Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
entspricht dem, was ich gesehen habe«, sagte Jeffries. »Damit wäre sie gleich auf der anderen Seite dieses Hochplateaus.«
    »Gut«, sagte Natascha Kirow. »Ihr beide geht morgen früh runter. Ich bleibe beim Schiff.«
    »Jawohl, Captain«, sagte Bass. »Inzwischen die schlechte Nachricht: Sweeney ist im Gefängnis. Ich erkläre es euch, wenn ihr hier seid.«
    Sie machten kehrt und begaben sich auf den Rückweg zur Ziolkowski. Im Westen, jenseits der gletscherbedeckten Kuppe des Arsia Mons, war der Horizont rosafarben und verdunkelte sich nach oben hin zu Purpur und Schwarz. Es gab nur einige wenige Wolken, direkt über ihnen: Bänder von rosafarbenen Zirruswolken. Die ganze Szene leuchtete wie das Nordlicht und wurde sehr plötzlich dunkel, beinahe so, als ob ein Fensterladen geschlossen oder ein Deckel aufgelegt worden wäre.
    Sonnenuntergang auf dem Mars. Natascha Kirow löste die Schnalle ihrer Lampe und knipste sie an. Während sie durch die Dünen zurücktrotteten, fragte sie sich, ob es ihnen gelungen war, irgend etwas aufzuklären.
     
    »Ihr hättet hier sein sollen«, sagte Greetings. »Sie sind wie Einbrecher aufgetaucht und haben Sweeney festgenommen. Er ist im Gefängnis.«
    »Er ist derjenige, der sich wie ein Einbrecher verhalten hat«, widersprach Bass. »Anscheinend hat er einen Schlüssel behalten, nachdem er bei CM rausgeflogen war. Er hat den Alarm ausgelöst, als er unser Programm durch den Hauptrechner laufen ließ, und man hat ihn wegen Einbruchs und Hausfriedensbruchs festgenommen.«
    »Schschschsch!« sagte Fonda-Fox.
    Markson war auf dem Bildschirm; er stand vor seinem Schreibtisch und sah aufgebracht aus. »…bis Montag, wenn er dem Richter vorgeführt wird und eine Kaution stellt. Das ist die schlechte Nachricht«, sagte er. »Die gute ist, daß die Aufnahmen, die Glamour geschickt hat, ziemlich ordentlich aussehen. Ich habe das neue zusammengesetzte Bild an Disney-Gerber geschickt. Habe ich Ihnen gesagt, daß man dort interessiert ist? Inzwischen hat die New Mexico State Police…«
    Natascha Kirow wandte sich gelangweilt ab. »Was machst du denn da, um alles in der Welt?« fragte sie Bass, der sich über einen Stapel roter und grüner Plastik- und Gummiteile beugte.
    Er deutete auf ein Schild an einer geöffneten Kiste, und sie bückte sich, um es zu lesen: Isuzu ATV (All Terrain Vehicle) – ein dreirädriges Fahrzeug für jedes Gelände mit einem kolbenbetriebenen 1200-ccm-Wasserstqff-Plastikmotor.
    »Meinst du, daß er funktioniert?« fragte er.

 
4
     
    Am nächsten Morgen, nach einem aus Eierpastete und Dosen-Biskuit bestehenden Frühstück, gleich als sich der Morgenwind allmählich legte, warfen Bass und Jeffries zwei zusätzliche Lufttanks und zwei leere Plastiktrommeln in die Frachtmulde des dreirädrigen Isuzu ATV und machten sich auf den Weg durch die Dünen zum Eingang des Candor Chasma. Bass hatte im Fahrersattel Platz genommen und steuerte, während Jeffries rittlings auf dem Sitz hinter ihm saß und die Arme um seine Taille gelegt hatte, um sich festzuhalten.
    Das kleine ATV knatterte und schlängelte sich zwischen den Dünen hindurch, und seine offenen Auspuffrohre erzeugten kaum ein Flüstern in der dünnen Marsluft. Nach einer Weile ging es zu einem sanften Brummen über, nachdem Bass die Einspritzpumpen gedrosselt und die Wasserstoff-/Sauerstoff-Mischung ins richtige Verhältnis gebracht hatte. Sie fuhren an der Falschen Agnew und dann an der Agnezo vorbei; die Stelle, wo letztere ausgegraben worden war, war von Sandhaufen umgeben. Zur Linken, gen Osten, stieg der Steinhang sanft zu den Sternen an, die das rosafarbene und schwarze Firmament sprenkelten. Selbst am späten Vormittag sah es auf dem Mars wie zur Morgendämmerung aus. Oder wie beim Sonnenuntergang.
    Jeffries versuchte sich zu erinnern, wie der Himmel der Erde aussah.
    Nachdem sie an der Agnew vorbei waren, wurden die Dünen aufgelockerter, und Bass drehte auf. Die Nadel, die die Öltemperatur anzeigte, stieg, deshalb veränderte er die Treibstoffmischung und machte sie satter. Das bedeutete, daß der Transportwagen treibstoffgekühlt war und damit doppelt soviel verbrauchte. Nicht daß das eine Rolle gespielt hätte: sowohl Wasserstoff als auch Sauerstoff waren Nebenprodukte des Luftaufbereiters der Ziolkowski. Es war das Kerosin, der spezielle Dieseltreibstoff, um den sie sich Sorgen machten.
    Bass fragte sich, ob sie die Erde wohl jemals wiedersehen würden.
    Als sie die Dünen hinter sich gelassen

Weitere Kostenlose Bücher