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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist es also!« sagte Natascha Kirow. Sie gab über den Klimasteuerungs-Computer des Schiffs die Anweisung, die Nahrungszufuhr für die Pflanzen zu drosseln, während sie weitere Mitteilungen durchtickern ließ:
AN BASS VON MISSION DESIGN: DANKE FÜR DEN FILM ÜBER DEN VENUS-VORBEIFLUG. WIR HABEN DIE BESTÄTIGUNG, DASS ES SICH UM WOLKEN MIT + 80 K HANDELT. GLEICHZEITIG ZEIGTE DIE MARY POPPINS KEINERLEI ANZEICHEN VON REIBUNG ODER BELASTUNG. DIE EINZIGE ERKLÄRUNG, DIE UNS HIER DAFÜR EINFÄLLT, IST DIE, DASS DIE OBERE ATMOSPHÄRE DER VENUS AUS SCHICHTEN BESTEHT UND NICHT DURCHGEHEND GLEICH IST.

AN MARSREISENDE VON MARKSON: MARSREISE IST IN ALLEN SCHLAGZEILEN! SIEHE FAX!

AN MARSREISENDE VOM VORSITZENDEN DER SFWA, DER SCIENCE FICTION WRITERS OF AMERICA…
    Natascha Kirow überging den allgemeinen Kram und die Glückwünsche. Eine ganze Datei war voll mit gefaxten Zeitungsausschnitten über den blinden Passagier. Sie nahm wieder Funkverbindung zur Erde auf und wählte dann die Durchwahlnummer von Marksons Büro bei Pellucidar. Er hatte sich dagegen verwehrt, da die Gebühren, obwohl auf der Grundlage eines gewöhnlichen Satelliten-Anrufs berechnet, durch die Zeitverschiebung gewaltig in die Höhe getrieben wurden. Natürlich waren die ersten neun Minuten, bevor Marksons Sekretärin den Hörer abnahm, umsonst.
    »Pellucidar Pictures. Büro von Mister Markson. Wen darf ich als Anrufer melden? Hallo? Hallo?« Sie hängte ein.
    Das Antwortsignal von Sweeney kam eine halbe Stunde später durch. »Hallo, Mary Poppins. Sind Sie das, Kirow? Ich nehme an, Sie haben die Daten des Venus-Vorbeiflugs bereits gesehen; alles okay. In dieser Wachphase gibt es eigentlich nichts anderes zu tun als auszuruhen. Ich hatte eine kleine Kurskorrektur-Zündung für Sie vorgesehen, aber genaugenommen ist sie nicht nötig. Um so besser, da die Computer hier mit dem neuen Laker-Stadion vollkommen ausgelastet sind.«
    »Ein neues Laker-Stadion?«
    »Ich glaube, ich habe vergessen, es Ihnen zu mitzuteilen«, sagte Sweeney 18,4 Minuten später. »Sweeney’s Mission Design ist den Bach runtergegangen. Ich habe einen neuen Job bei CM, Computergesteuerte Massenbewegungen, in Santa Monica. Hauptsächlich befassen wir uns mit dem Erforschen des Fließverhaltens von Menschenmengen und der Simulation von chaotischen Verkehrssituationen, und unsere Kunden sind Planer von Einkaufszentren und Großparkplätzen. Keine Angst. Ich betreue die Marsmission weiterhin in meiner Freizeit. CM verfügt über einen großen alten Cray, der jede Menge Zahlen wie nichts aufarbeitet, und ich benutze ihn während meiner Mittagspause. Ich schicke die Zahlen für die Bremszündung beim Einschwenken in den Marsorbit, das in neun Monaten von heute stattfinden wird, damit Sie sich daran machen können, sie durch ihre Schiffsrechner laufen zu lassen. Ich habe ein Gespräch mit Markson bei Pellucidar angemeldet – Oh, da kommt gerade ein Anruf herein, vielleicht ist er es. Gloria, können Sie auf diese Leitung eine Dreierschaltung legen?«
    »Gloria?«
    Der Bildschirm wurde dunkel. »Mist! Wir haben sie verloren«, schimpfte Natascha Kirow.
    »Sehen Sie nur, wer da ist! Unsere gefeierte Hauptdarstellerin«, sagte Fonda-Fox. Jeffries und Greetings glitten schwerelos auf die Brücke. »Das da draußen ist ein Dschungel«, bemerkte Jeffries. Es war Greetings, die mit ›gefeierte Hauptdarstellerin‹ gemeint war.
    Fonda-Fox ließ die Mitteilungen abspulen und zeigte ihr die Schlagzeilen, die heraufgefaxt worden waren:
    TEENAGER BESUCHT ALS BLINDER PASSAGIER DEN GEHEIMNISVOLLEN PLANETEN MARS
    BLINDER PASSAGIER ›SCHLÄFT‹ MIT FILMSTARS
    ›SIE IST MEINE FREUNDIN‹ VERKÜNDET DER STOLZESTE VERLIEBTE DER WELT
    »Verliebte?« sagte Greetings. »In mich ist niemand verliebt. Nicht daß ich wüßte.«
    »Ich brauche Freiwillige zum Stutzen des Gestrüpps«, sagte Natascha Kirow.
    »Ich bin dabei«, bot sich Fonda-Fox an.
    »Sie brauche ich auf der Brücke. Jeffries, wie wäre es mit Ihnen und der Kleinen? Aber lassen Sie uns zuerst Kaffee trinken und etwas wacher werden.«
    Nachdem der Kaffee aus den Tuben gedrückt war, ließ die Kirow die Glasscheiben der Brücke ringsum klar werden, und alle griffen nach dem nächsten Sitz oder Geländer: die Schwärze des Weltraums kam so plötzlich und so heftig wie ein Gewitter über sie.
    »Wo ist der Mars?« fragte Fonda-Fox.
    Während ein Blitz auf dem Körperfunktionsanzeiger an ihrem Handgelenk aufzuckte, deutete Natascha Kirow auf einen

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