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Mars 02 - Die Götter des Mars

Mars 02 - Die Götter des Mars

Titel: Mars 02 - Die Götter des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ich es kaum erwarten, Parthak mit dem Harnisch und dem Schwert zu sehen, doch man stelle sich meinen Ingrimm und meine Enttäuschung vor, sofern man kann, als ich sah, daß der Überbringer meiner Nahrung nicht Parthak war.
    »Was ist aus Parthak geworden?« fragte ich, doch der Bursche wollte nicht antworten, und kaum hatte er mein Essen abgesetzt, wandte er sich um und kehrte in die Welt dort oben zurück.
    Tage kamen und gingen, und noch immer verrichtete mein neuer Kerkermeister seine Pflichten, ohne auch nur ein Wort mit mir zu reden, sei es als Antwort auf die einfachste Frage oder aus eigenem Antrieb.
    Ich konnte über den Grund von Parthaks Entfernung nur Vermutungen anstellen, aber daß sie in irgendeiner Weise direkt mit der Nachricht in Verbindung stand, die ich ihm gegeben hatte, lag für mich auf der Hand. Nach all der Freude war ich nun nicht besser dran als zuvor, denn nun wußte ich nicht einmal, ob Carthoris lebte. Wollte Parthak in der Wertschätzung von Zat Arrras aufsteigen, hätte er mich genauso so handeln lassen, wie ich es tat, damit er meine Nachricht an seinen Herrn weiterleiten konnte zum Beweis seiner unbedingten Loyalität und Ergebenheit.
    Dreißig Tage waren verstrichen, seit ich dem Jüngling die Nachricht übergeben hatte. Dreihundert und dreißig Tage waren seit meiner Einkerkerung vergangen. Wenn ich einigermaßen genau rechnete, blieben ganze dreißig Tage bis zu dem Zeitpunkt, da man Dejah Thoris für die Riten der Issus in die Arena beordern würde.
    Als dieses entsetzliche Bild so lebhaft vor meinem geistigen Auge erstand, vergrub ich mein Gesicht in den Armen und konnte die Tränen nur mit größter Mühe unterdrücken, die mir trotzdem aus den Augen brachen. Sich vorzustellen, daß dieses schöne Geschöpf von den reißenden Fangzähnen der gräßlichen weißen Affen zerfleischt und zerrissen wurde! Es war undenkbar. Eine derartige Greueltat durfte nicht geschehen. Dennoch sagte mir mein Verstand, daß meine unvergleichliche Prinzessin binnen dreißig Tagen in der Arena der Erstgeborenen von diesen äußerst wilden Bestien zu Tode gebracht werden würde; daß ihr blutiger Leichnam durch den Schmutz und den Staub geschleift würde, bis schließlich ein Teil davon aufgehoben wurde, um den schwarzen Edlen an der Tafel als Nahrung zu dienen.
    Ich glaube, ich hätte den Verstand verloren, hätte ich meinen Kerkermeister nicht kommen hören. Er lenkte meine Aufmerksamkeit von den entsetzlichen Vorstellungen ab, die mich beschäftigten. Nun keimte in mir ein neuer und grimmiger Entschluß auf. Ich würde einen übermenschlichen Versuch machen, zu fliehen, meinen Kerkermeister durch eine List töten und dem Schicksal vertrauen, daß es mich sicher in die Außenwelt geleitete.
    Mit dem Gedanken kam der Wille zum Handeln. Ich warf mich dicht an der Wand in einer angespannten und verkrampften Haltung auf den Fußboden, als sei ich nach einem Kampf oder irgendwelchen Anfällen gestorben. Wenn er sich über mich beugen würde, brauchte ich ihn nur mit einer Hand an der Kehle zu packten und ihm mit dem losen Ende der Kette, das ich zu diesem Zweck fest in der rechten Hand hielt, einen heftigen Schlag zu versetzen.
    Immer näher kam der dem Verhängnis geweihte Mann. Dann hörte ich ihn draußen stehenbleiben. Er murmelte etwas, dann trat er an meine Seite. Ich spürte, wie er neben mir niederkniete, und packte die Kette noch fester. Jetzt beugte er sich tief zu mir. Ich brauchte nur die Augen zu öffnen, seinen Hals zu suchen, ihn zu packen und im gleichen Augenblick mit einem furchtbaren Schlag ins Jenseits zu befördern.
    Alles verlief, wie ich es geplant hatte. So kurz war die Zeitspanne zwischen dem Moment, da ich die Augen öffnete, und dem Fall der Kette, daß ich sie gar nicht richtig erfaßte. Gleichwohl erkannte ich selbst in diesem Bruchteil einer Sekunde das Gesicht, das meinem so nahe war, als das meines Sohnes Carthoris.
    Mein Gott! Welches grausames und böses Geschick hatte zu solch entsetzlichem Ende geführt! Welche heimtückische Kette von Umständen hatte meinen Jungen in dieser besonderen Minute unseres Lebens an meine Seite geführt, als ich ihn in Unkenntnis über seine Identität niederschlagen und töten konnte! Eine gnädige, doch säumige Vorsehung trübte mir die Sicht und den Verstand, als ich über dem leblosen Körper meines einzigen Sohnes in Ohnmacht sank.
    Als ich das Bewußtsein wiedererlangte, spürte ich eine feste, kühle Hand auf meiner Stirn. Einen

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