen beliebt, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.“
    „Bei mir jedenfalls nicht!“ Lügnerin! meldete sich eine kleine Stimme in Danielas Hinterkopf.

Charlottes Gatte George – ein Mann mit einem offenen, freund- lichen Gesicht und warmen braunen Augen – trat zu ihnen und bat seine Frau um einen Tanz.
    Die beiden gingen auf die Tanzfläche, und Daniela drückte sich wieder in den Schatten der Wand, damit Lord Morgan Par- nell sie nicht bemerkte. Vermutlich war das höchst überflüssig, zumindest so lange, wie Lady Elizabeth seine Aufmerksamkeit fesselte.
    Entschlossen riß Daniela den Blick von ihm und seiner schönen Begleiterin los und beobachtete die tanzenden Paare.
    Nach einer Weile endete die Musik, und ein neuer Tanz begann.
    „Wir sind einander noch nicht vorgestellt worden.“
    Daniela fuhr zusammen, als sie die dunkle Männerstimme ne- ben sich hörte. Sie wandte den Kopf und schaute auf in Lord Mor- gans auffallend blaue Augen. Was für ein ungewohntes Gefühl, den Kopf zurücklegen zu müssen, um einem Mann ins Gesicht zu blicken.
    Ihr Herz klopfte so laut, daß sie fürchtete, er könnte es hören. Es überraschte sie, daß er sie bemerkt hatte, und noch mehr, daß er sich die Mühe gemacht hatte, sie anzusprechen.
    „Nein, wir sind uns noch nie begegnet“, brachte sie mit belegter Stimme hervor.
    Er hob eine Braue, und in seinen Augen blitzte es mutwillig auf. „Wirklich nicht?“
    Daniela schluckte mühsam. Hatte er sie doch erkannt? Sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen und ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. „Was bringt Sie nur auf die Idee, daß es anders sein könnte?“
    „Irgend etwas an Ihnen kommt mir bekannt vor“, sagte er mit einem frechen, herausfordernden Grinsen. „Ich denke, wir müs- sen uns schon irgendwo begegnet sein. Vielleicht fällt Ihnen ja noch ein, wann und wo.“
    Ihre Lippen waren plötzlich so trocken, daß sie sie mit der Zunge anfeuchten mußte. Wäre sie Lady Elizabeth, dann hätte sie jetzt ihren Fächer geöffnet und ihm eine bühnenreife Vorstel- lung geboten. Doch sie war Daniela und mußte sich auf ihren Verstand und ihre Zunge verlassen. „Ich fürchte, Sie irren sich. Sie sind mir völlig fremd.“
    „Tatsächlich? Dann müssen wir das schleunigst ändern. Mein

Weitere Kostenlose Bücher