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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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fortan schnell voran, so daß wir uns bereits tief im Süden befanden, als wir am Morgen des fünften Tages eine große, in nördlicher Richtung segelnde Kriegsflotte auf uns zukommen sahen. Sie erblickten uns, bevor wir uns verbergen konnten, und bald waren wir von einer Horde schwarzer Männer umzingelt. Die Soldaten der Prinzessin kämpften tapfer bis zuletzt, wurden jedoch schnell überwältigt. Nur Dejah Thoris und ich blieben am Leben. Als der Prinzessin klar wurde, daß sie den schwarzen Piraten in die Hände gefallen war, versuchte sie sich das Leben zu nehmen. Doch einer der Schwarzen entriß ihr den Dolch, und dann fesselten sie uns, so daß wir nicht einmal die Hände bewegen konnten. Nach unserer Gefangennahme setzte die Flotte ihren Weg nach Norden fort. Alles in allem waren es ungefähr zwanzig große Kriegsschiffe, abgesehen von einigen kleineren schnellen Kreuzern. An diesem Abend kehrte eines der kleineren Flugzeuge, das der Flotte weit vorausgeeilt war, mit einer Gefangenen zurück - einer jungen roten Frau, die man in einem Gebirge aufgegriffen hatte, direkt vor der Nase einer aus drei Kriegsschiffen bestehenden Flotte roter Marsmenschen. Gesprächsfetzen, die wir aufschnappten, entnahmen wir, daß die schwarzen Piraten nach einer Gruppe von Flüchtlingen suchten, die ihnen einige Tage zuvor entwischt war. Daß die Gefangennahme der jungen roten Frau für sie wichtig war, sah man daran, daß der Flottenkapitän ein langes, ernstes Gespräch mit ihr führte. Später wurde sie gefesselt zu Dejah Thoris und mir in die Kabine gebracht. Die neue Gefangene war sehr hübsch. Sie erzählte Dejah Thoris, daß sie vor vielen Jahren die freiwillige Pilgerfahrt vom Hofe ihres Vaters, dem Jeddak von Ptarth, angetreten hatte. Sie hieß Thuvia und war die Prinzessin von Ptarth. Dann fragte sie Dejah Thoris nach ihrem Namen, und als sie diesen vernahm, kniete sie nieder, küßte Dejah Thoris' gefesselte Hände und erzählte ihr, daß sie noch an eben jenem Morgen mit John Carter, Prinz von Helium, und Carthoris, ihren Sohn, zusammen gewesen war.
    Dejah Thoris glaubte ihr zuerst nicht, doch schließlich, als die junge Frau all die seltsamen Abenteuer geschildert hatte, die ihr zugestoßen waren, seit sie John Carter getroffen hatte, sowie die Dinge, die John Carter, Carthoris und Xodar von ihrem Aufenthalt im Land der Erstgeborenen berichtet hatten, wußte Dejah Thoris, daß es niemand anders sein konnte als der Prinz von Helium. ›Denn wer auf ganz Barsoom, wenn nicht John Carter, hätte all die Taten vollbringen können, von denen du erzählt hast‹, sagte sie. Und als Thuvia Dejah Thoris von ihrer Liebe für John Carter berichtet hatte, seiner Treue und Untergebenheit für die von ihm erwählte Prinzessin, brach Dejah Thoris zusammen und weinte - verfluchte Zat Arrras und das grausame Schicksal, das sie aus Helium vertrieben hatte.«
    »Ich nehme dir nicht übel, daß du ihn liebst, Thuvia«, sagte sie. »Dein aufrichtiges Bekenntnis zeigt mir, daß dein Gefühl für ihn rein und ehrlich ist.«
    Die Flotte setzte den Weg nach Norden fort und kam fast bis Helium, doch letzte Nacht wurde den Piraten offensichtlich klar, daß John Carter ihnen tatsächlich entkommen war, und so gingen sie wieder auf Kurs nach Süden. Kurz danach betrat ein Wachposten unser Abteil und zerrte mich an Deck.
    »Für eine grüne ist kein Platz im Land der Erstgeborenen«, sagte er und versetzte mir bei diesen Worten einen fürchterlichen Stoß, der mich über Bord gehen ließ. Offensichtlich schien ihm das der einfachste Weg zu sein, das Fahrzeug von meiner Anwesenheit zu befreien und mich gleichzeitig zu töten. Doch das Schicksal meinte es gut mit mir, und wie durch ein Wunder überlebte ich, nur leicht verletzt. Das Schiff flog zu diesem Zeitpunkt sehr langsam, und als ich vom Deck in die Dunkelheit stürzte, erschauderte ich angesichts des schrecklichen Endes, das mir, so glaubte ich, bevorstand, denn den ganzen Tag hatte sich die Flotte in eintausend Fuß Höhe befunden. Doch zu meiner großen Überraschung landete ich keine zwanzig Fuß weiter unten auf einer weichen Pflanzendecke. Eigentlich hätte der Kiel des Schiffes zu dieser Zeit den Boden streifen müssen. Ich blieb die ganze Nacht dort liegen, wo ich aufgekommen war, und der nächste Morgen erklärte mir, welchem Glücksumstand ich mein Leben zu verdanken hatte. Bei Sonnenaufgang bot sich mir weit unten der Ausblick auf einen schier endlosen Meeresgrund. In der Ferne sah

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