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Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars

Titel: Mars 01 - Die Prinzessin vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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leisen, kehligen Stimmen waren die von Männern, und die Worte, die an meine Ohren drangen, warnten mich rechtzeitig. Der Sprecher war ein Anführer, der vier Kriegern Anweisungen erteilte.
    »Wenn er hierher zurückkehrt, was er mit Sicherheit tun wird, sobald er feststellt, daß sie nicht am vereinbarten Treffpunkt erscheint, dann fallt ihr vier über ihn her und entwaffnet ihn. Dabei bedarf es all eurer Kraft, wenn wir den Berichten von Korad glauben können. Sobald ihr ihn gefesselt habt, bringt ihn zu den Gewölben unter den Wohnungen der Jeddaks und kettet ihn fest an, damit man ihn dort auch findet, wenn Tal Hajus ihn zu sehen wünscht. Er darf mit niemandem sprechen. Auch soll bis zu seinem Eintreffen keiner dieses Gebäude betreten. Es besteht kaum eine Gefahr, daß das Mädchen zurückkehrt, denn bis dahin wird sie sich unversehrt in Tal Hajus' Händen befinden, und dann können all ihre Vorfahren sie nur bemitleiden, Tal Hajus kennt kein Erbarmen. Die große Sarkoja hat eine bedeutende Tat in dieser Nacht vollbracht. Ich gehe jetzt, und wenn ihr bei seinem Eintreffen versagt, übergebe ich eure Kadaver dem kalten Iss.«

Erneute Gefangennahme
    Der Sprecher ging nach diesen Worten zur Tür, wo ich gerade stand, doch meine Anwesenheit war nicht länger erforderlich, denn ich hatte genug gehört, um es mit der Angst zu bekommen. Leise stahl ich mich auf demselben Weg, auf dem ich gekommen war, zum Hof zurück. Mein Entschluß war gefaßt: Ich ging die Straße entlang und über den Platz und befand mich bald im Innenhof von Tal Hajus' Palast.
    Die hell erleuchteten Räume im Erdgeschoß zeigten mir, wo ich zuerst zu suchen hatte. Ich näherte mich einem der Fenster und blickte ins Innere des Hauses. Schnell wurde mir klar, daß mein Vorgehen nicht so einfach war, wie ich zuerst gehofft hatte, denn in den Zimmern zum Hof wimmelte es von grünen Marsmenschen. Ich schaute nach oben. Das zweite Geschoß war dunkel, so daß ich beschloß, von dort aus ins Gebäude einzudringen. Es bedurfte nur geringer Anstrengungen, die Fenster zu erreichen, und kurz darauf umgab mich die schützende Dunkelheit eines Zimmers im zweiten Stockwerk.
    Zum Glück war es leer. Auf Zehenspitzen kroch ich auf den Korridor und entdeckte Licht in den Gemächern vor mir. Ich trat lautlos an die Tür, die sich bei näherer Betrachtung als großes Fenster erwies. Es blickte auf einen riesigen, rundlichen Saal, der im Erdgeschoß begann und vom kuppelartigen Dach des Gebäudes hoch über mir abgeschlossen wurde. Unten im Saal drängten sich Befehlshaber, Krieger und Frauen, und an einem großen Podest auf einer Seite hockte das furchteinflößendste Scheusal, das ich jemals zu Gesicht bekommen hatte. Es vereinte in sich all die Kälte, Härte, Grausamkeit und Abscheulichkeit der grünen Marsmenschen, nur waren diese Eigenschaften auf Grund der fleischlichen Leidenschaften, denen es über Jahre hinweg frönte, bei ihm noch ausgeprägter und wirkten noch verderbter. Der bestialische Gesichtsausdruck entbehrte jeder Würde und jedes Stolzes. Wie ein gigantischer Teufelsfisch hockte der riesige Koloß auf dem Podest, wobei die Ähnlichkeit mit diesem Tier durch die sechs Gliedmaßen noch aufs widerlichste betont wurde.
    Ein Anblick ließ mir jedoch das Blut in den Adern erstarren. Direkt vor ihm standen Dejah Thoris und Sola. und ich konnte erkennen, wie seine großen, glotzenden Augen mit teuflischen, lüsternen Blicken die reizvolle Gestalt des Mädchens abtasteten. Sie sagte gerade etwas, ich konnte es jedoch nicht verstehen, ebensowenig seine leise grollende Stimme, mit der er antwortete. Aufrecht, mit hocherhobenem Kopf stand sie vor ihm, und sogar aus dieser Entfernung konnte ich auf ihrem Antlitz die Verachtung und den Abscheu ablesen, während sie ihn hochmütig ohne ein Anzeichen von Furcht anblickte. Jeder Zollbreit ihres edlen, kleinen Körpers war sie die stolze Tochter der eintausend Jeddaks, so zierlich und zerbrechlich er neben den Kriegern wirkte, daß diese angesichts ihrer Erhabenheit wie unbedeutende Zwerge erschienen. Sie war die mächtigste unter ihnen, und ich bin fest davon überzeugt, daß sie das spürten.
    Da gab Tal Hajus ein Zeichen, daß der Saal geräumt und die Gefangenen mit ihm allein gelassen werden sollten. Langsam verschwanden die Anführer, Krieger und Frauen in den anliegenden Gemächern, und schließlich standen Dejah Thoris und Sola allein vor dem Jeddak der Thark.
    Nur ein Krieger zögerte, ich sah ihn im

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