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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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Zukunft leer war. Die Freiheit von deja vu. Ein außerordentlicher Segen.
    Sax trödelte hinterher und schaute weg in das Becken unter ihnen.
     
    Am nächsten Tage stiegen sie wieder in die Drei Diamanten und fuhren nach Südosten, bis der Kapitän einen Anker genau westlich von Zea Dorsa auswarf. Es war ziemlich lange her, seit Maya mit Diana und deren Freunden nach dort hinausgefahren war; und jetzt waren die Bergketten nur noch kahle steinerne Halbinseln, die sich in das zerbrochene Eis auf Minus Eins erstreckten und nacheinander unter das Eis tauchten mit Ausnahme der größten, die noch eine ungebrochene Leiste darstellte, welche zwei rauhe Eismassen teilte, von denen die westliche deutlich zweihundert Meter tiefer lag als die im Osten. Dies, sagte Diana, war die letzte Landverbindung zwischen Minus Eins und dem Rand des Beckens. Wenn dieser Isthmus überflutet war, würde die Erhebung in der Mitte eine wirkliche Insel sein.
    Die Eismasse auf der Ostseite des restlichen Rückens befand sich der Kammlinie sehr nahe. Der Luftschiffskapitän gab mehr Ankertau aus, und sie schwebten unter dem herrschenden Wind nach Osten, bis sie sich direkt über dem Kamm befanden, wo sie deutlich sehen konnten, daß nur noch einige Meter Gestein zu überwinden waren. Und weiter im Osten war eine wandernde Pipeline, ein blauer Schlauch, der auf seinen Ski-Pylonen langsam vorwärts und rückwärts glitt, während seine Düse Wasser auf die Oberfläche sprühte. Unter dem Dröhnen der Propeller konnten sie von unten her gelegentliches Donnern und Stöhnen hören, einen gedämpften Krach, einen lauten Knall wie von einem Kanonenschuß. Unter dem Eis gab es flüssiges Wasser, wie Diana erklärte; und das Gewicht neuen Wassers darüber ließ einige Eisblöcke über leicht untergetauchte Rücken scharren. Der Kapitän deutete nach Süden; und Maya sah, wie eine Reihe von Eisbergen in die Luft flog wie von Sprengstoff hochgejagt, die nach verschiedenen Richtungen flogen und wieder auf das Eis stürzten, wo sie in tausend Stücke zerbrachen. Der Kapitän sagte: »Wir sollten uns lieber ein bißchen zurückziehen. Es wäre besser für meinen Ruf, wenn wir nicht von einem Eisberg abgeschossen würden.«
    Die Düse der wandernden Pipeline zeigte ihnen den Weg. Und dann war mit einem leichten seismischen Krachen die letzte vollständige Bergkette überwunden. Ein Schwall dunklen Wassers schoß den Fels hinauf und ergoß sich dann über die Westseite des Kamms in einem einige hundert Meter breiten Wasserfall. Das Wasser fiel in einer langsamen lässigen Fläche zweihundert Meter in die Tiefe. Im Vergleich mit der großen Eiswelt, die sich in jeder Richtung bis zum Horizont erstreckte, was das nur ein Rinnsal; aber es floß stetig dahin. Das Wasser auf der östlichen Masse war jetzt zu beiden Seiten von Eis kanalisiert, die Katarakte donnerten, und das Wasser auf der westlichen Seite fächerte sich in hundert Strömen über das gebrochene Eis aus. Maya sträubten sich vor-Angst die Haare im Nacken. Wahrscheinlich eine Erinnerung an die Marineris-Flut, meinte sie, konnte es aber nicht sicher sagen.
    Langsam nahm das Volumen des Wasserfalls ab; und in weniger als einer Stunde war alles langsam geworden und dann gefroren, zumindest an der Oberfläche. Obwohl es ein sonniger Herbsttag war, waren da unten achtzehn Grad unter Null, und eine Reihe zerfetzter Cumulunimbuswolken näherte sich von Westen und zeigte eine Kaltfront an. So kam der Wasserfall zum Stehen. Aber zurückgeblieben war ein frischer Eisfall, der die Bodenwelle mit tausend glatten weißen Zöpfen bedeckte. Damit war die Hügelkette zu zwei Vorgebirgen geworden, die sich nicht ganz vereinigten wie alle anderen Ketten der Dorsa, die wie Gruppen zusammengehöriger Rippen in das Eis eintauchten. Halbinseln, die zusammenpaßten. Das Hellasmeer war jetzt geschlossen und Minus Eins wirklich eine Insel.
    Danach machten die Bahnfahrten um Hellas herum und die verschiedenen Fernflüge auf Maya einen anderen Eindruck, als sie das verflochtene Netzwerk von Gletschern und Eiswüsten als das neue Meer selbst erkannte, das anstieg, auffüllte und herumplatschte. Und tatsächlich wuchs der flüssige See unter dem Oberflächeneis nahe Low Point im Frühling und Sommer viel schneller an, als er im Herbst und Winter schrumpfte. Und starke Winde wirbelten an den eisfreien Stellen Wellen auf, die im Sommer das Eis zwischen sich zerbrachen und Gebiete von losem Packeis schufen mit schwimmenden Schollen,

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