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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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Figuren der Operation - Mars, das Kabel, Clarke, Deimos - gaben ihr ganz schön Stoff zum Nachdenken.
    »Okay, hier kommt es heran«, sagte Peter.
    Sax ftagte überrascht: »Befinden sich deine Freunde auf Höhe des Orbits?«
    »Sie sind einige hundert Kilometer darunter, aber ihr Aufzugswagen ist unterwegs nach oben. Sie haben mich mit ihren Kameras zusammengeschaltet, und - he! - da kommt er ... Jawohl! Ka wow, Sax, er muß das Kabel um ungefähr drei Kilometer verfehlt haben! Er ist direkt an ihrer Kamera vorbeigesaust.«
    »Eine Meile ist so gut wie hundert Meilen.«
    »Wieso?«
    »Zumindest im Vakuum ist es so.« Aber jetzt war er mehr als bloß ein vorbeiziehender Stein. »Was ist mit dem Schweif der von dem Antriebsmotor ausgestoßenen Stoffe?«
    »Ich werde mich erkundigen ... Sie sagen, sie wären vor Deimos abgeschaltet worden.«
    »Gut!« Sax schaltete aus. Eine kluge Voraussicht seitens der KI. Noch ein paar Passagen, und Deimos würde sich oberhalb von Clarke befinden, und das Kabel müßte ihm nicht weiter ausweichen. Vorerst würden sie, solange der Navigationscomputer an die Gefahr glaubte, wie er es jetzt offenbar tat, nichts zu fürchten haben.
    Sax hatte in dieser Hinsicht eine geteilte Meinung. Desmond sagte, er würde sich freuen, wenn das Kabel wieder herunterkäme. Aber nur wenige stimmten ihm zu. Sax hatte sich dagegen entschieden, in der Sache eine einseitige Aktion zu unternehmen, da er sich nicht sicher war, was er über diese Verbindung mit der Erde fühlte. Am besten einseitige Aktionen auf Dinge beschränken, deren er sich sicher war. Und so bückte er sich wieder und setzte noch einen Samen ein.
     

 
NEUNTER TEIL
 
 
DIE HITZE DES AUGENBLICKS
     
     

Es ist immer eine Herausforderung, ein neues Land zu bewohnen. Sobald das Kuppeldach über Nirgal Vallis fertig war, setzte Separation de VAtmosphere einige ihrer größten mesokosmischen Luftmaschinen in Gang, und bald war die Kuppel mit einer Mischung aus Stickstoff, Sauerstoff und Argon bei 500 Millibar gefüllt, die aus der umgebenden Luft herausgezogen und gefiltert worden war, die jetzt bei 250 Millibar lag. Und die Siedler aus Cairo und Senzeni Na und überall sonst auf den zwei Welten zogen ein.
    Zuerst wohnten die Leute in mobilen Anhängern dicht bei kleinen transportablen Gewächshäusern; und während sie den Boden des Canyons mit Bakterien und Pflügen bearbeiteten, benutzten sie Gewächshäuser zur Aufzucht ihrer ersten Ernten und der Bäume und Bambusstämme, mit denen sie ihre Häuser bauen wollten, und der Wüstenpflanzen, die sie außerhalb der Farmen verbreiten würden. Die Smektit-Tone der Canyonsohle waren eine sehr gute Basis für einen nutzbaren Boden, obwohl sie Biota, Stickstoff und Pottasche hinzufügen mußten. Es gab reichlich Phosphor und gewöhnlich mehr Salze, als sie brauchten.
    So verbrachten sie ihre Tage damit, den Boden anzureichern, Getreide in Gewächshäusern zu ziehen und robuste Pflanzen für Salzwüsten anzusiedeln. Sie trieben im ganzen Tal auf und ab Handel. Kleine Marktweiler bildeten sich fast am Tage des Einzugs. Ebenso Wege zwischen Heimstätten und eine Hauptstrecke, die neben dem Fluß mitten durch das ganze Tal verlief. Nirgal Vallis hatte kein Wasserreservoir an seinem oberen Ende; darum pumpte man über eine Rohrleitung von Marineris genügend Wasser dorthin, um einen kleinen Fluß strömen zu lassen. Sein Wasser wurde am Uzboi-Tor gesammelt und wieder zum oberen Ende des Zeltes zurückgepumpt.
    Die Heimstätten waren je etwa ein halbes Hektar und fast ein jeder versuchte, auf dieser Fläche den Großteil seiner Nahrung zu ziehen. Die meisten Leute teilten ihr Land in sechs Miniaturfelder auf und führten in jeder Saison Frucht– und Weidewechsel durch. Jeder hatte seine eigenen Theorien über Ackerbau und Bodenverbesserung. Die meisten erzeugten eine kleine Ernte an Nüssen, Früchten oder Nutzholz zum Verkauf. Manche hielten Schafe, Ziegen, Schweine und Kühe. Die Kühe waren fast alle von sehr kleinwüchsiger Rasse, nicht viel größer als Schweine.
    Sie versuchten, die Farmen unten am Canyonboden am Fluß zu halten, und ließen die höheren Flächen unter den Wänden des Canyons wild. Sie führten eine Gruppe von Wüstentieren aus dem amerikanischen Südwesten ein, so daß Eidechsen, Schildkröten und Eselhasen in der Nähe lebten, sowie Cojoten, Rotluchse und Falken, die unter ihren Hühnern und Schafen aufräumten. Sie hatten eine Invasion von Alligatoreidechsen und dann von

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