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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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die Einwanderung, dann kann er überhaupt nicht gebaut werden.«
    Wieder langes Schweigen, unterstrichen durch den unheimlichen Kommentar des Windes. Kann nicht einmal gebaut werden? Dachten sie, daß Menschen ihn bauen würden? Oder vielleicht meinten sie das Geld.
    John sagte: »Ich werde mich darum kümmern.« Der Junge wandte sich um und starrte ihn an. John hob die Hand, um ihm zuvorzukommen. »Ich werde tun, was ich kann.« Seine Hand stand vor ihm, ein großes rosiges Ding. »Das ist alles, was ich sagen kann. Falls ich Ergebnisse verspräche, wäre das gelogen. Ich weiß, was ihr wollt. Ich werde tun, was ich kann.« Er dachte mühsam weiter nach. »Ihr solltet euch draußen im Freien aufhalten. Wir brauchen mehr Hilfe.«
    »Jeder auf seine Weise«, sagte der Mann ruhig. »Wir werden jetzt gehen. Wir werden weiter verfolgen, was du tust.«
    »Sagt Hiroko, daß ich mit ihr sprechen will!«
    Die fünf Männer sahen ihn an, der Junge scharf und ärgerlich. Der mit dem schmalen Gesicht lächelte kurz. »Wenn ich sie sehe, werde ich es ihr sagen.«
    Einer der hockenden Männer hielt eine durchscheinende blaue Masse hin - ein Aerogelschwamm, kaum sichtbar unter der Nachtbeleuchtung. Die Hand, die ihn hielt, bildete eine Faust. Ja, eine Droge. Er stieß zu und erwischte den Jungen überraschend, umklammerte seinen nackten Hals und fiel dann gelähmt um.
    Als er wieder zu sich kam, waren sie fort. Er hatte Kopfschmerzen und fiel zu einem unerquicklichen Schlaf aufs Bett. Der Traum von Frank kehrte erstaunlicherweise zurück, und John erzählte ihm von dem Besuch. Frank sagte: »Du bist ein Narr. Du verstehst nicht.«
    Als er wieder aufwachte, war es Morgen. Vor der Windschutzscheibe wirbelte es rotbraun dahin. Die Winde schienen im letzten Monat schwächer geworden zu sein, aber man konnte nicht recht sicher sein. In den Staubwolken erschienen für kurze Zeit Gestalten und fielen dann wieder ins Chaos zurück, in kleine unsinnige Halluzinationen. Er war wirklich die Sinne raubend, dieser Sturm, und er erzeugte Klaustrophobie. John nahm etwas Omeg zu sich, zog sich an und ging umher. Er versuchte die Spuren seiner Besucher zu verfolgen. Die führten über Urgestein und verschwanden. Eine schwierige Begegnung, sollte er meinen. Ein in der Nacht verirrter Rover - wie hatten sie ihn gefunden?
    Aber wenn sie ihm auf der Spur geblieben waren ...
    Wieder im Innern rief er die Satelliten an. Radar und Infrarot fanden nichts außer seinem Rover. Sogar Schutzanzüge wären im IR aufgetaucht. Also hatten sie vermutlich in der Nähe eine Unterkunft. Es war leicht, sich in Bergen wie diesen zu verstecken. Er rief seine Hiroko-Karte auf und zog einen rohen Kreis um seinen Standort mit Erweiterungen nach Norden und Süden ins Gebirge. Er hatte inzwischen etliche Kreise auf der Hiroko-Karte; aber keiner von ihnen war von Bodenmannschaften gründlich durchsucht worden. Wahrscheinlich würden sie das auch nicht werden, da sie meist in chaotischem Gelände lagen, in unwirtlichem Land von der Größe von Wyoming oder Texas. »Es ist eine große Welt«, murmelte er.
    Er ging im Innern des Wagens umher und schaute auf den Fußboden. Dann fiel ihm ein, was er zuletzt getan hatte. Er blickte unter seine Fingernägel. Jawohl, dort klebte ein kleiner Hautfetzen. Er holte eine Laborschale aus dem Autoklaven und schabte vorsichtig das, was da war, hinein. Identifikation von Genomen lag gänzlich außerhalb der Möglichkeiten des Rovers, aber jedes große Laboratorium sollte imstande sein, den Jungen zu identifizieren, falls sein Genom aufgezeichnet wäre. Falls nicht, wäre auch das eine nützliche Information. Und vielleicht könnten Ursula und Vlad seine Eltern ermitteln.
     
    An diesem Nachmittag fand er die Transponderstrecke wieder und gelangte am nächsten Tag spät ins Hellas-Becken. Dort traf er Sax, der an einer Konferenz über den neuen See teilnahm, obwohl es eher schien, daß es zu einer Konferenz über Ackerbau unter künstlicher Beleuchtung wurde. Am nächsten Morgen nahm John Sax zu einem Spaziergang in den klaren Tunneln zwischen den Gebäuden mit, und sie schritten in einem wechselnden gelben Dämmerlicht dahin. Die Sonne war ein safranfarbener Schimmer in den Wolken im Osten. John sagte: »Ich glaube, ich bin dem Cojoten begegnet.«
    »Wirklich? Hat er dir gesagt, wo Hiroko ist?«
    »Nein.«
    Sax zuckte die Achseln. Er schien durch die Rede abgelenkt zu sein, die er am Abend halten mußte. Also beschloß John zu warten und

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