Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Jahrhunderten ihre starke Macht mißbraucht und in ihrem eigenen Volk sowie bei allen Bewohnern von Barsoom durch ihre Machenschaften einen unsinnigen Glauben nährt.«
    »Dennoch ist sie hier noch immer allmächtig. So sollten wir bei der ersten besten Gelegenheit, die uns geeignet erscheint, die Flucht ergreifen«, entgegnete ich.
    »Ich hoffe, du findest einen geeigneten Moment«, sagte er lachend, »denn ich kann mich nicht an einen einzigen Augenblick in meinem ganzen Leben erinnern, in dem den Erstgeborenen ein Gefangener hätte entkommen können.«
    »Heute ist der Zeitpunkt genau so günstig wie an jedem anderen Tag«, erwiderte ich.
    »Bald ist Nacht. Wie kann ich dir bei dem Unternehmen behilflich sein?« fragte Xodar.
    »Kannst du schwimmen?« fragte ich.
    »Kein schleimiger Silian aus den Tiefen von Korus fühlt sich mehr im Wasser zu Hause als Xodar«, antwortete er.
    »Gut. Der rote Mensch kann es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, da es in all ihren Gebieten kaum genug Wasser gibt, um es mit dem winzigsten Boot zu befahren«, sagte ich. »Demzufolge wird ihn einer von uns durchs Meer zu dem Fahrzeug bringen müssen, das wir uns ausgesucht haben. Ich hatte gehofft, die gesamte Entfernung unter Wasser hinter uns zu bringen, doch ich fürchte, mit dem roten Jungen geht das nicht. Sogar die Allermutigsten von ihnen bekommen es bei dem bloßen Gedanken an tiefes Wasser mit der Angst, da es Jahrhunderte her ist, daß einer ihrer Vorfahren einen See, Fluß oder ein Meer zu Gesicht bekommen hat.«
    »Der rote Junge wird uns begleiten?« fragte Xodar.
    »Ja.«
    »Das ist gut. Drei Schwerter sind besser als zwei. Besonders, wenn der dritte so stark ist wie dieser Geselle. Ich habe ihm viele Male in der Arena bei den Feierlichkeiten von Issus beim Kampf zugeschaut. Bis ich euch kämpfen sah, hatte ich es nie zuvor erlebt, daß jemand sogar gegenüber einer großen Übermacht siegreich sein kann. Man könnte denken, ihr beide seid Meister und Lehrling oder Vater und Sohn. Selbst äußerlich besteht zwischen euch eine Ähnlichkeit. Besonders deutlich tritt diese beim Kampf zutage - ihr habt dasselbe grausame Lächeln auf den Lippen, in jeder eurer Bewegungen und in eurem Mienenspiel zeigt sich dieselbe unerträgliche Verachtung für euren Widersacher.«
    »Sei es, wie es sei, Xodar, er kämpft großartig. Ich denke, wir werden zu dritt schwer zu besiegen sein, und wäre mein Freund, Tars Tarkas, der Jeddak von Thark, noch bei uns, könnten wir uns von einem zum anderen Ende von Barsoom durchkämpfen, und wenn die ganze Welt gegen uns ist.«
    »Das wird eintreten, sobald sie herausfinden, woher du kommst«, sagte Xodar. »Auch das ist ein Teil des Aberglaubens, den Issus den Menschen mit Erfolg eingeredet hat. Dazu bedient sie sich der Heiligen Therns, die wie die Barsoomier der Außenwelt von ihrem wahrem Wesen nicht die geringste Ahnung haben. Die Therns erhalten ihre Erlässe auf einem seltsamen, mit Blut beschriebenen Pergament. Die armen, betrogenen Narren denken dann, daß ihnen von irgendeiner übernatürlichen Kraft die Offenbarungen einer Gottheit zugetragen werden, da sie diese Botschaften auf ihren bewachten Altaren vorfinden, zu denen niemand unbemerkt vordringen könnte. Ich selbst habe jahrelang diese Nachrichten von Issus hingebracht. Ein langer Tunnel führt vom Tempel von Issus zum Haupttempel von Matai Shang. Er wurde vor Jahrhunderten von den Sklaven der Erstgeborenen unter äußerster Geheimhaltung gegraben, so daß kein Thern jemals von seiner Existenz erfuhr.
    Die Therns für ihren Teil besitzen überall in der zivilisierten Welt Tempel. Ihre Priester, die kein Mensch je zu Gesicht bekommt, verbreiten die Lehre vom geheimnisvollen Fluß Iss, dem Tal Dor und dem Verlorenen Meer Korus, um die armen, irregeleiteten Geschöpfe dazu zu bringen, freiwillig die Pilgerfahrt anzutreten, die den Reichtum der Heiligen Therns mehrt und die Anzahl ihrer Sklaven vergrößert. So besteht die Aufgabe der Therns hauptsächlich darin, die Schätze einzusammeln und Arbeitskräfte zu besorgen, die die Erstgeborenen ihnen dann je nach Bedarf wieder entreißen. Gelegentlich führen die Erstgeborenen selbst Überfälle auf die Außenwelt durch. Dabei rauben sie viele Frauen aus den Palästen der roten Menschen und nehmen die neuesten Kriegsschiffe sowie die ausgebildeten Mechaniker mit, die diese Schiffe gebaut haben, um das, was sie selbst nicht erfinden können, zu kopieren. Wir sind ein unproduktives Volk und

Weitere Kostenlose Bücher