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Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Mars Trilogie 1 - Roter Mars

Titel: Mars Trilogie 1 - Roter Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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investieren als zu geben.«
    »Sax, nicht jede Investition ist gut fürs Terraformen, das mußt du bedenken«, brummte Frank. »Eine Menge von jenem Geld wird für ganz andere Zwecke ausgegeben.«
    »Aber siehst du, Terraformen ist ein Weg zur Reduzierung der Gesamtkosten. Ein gewisser Prozentsatz des gesamten Investments wird ihm immer gewidmet sein. Darum möchte ich das Ganze so hoch wie möglich haben.«
    »Realer Nutzen kann nur mit realen Kosten errechnet werden«, erwiderte Frank. »Die Wirtschaftler der Erde hat das nie gekümmert; aber du bist Wissenschaftler und solltest es tun. Du mußt sowohl den Schaden beurteilen, der durch höhere Bevölkerungszahlen und größere Aktivität entsteht, wie auch den damit einhergehenden Nutzen für das Terraformen. Man sollte lieber die Investitionen erhöhen, die reiner Terraformung dienen, als einen Kompromiß eingehen und einen prozentualen Anteil vom Ganzen nehmen, der in mancher Hinsicht gegen einen arbeitet.«
    Sax blinzelte. »Frank, es ist komisch zu hören, wenn du nach den letzten vier Monaten gegen Kompromisse sprichst. Die Umweltkosten sind vernachlässigbar. Bei richtigem Management können sie größtenteils in Vorteile verwandelt werden. Man kann eine Ökonomie in Terrawatt oder Kilokalorien messen, wie John zu sagen pflegte. Und das ist Energie. Und Energie können wir hier in jeder Form gebrauchen, sogar als eine Menge von Körpern. Körper sind bloß mehr Arbeit, sehr anpassungsfähig und sehr energetisch.«
    »Reale Kosten, Sax. Sie alle. Du versuchst immer noch, mit Ökonomie zu spielen. Aber die ist nicht wie Physik, sondern wie Politik. Stelle dir vor, was geschehen würde, wenn Millionen vertriebener Emigranten von der Erde hier einträfen mit all ihren biologischen und psychischen Viren. Vielleicht würden sie sich alle Arkady oder Ann anschließen. Hast du je daran gedacht? Epidemien, die Körper und Geist des Pöbels durchziehen, würden dein ganzes System zusammenbrechen lassen. Schau, hat nicht die Acherongruppe versucht, dich Biologie zu lehren? Du solltest aufpassen! Das ist keine Mechanik, Sax. Es ist Ökologie. Und es ist eine gebrechliche, gesteuerte Ökologie, darum muß sie gelenkt werden.«
    »Vielleicht«, sagte Sax. Diese Phrase war eine Manier von John. Frank entging eine Minute lang das, was Sax sagte. Dann war seine Aufmerksamkeit wieder gebannt.
    »...dieser Vertrag wird auf keinen Fall einen so großen Unterschied machen. Die Transnationalen, die investieren wollen, werden einen Weg finden. Sie werden eine neue Flagge der Gefälligkeit schaffen, und es wird so aussehen, als ob ein Land hier seinen Claim absteckt, genau nach den Quoten des Vertrages. Aber dahinter wird transnationales Kapital stehen. Frank, es werden allerhand Sachen dieser Art passieren. Du weißt, wie es ist. Politik, nicht wahr?«
    »Vielleicht«, sagte Frank mürrisch und ärgerlich. Er ging weg.
     
    Später befand er sich in einem höher im Tal gelegenen Distrikt, der noch im Bau befindlich war. Die Gerüste waren extrem, wie Sax gesagt hatte, speziell für Marsschwere. Manche sahen aus, als ob sie schwer abzumontieren sein würden. Er wandte sich um und schaute über das Tal. Die Stadt war schön plaziert. Das stand außer Diskussion. Die zwei Seiten des Tales brachten es mit sich, daß von jeder Stelle aus eine Menge zu sehen war. Überall in der Stadt würde man eine Aussicht haben.
    Plötzlich piepte sein Armband, und er antwortete. Es war Ann. »Was willst du?« knurrte er. »Ich nehme an, du denkst, daß ich auch dich verhökert habe. Die Horden hereingelassen, die deinen Spielplatz überrennen.«
    Sie machte eine Grimasse. »Nein. Du hast das Beste getan, das angesichts der Lage möglich war. Das wollte ich sagen.« Sie schaltete ab, und sein Handschirm wurde leer.
    »Großartig!« sagte er laut. »Alle Leute auf zwei Welten sind jetzt auf mich wütend außer Ann Clayborne.« Er lachte bitter und ging weiter.
    Wieder unten am Kanal und bei den Reihen von Bareißsäulen. Salzsäulen wie die Frau von Lot. Über die Rasenflächen waren Gruppen feiernder Menschen verteilt, und im Licht des späten Nachmittags warfen sie lange Schatten. Der Anblick wirkte etwas unheimlich, und Frank wandte sich ab, unentschieden wohin. Er liebte nicht den Nachhall der Ereignisse. Alles schien beendet, fertig, sinnlos zu sein. So ging es ihm immer.
    Eine Gruppe Terraner stand unter einem der üppigeren neuen Geschäftshäuser im Niederdorf-Zelt. Andy Jahns befand sich

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