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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
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mittelgroßen rötlichen Stern. Bis dahin war er nur einer in einem Meer von Sternen gewesen; doch nachdem er identifiziert war, hatten sie alle das Gefühl, als ob der Mars den Himmel vor ihnen beherrschte.
    Wer mochte wohl verliebt in sie sein? fragte sich Greetings und suchte in den Faxen nach weiteren Einzelheiten.
     
    »Herzschlag, Atmung, alles sieht gut aus«, sagte Jeffries und zuckte die Achseln. »Ich habe mir sogar Einblick in ihre Träume verschafft. Es ist alles in Ordnung, ihr fehlt nichts. Sie will einfach nicht aufwachen.«
    »Können Sie nicht irgend etwas tun?« verlangte die Kirow zu wissen. »Die Situation erfordert doch bestimmt mehr als ein Achselzucken.«
    Jeffries zuckte erneut die Achseln. »Die Medizin tappt in gewissen Bereichen im dunkeln. Ich behandle es nicht als kritischen Fall, weil es kein solcher ist. Ihr Gesundheitszustand ist gut. Der HT-Schlaf ist gesünder als ihre übliche Lebensweise.«
    »Vielleicht ist es medizinisch kein kritischer Fall, aber künstlerisch ist es einer«, warf Fonda-Fox ein.
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte die Kirow.
    »Nun, sagen wir lieber geschäftlich ist es ein kritischer Fall. Ich spreche von der Gilde, der Gewerkschaft, verstehst du? Ohne BG haben wir keine zwei Stars, und das bedeutet, daß wir keinen von der Gilde zertifizierbaren Film herstellen können, und das wiederum bedeutet, daß er nicht auf nationaler Ebene laufen kann, was zur Folge hat, daß wir für keine Auszeichnung in Frage kommen, was…«
    »Keine Sorge«, sagte Jeffries. »Sie werden Ihre beiden Stars haben. Lassen Sie Miss Glenn schlafen. Ich werde sie aufwecken, sobald wir am Mars angekommen sind.«
     
    LIEBENDER GELOBT: ICH WERDE EWIG WARTEN

BLINDER PASSAGIER UMKREIST DIE VENUS, DEN PLANETEN DER LIEBE
    »Umkreist?« brauste die Kirow auf.
    »Schschschsch!« sagte Greetings.
    Markson war auf dem Bildschirm zu sehen, mit einer Zeitung in der Hand und auf – nicht an – seinem Schreibtisch sitzend. »Hallo, Marsreisende«, sagte er. »Greetings, bist du da? Ich habe eine Überraschung für dich.«
    Die Kamera schwenkte durch den Raum zu einem Jugendlichen mit kantigen Gesichtszügen, der zwischen Mr. und Mrs. Gentry stand. Mr. Gentry legte dem Jugendlichen die Hand auf die Schulter und fing nervös an zu sprechen.
    »Wer ist denn das, dein Freund?« fragte Natascha Kirow.
    »Ich habe ihn in meinem ganzen Leben noch nie gesehen!« sagte Greetings. »Aber sehen Sie nur, meine Eltern! Sie sind immer noch beisammen!«
    »Das ist ein Pellucidar-Vertragsspielchen«, vermutete Fonda-Fox.
    »Alles in Ordnung, fangt noch mal an«, sagte Markson auf dem Bildschirm. »Wir können gleich senden…«
    »Als ich sie zum Bahnhof gebracht habe, habe ich gehofft, daß sie gemeinsam nach Hause zurückkehren würden«, erklärte Greetings. »Und jetzt sieh sich einer das an!«
    »Ist das live?« fragte Jeffries.
    Der Junge setzte an, etwas zu sagen. »Haltet den Mund, damit wir hören, was er von sich gibt!« fauchte Fonda-Fox.
    Doch der Signalton verstummte, und was Greetings’ Freund zu sagen hatte, verlor sich irgendwo in der Vakuum-Wildnis zwischen Beverly Hills und der Mary Poppins.
     
    »Wie sind Sie denn damals an Rock ’n’ Roll gekommen?« fragte Fonda-Fox die Kirow. Sie gingen die Checkliste in der Energie-Anlage ›südlich‹ des Stalin-Salons durch. Obwohl die meisten Instrumente von der Brücke aus überprüft werden konnten, warf die Kirow gern persönlich einen Blick auf die Treibstoffzellen und Batterien und überzeugte sich mit eigenen Augen davon, daß alles in Ordnung war.
    »Er war in ganz Rußland verbreitet. Chuck Berry. Elvis. Batterien vorn?«
    »Achtundachtzig Prozent«, sagte Fonda-Fox.
    »Motown. Die Beatles. Treibstoffzellen, Ebene eins.«
    »Einundneunzig Prozent.«
    »Das war die internationale Währung. Wir dachten an nichts anderes. Verdampfung?«
    »Weniger als drei Prozent. Erstaunlich. Im tiefsten Rußland. Solargespeiste Batterien sechsundneunzig Prozent, bei nur einer einzigen betriebsunfähigen Zelle von hundertundneunundneunzig.«
    »Besonders im ›tiefsten‹ Rußland. Hintergrund-Strahlung?«
    »Dreihundertdreiunddreißig rad. Ist das viel?«
    »Nö. Es könnte sich entweder um Sonnenstürme oder die nachwirkende Verschmutzung durch Delta V handeln. Das war’s.«
    Natascha Kirow war froh, daß Fonda-Fox zu ihrer Wach-Schicht gehörte. Er gab einen besseren Schiffsoffizier ab als Jeffries, weil er die Rolle so viele Male gespielt

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