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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Gewölbe, durch sich windende Gänge, die ich selbst nie zuvor erforscht hatte, immer weiter, bis wir nach meiner Überzeugung das Palastgelände schon weit hinter uns gelassen haben mußten. Dann stieg der Weg wieder an.
    Schließlich blieb die Gruppe vor einer weißen Wand stehen. Der Anführer klopfte mit dem Griff seines Schwertes dagegen - er tat drei kurze und deutliche Schläge, hielt dann inne, tat noch einmal drei weitere, wartete wieder und klopfte dann zweimal. Eine Sekunde später glitt die Wand nach innen, und ich wurde in ein hell erleuchtetes Gemach gestoßen, in dem drei reich geschmückte Männer saßen.
    Einer von ihnen wandte sich um, ein böses Lächeln auf den dünnen, unbarmherzigen Lippen - es war Zat Arrras.

Bittere Verzweiflung
    »Oh, welch günstigen Umständen verdanke ich das Vergnügen dieses unerwarteten Besuchs durch den Prinzen von Helium?« fragte Zat Arrras.
    Noch während er dies sagte, entfernte eine meiner Wachen den Knebel aus meinem Mund, doch ich gab keine Antwort, sondern stand wortlos da und blickte den Jed von Zodanga ruhig an. Ich zweifle nicht, daß meine Miene die Verachtung widerspiegelte, die ich für diesen Mann empfand.
    Die Augen der im Gemach Anwesenden hafteten zuerst auf mir und dann auf Zat Arrras, bis sich sein Gesicht schließlich vor Zorn langsam rötete.
    »Ihr könnt gehen«, sagte er zu denjenigen, die mich hergebracht hatten, und als nur noch seine zwei Kumpane und wir im Raum waren, redete er wieder mit mir. Seine Stimme klang eisig, er sprach sehr langsam und bedächtig und machte viele Pausen, als wähle er seine Worte sorgfältig.
    »John Carter, nach dem Gewohnheitsrecht, nach dem Gesetz unserer Religion und gemäß dem Urteilsspruch eines unparteiischen Gerichtshofes bist du zum Tode verurteilt. Das Volk kann dich nicht retten - das steht allein mir zu. Du bist völlig in meiner Macht, und ich kann mit dir nach Gutdünken verfahren. Ich kann dich töten lassen oder freisprechen, und sollte ich es für gut befinden, dich zu töten, wäre auch niemand klüger.
    Solltest du entsprechend den Bedingungen der Begnadigung ein Jahr lang frei in Helium umherspazieren, steht kaum zu befürchten, daß das Volk auf der Vollstreckung des gegen dich ausgesprochenen Urteils bestehen würde.
    Binnen zwei Minuten kannst du ungehindert gehen, unter einer Bedingung. Tardos Mors wird nie nach Helium zurückkehren, ebensowenig Mors Kaja oder Dejah Thoris. Helium muß binnen eines Jahres einen neuen Jeddak wählen. Dann wäre Zat Arrras Jeddak von Helium. Sage mir, daß du meine Sache vertreten wirst. Das ist der Preis für deine Freiheit. Ich bin fertig.«
    Ich wußte, daß der grausame Zat Arrras durchaus fähig war, mich zu vernichten. War ich erst einmal tot, bestand wenig Anlaß zu zweifeln, daß er sehr leicht Jeddak von Helium werden würde. War ich auf freiem Fuß, konnte ich die Suche nach Dejah Thoris fortsetzen. Bei meinem Tod wären meine tapferen Gefährten nicht in der Lage, unsere Pläne auszuführen. Würde ich mich also weigern, seiner Forderung nachzukommen, stand zu erwarten, daß ich ihn nicht nur hinderte, Jeddak von Helium zu werden, sondern auch das Schicksal von Dejah Thoris besiegelte - indem ich sie durch meine Weigerung den Greueln der Arena von Issus überlieferte.
    Ich zögerte einen Augenblick lang, aber nur einen Augenblick. Die stolze Tochter von eintausend Jeddaks würde den Tod einer so schimpflichen Allianz wie dieser hier vorziehen. Wie könnte John Carter da weniger für Helium tun, als seine Prinzessin tun würde?
    Also sagte ich zu Zat Arrras: »Es kann zwischen einem Verräter an Helium und einem Prinzen des Hauses von Tardos Mors keinen Pakt geben. Ich glaube nicht, Zat Arrras, daß der große Jeddak tot ist.«
    Er zuckte die Schultern.
    »Nicht mehr lange werden deine Ansichten selbst für dich von Interesse sein, John Carter, also mache das Beste daraus, solange du kannst. Zat Arrras wird dir gestatten, eine gebührende Zeit weiter über das großmütige Angebot nachzudenken, das er dir gemacht hat. Zu diesem Zweck wirst du heute nacht in die Stille und Finsternis der Gruben eintreten, wohl wissend, dieser Finsternis und dem Schweigen niemals zu entrinnen, sollte es dir nicht gelingen, innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne in die Alternative einzuwilligen, die man dir bietet. Auch sollst du nicht erfahren, in welcher Minute die Hand mit dem scharfen Dolch durch die Finsternis und die Stille reichen wird, um dich der letzten

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