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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Carter: Wie er von einer anderen Welt zu euch kam, Gefangener bei den grünen Menschen war, gequält und verfolgt wurde, bis er schließlich in die allerhöchsten Kreise von Barsoom aufstieg. Nie habt ihr erlebt, daß John Carter zu seinem Vorteil gelogen oder etwas geäußert hat, das den Menschen von Barsoom schadete, geschweige denn abfällig über ihre seltsame Religion urteilte, die er, ohne sie zu verstehen, akzeptierte. Es gibt weder hier noch sonstwo auf Barsoom einen Menschen, der sein Leben nicht jener meiner Handlungen verdankte, in der ich mich und die Glückseligkeit meiner Prinzessin opferte, damit ihr leben konntet. Und so, Menschen von Helium, glaube ich ein Recht darauf zu haben, daß man mich anhört, meinen Worten Glauben schenkt und mir gestattet, euch zu dienen und euch vor dem falschen Jenseits von Dor und Issus zu retten, so, wie ich euch an jenem anderen Tage vor dem Tode gerettet habe. Ihr Menschen aus Helium seid es, an die ich mich wende. Wenn ich geendet habe, sollen die Menschen von Zodanga ihren Willen haben. Zat Arrras hat mir mein Schwert genommen, so brauchen mich die Menschen von Zodanga nicht länger zu fürchten. Werdet ihr mich anhören?«
    »Sprich, John Carter, Prinz von Helium«, rief ein mächtiger Edelmann aus dem Zuschauerraum, und die Menge wiederholte seine Worte, bis das Gebäude unter ihren lärmvollen Bekundungen vibrierte.
    Zat Arrras wußte Besseres als sich in die Gefühle einzumischen, die an jenem Tag im Tempel der Vergeltung geäußert wurden, und so redete ich zwei Stunden lang zu den Menschen von Helium.
    Doch als ich geendet hatte, erhob sich Zat Arrras, wandte sich an die Richter und sagte leise: »Meine Edelleute, ihr habt John Carters Verteidigungsrede vernommen, er hatte jede Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen, falls dies der Fall ist, doch statt dessen hat er die Zeit nur für weitere Gotteslästerungen verwendet. Wie, meine Herren, lautet euer Urteil?«
    »Tod dem Gotteslästerer!« rief einer, sprang auf und im nächsten Augenblick waren ihm alle einunddreißig Richter gefolgt, die Schwerter erhoben als Zeichen ihrer Einstimmigkeit.
    Wenn die Leute Zat Arrras' Anschuldigung nicht vernahmen, hörten sie mit Sicherheit das Urteil des Gerichtshofes. Das dumpfe Murmeln, das durch die vollgestopften Reihen des Kolosseums ging, wurde immer lauter, dann hob Kantos Kan, der noch immer bei mir auf dem Podest stand, die Hand und bat um Ruhe. Als die Lautstärke annehmbar geworden war, sprach er seine Leute mit kühler und eintöniger Stimme an.
    »Ihr habt vernommen, welches Schicksal die Menschen von Zodanga dem edelsten Helden von Helium zugedacht haben. Die Menschen von Helium mögen sich dazu verpflichtet fühlen, dieses Urteil als endgültig anzuerkennen. Doch jeder Mann soll nach seinem Herzen handeln. Dies ist die Antwort Kantos Kans, Oberbefehlshaber der Marine von Helium, an Zat Arrras und seine Richter.« Mit diesen Worten löste er sein Schwert und warf mir die Waffe vor die Füße.
    Einen Augenblick später drängten sich Soldaten, Offiziere und Edelleute an den Soldaten von Zodanga vorbei und bahnten sich den Weg zum Thron der Gerechtigkeit. Einhundert Mann strömten auf das Podest, einhundert Klingen klirrten und klapperten zu meinen Füßen. Zat Arrras und seine Offiziere waren wütend, doch konnten sie nichts tun. Ich führte ein Schwert nach dem anderen an die Lippen und legte es seinem Besitzer wieder um.
    »Kommt«, sagte Kantos Kan. »Wir werden John Carter und seine Leute zu seinem Palast geleiten.« Sie scharten sich um uns und wandten sich zu den Stufen, die zum Gang der Hoffnung hinunterführten. »Halt!« rief Zat Arrras. »Soldaten von Helium, erlaubt keinem Gefangenen, den Thron der Gerechtigkeit zu verlassen.«
    Die Soldaten von Zodanga waren der einzige geordnete Trupp im Tempel, und das ließ Zat Arrras wohl glauben, daß seine Befehle befolgt werden würden. Doch ich bezweifle, daß er mit dem Widerstand gerechnet hatte, der sich in dem Moment zeigte, als die Soldaten auf den Thron zutraten.
    In jedem Teil des Kolosseums blitzten Klingen auf, und aufgebrachte Männer stürmten auf die Zodanganer zu. Eine Stimme wurde laut: »Tardos Mors ist tot - tausend Jahre John Carter, dem Jeddak von Helium.« Als ich das hörte und die bedrohliche Einstellung der Menschen von Helium zu den Soldaten von Zat Arrras sah, wußte ich, daß nur durch ein Wunder der Zusammenstoß vermieden werden konnte, der einen Bürgerkrieg zur Folge haben

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