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Marlene Suson 3

Marlene Suson 3

Titel: Marlene Suson 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mitternachts-Rächer
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aber da er auch eine weitere Person betrifft, möchte ich erst darüber sprechen, wenn mein Verdacht sich bestätigt.“
    „Aber selbst wenn Rigsby gesteht, werden Maurice Ames und Sir John Winthrop mich weiter beschuldigen.“
    „Nein, Ames hat gestern abend bei den Carlyles öffentlich zugegeben, daß Rigsby ihn und Winthrop gezwungen hat, diese

Lügen über dich zu verbreiten, um seine Behauptung, du seist eine Kokotte, zu erhärten.“
    Daniela glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu dürfen. Endlich wußte sie, weshalb die beiden diese Ungeheuerlichkeit behauptet hatten. „Wie hast du Ames zu diesem Geständnis gebracht?“
    „Das war nicht ich, sondern sein eigenes schlechtes Gewissen.“ Morgan wischte zärtlich eine Träne von ihrer Wange. „Weshalb weinst du?“
    Ein zaghaftes Lächeln huschte über Danielas Gesicht. „Aus Erleichterung. Ich konnte mir nicht erklären, weshalb Ames und Winthrop mir das angetan haben. Ich hatte ja keine Ahnung, daß sie mit Rigsby unter einer Decke steckten. Jetzt kenne ich die Wahrheit.“
    „Wie alle anderen auch.“ Morgan strich ihr das Haar aus der Stirn. „Und morgen werden sie auch die Wahrheit über Rigsby wissen.“
    „Du hast mir deine beiden anderen Ziele noch nicht genannt.“
    „Wenn dein Name erst wieder reingewaschen ist, hat der Kö- nig keinen Grund mehr, mir den Freibrief zu verweigern. Und wenn das erledigt ist, hast du keinen Grund mehr, mir das dritte und wichtigste meiner Ziele zu verweigern – die Ehe.“ Wieder stahl Morgans Hand sich unter ihr Nachthemd.
    Daniela wünschte sich so sehr, ihn zu heiraten, doch sie war davon überzeugt, daß Rigsby das Duell mit irgendeinem heimtückischen Trick unterlaufen würde.
    Morgans Hand vollbrachte magische Dinge unter ihrem Nacht- hemd, und Danielas Widerstand schmolz dahin. Mit der Zunge liebkoste er ihre Lippen und ihr Ohrläppchen. Ein Wonneschauer überlief sie.
    „Ich finde, wir sollten ein bißchen für die Flitterwochen üben“, flüsterte er.
    „O ja“, seufzte Daniela besiegt.
    Vielleicht würden sie nie wieder Gelegenheit haben, sich zu lieben.
    Im Morgengrauen des nächsten Tages saß Daniela fröstelnd in der gut gefederten Kutsche des Herzogs. Sie hüllte sich fester in ihren grünen Umhang, obwohl ihr Frösteln weniger auf die kühle Morgenluft zurückzuführen war, als vielmehr auf ihre Angst um Morgan.
    Nun würde es nicht mehr lange dauern, bis er sein Leben im

Duell mit Rigsby für sie aufs Spiel setzen wollte. Ihre Hände zitterten, und ihr Magen revoltierte.
    Daniela wußte genau, daß Rachel und Megan, die mit ihr in der Kutsche saßen, ebenso um Morgan bangten, obwohl sie sich bemühten, es vor ihr zu verbergen. Daniela verband inzwischen eine herzliche Freundschaft mit den beiden jungen Frauen.
    „Hast du in der vergangenen Nacht gut geschlafen?“ Rachels Frage brach das gespannte Schweigen.
    „Ja, und es hat mich selbst überrascht.“ Daniela hatte tie- fer geschlafen, als sie es je für möglich gehalten hätte. „Dein Schlaftrunk hat gut gewirkt.“
    Zu gut, denn als das Stubenmädchen sie geweckt hatte, war sie tief enttäuscht gewesen, daß Morgan das Haus bereits ver- lassen hatte. Er war in Begleitung von Jerome und Stephen zum Treffpunkt geritten.
    „Warum hat mich niemand geweckt, bevor Morgan aufbrach?“ hatte Daniela sich bei Rachel beschwert, als sie davon erfuhr.
    „Er hat es uns nicht erlaubt.“
    Nun wünschte Daniela, der Kutscher würde die Pferde zu einer schnelleren Gangart antreiben. Sie hoffte verzweifelt, es würden ihr noch ein paar Minuten mit Morgan bleiben, bevor das Duell begann.
    Als die Kutsche sich dem Park näherte, in dem das Duell statt- finden sollte, verlangsamte sich ihr Tempo, anstatt sich zu be- schleunigen. Ungeduldig schaute Daniela aus dem Fenster, um den Grund dafür zu entdecken. Im grauen Licht der Morgen- dämmerung sah sie zahllose Kutschen in den Park strömen. Es überraschte sie, daß zu dieser frühen Morgenstunde schon so lebhafter Verkehr herrschte.
    „Hier ist heute morgen mehr los als zur mondänen Stunde am Nachmittag“, bemerkte sie erstaunt. „Was wollen diese vielen Leute hier vor Tau und Tag?“
    „Dasselbe wie wir“, gab Rachel zurück. „Sie kommen wegen des Duells. Es ist das Stadtgespräch von London.“
    „Von Stephen weiß ich, daß das auch der Grund war, weshalb Morgan es auf heute morgen festgelegt hat und nicht schon auf gestern“, sagte Megan. „Er will soviel Publikum wie möglich, wenn

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